Brecht, Bertolt - Mutter Courage und ihre Kinder

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Eilif, Schweizerkas, Kattrin, Bertolt Brecht, Interpretation, Referat, Hausaufgabe, Brecht, Bertolt - Mutter Courage und ihre Kinder
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Referat

Bertolt Brecht - Mutter Courage und ihre Kinder

Niemand wünscht sich in einer Zeit zu leben, die vom Krieg beherrscht wird. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass es keine Sieger gibt, sondern nur unnötige Opfer. Doch angenommen, man wäre von ihm abhängig um sich sein Dasein zu erhalten…wie sähe dann die Einstellung dem Krieg gegenüber aus? Anna Fierling alias Mutter Courage befindet sich in dieser Situation. In der Zeit des 30jährigen Krieges – wie er später genannt werden wird – findet sie, wie es scheint, die perfekte Möglichkeit ihren Lebensunterhalt und den ihrer Kinder zu gewährleisten. Doch bald soll sie erfahren, dass es genau jener sein wird, der ihr alles nimmt.

Anfang des Jahres 1624 zogen Mutter Courage und ihre 3 Kinder dem 2. finnischen Regiment nach, durch das sie schließlich ins schwedische Dalarne gelangen, wo derzeit große Einberufungen für den Krieg stattfinden. Der Werber dieser Gegend, der sie dort „willkommen hieß“, bemerkte sofort die 2 Söhne der Courage. Obwohl diese strikt dagegen war, eines ihrer kostbaren Kinder dem Krieg zu „opfern“, zeigte sich ihr Ältester, Eilif sehr interessiert. Immerhin war sein Vater auch Soldat gewesen und Eilif hatte ohne Zweifel dessen Potential geerbt…selbst nach Aussage seiner Mutter. Dennoch war sie überzeugt, dass sie durch ihren Handel in den Kriegsgebieten – wodurch sie sich auch ihren Beinamen (Courage) verdient hatte – bereits genug Dienst dem Krieg gegenüber geleistete hatte. Um ihren Sohn von seiner Idee in die Fußstapfen seines Vaters zu treten abzubringen, beschloss sie ihm die Zukunft voraus zu sagen. Sie zerriss einen Fetzen Papier in 6 Teile und malte auf jedes zweite Stück ein schwarzes Kreuz: das Zeichen des Todes. So wollte sie nun ihren Kindern veranschaulichen welches Schicksal ihnen blühen wird, wenn sie sich in den Krieg hineinziehen lassen. Alle zogen einen Fetzen und auf jedem war ein schwarzes Kreuz zu sehen. Mutter Courage war davon überzeugt Eilif wieder zu Besinnung gebracht zu haben, doch in einem Moment der Unaufmerksamkeit war der Werber schon mit ihm verschwunden. Courage musste sich damit abfinden, dass ihr Sohn seinem ihm nachgesagten Charakter erlegen ist. Eines Tages, als Mutter Courage gerade neben dem Zelt des Feldhauptmannes mit dem dortigen Koch am Handeln war, vernahm sie die Stimme Eilifs, der sich mit seinem Vorgesetzten unterhielt. Aus dem Gespräch ging hervor, dass aus ihm ein Prachtstück eines mordenden und raubenden Soldaten geworden war.

Weitere 3 Jahre ziehen ins Land. Schweizerkas – das zweitälteste Kind von der Courage – ist mittlerweile zum Zahlmeister des Regiments geworden, dem sie nachzogen. Immerhin wurde ihm seit jeher bestätigt ein überaus redlicher Mensch zu sein, fast schon leichtsinnig redlich. Bei einem Angriff geriet ein Teil des Lager schließlich in Gefangenschaft, doch Schweizerkas gelang es noch in letzter Sekunde die Regimentskasse an sich zu nehmen. Er beschloss sich nächtens davonzuschleichen um sie dem Feldhauptmann zu bringen….immerhin war dies seine Pflicht. Dies sollte er allerdings noch bereuen. Wie es seine Mutter schon prophezeit hatte, wurde er bei dem Versuch „in flagranti“ ertappt. Obwohl er es noch schaffte die Kasse zu verstecken, stand ihm nun die Todesstrafe bevor. Mutter Courage musste schnell handeln. Von Yvette, der so genannten Lagerhure, erfuhr sie, dass der Feldwebel gegen eine gewisse Geldsumme bereit wäre Gnade walten zu lassen. Courage hatte wenig Optionen und sie beschloss ihren Wagen zu verpfänden. Yvette, die sich den hiesigen Obristen zum Verehrer gemacht hatte, war bereit ihr das Geld zu geben. Doch Mutter Courage, die seit jeher das Feilschen gewohnt war, wollte versuchen ihren Sohn für einen geringeren Preis loszukaufen. Aber der Feldwebel blieb hart, als sie sich schließlich bereit erklärte, den vollen Betrag zu zahlen, war es zu spät. Ihr Sohn wurde erschossen. Zwei Jahre vergehen. Mutter Courage sind nur noch ihre stumme Tochter Kattrin und der Feldprediger geblieben, den sie als Arbeiter bei sich aufgenommen hat. Vor Ingolstadt wohnt Courage dem Begräbnis des kaiserlichen Feldhauptmannes Tilly bei und vertreibt ihre Waren. Kattrin, die von ihr in die Stadt geschickt wurde, kommt mit einer Kopfverletzung zurück, die man ihr auf dem Rückweg zugefügt hatte. Mutter Courage beginnt für kurze Zeit an dem „Segen“ des Krieges zu zweifeln, doch kurz darauf eintretende geschäftliche Erfolge lassen sie diese Überlegung schnell wieder vergessen.

Gustav Adolf der König von Schweden fiel. Gerüchte verbreiteten sich überall, dass nun bald Frieden einkehren werde und Mutter Courage fürchtete um ihr Geschäft. Zusammen mit Yvette machte sie sich auf in die Stadt um noch schnell ihre Waren los zu werden. Eilif, der seit Jahren „verschollen“ war, wird von Soldaten über das Feld geführt. Er wurde zum Tode verurteilt, da er seine Gewohnheiten aus dem Krieg selbst im Frieden nicht ablegen konnte und somit mit dem Morden und Rauben fortfuhr. Vergebens versuchte er noch ein letztes Mal seine Mutter zu sehen, doch es war ihm nicht vergönnt. Der ehemalige Koch des Feldhauptmanns, der sich noch an Eilif und seine Mutter erinnern konnte und zufällig auf sie stieß, verschwieg ihr seinen Tod, da sie in ständiger Erwartung eines Wiedersehens war. Der Koch entschied sich schließlich mit der Courage zu reisen und bot ihr an, sich mit ihm aus dem „Krieg zurückzuziehen“ und eine kleine Wirtschaft zu betreiben, die er geerbt habe. Jedoch müsste sie Kattrin zurücklassen, da sie nun mit ihrem verunstalteten Gesicht nur eine Last für solch ein Gewerbe wäre. Mutter Courage, die sich ohne zu zögern für ihre Tochter entschied, lässt den Koch zurück.

Am nächsten Morgen schlugen sie ihr Lager vor einem Bauernhaus außerhalb der Stadt Halle auf. Courage machte sich in die Stadt auf um etwas zu handeln, während Kattrin auf den Wagen aufpasste. Hinter dem Bauernhaus tauchten auf einmal 2 Soldaten auf, die sich nach dem Weg in die Stadt erkundigten. Der Bauer weigerte sich erst ihnen den Weg zu zeigen, doch als sie anfingen zu drohen sein Vieh abzuschlachten, erklärte er sich dazu bereit. Im Wald nahe des Bauernhauses waren mehrere Regimente zu erkennen und es war offensichtlich, dass sie sich vorbereiteten die Stadt anzugreifen und die beiden Soldaten den besten Weg auskundschaften wollten. Als die Bäuerin von ihren Bekannten und deren Kindern erzählte die sich gerade in der Stadt befanden, entschloss sich Kattrin etwas zu unternehmen. Sie nahm eine Trommel aus ihrem Wagen, stieg auf das Dach des Hauses des Bauern und begann Alarm zu geben. Die Soldaten mussten sie irgendwie ruhig stellen und griffen schließlich zu ihren Gewehren. Kattrin ging getroffen zu Boden und starb, doch die Stadt war nun gewarnt. Ihre Selbstlosigkeit, die ihr die Mutter stets bestätigte, wurde ihr schließlich zum Verhängnis. Sie opferte ihr Leben um das vieler anderer zu retten. Am Morgen darauf kehrte die Courage schließlich zu ihrem Wagen zurück und trauerte um ihre Tochter. Die einzige Hoffnung, auf die sie noch aufbauen konnte, war Eilif, von dessen Tod sie nie erfahren hatte. Sie schloss sich dem nächsten vorbeiziehenden Regiment an und hoffte auf ein baldiges Wiedersehen mit dem Letzten, was ihr zumindest im Herzen, geblieben ist.

Kurzinterpretation:
Schon allein die Überlegung einer Existenz, die nur durch den Krieg leben kann und schließlich doch alles dadurch verliert ist großartig. Diese paradoxe Situation gibt dem ganzen Inhalt einen genialen einzigartigen Stil. Auch wenn jetzt rein vom Lesen einige Stellen etwas kühl und emotionslos empfunden werden, ist das Tragische dennoch unübersehbar. Mutter Courage, die eigentlich den ganzen Text hindurch als keck und um kein Wort verlegen dargestellt wird, ist mit Sicherheit der tristeste Charakter im ganzen Stück, zwar nicht von ihrem Auftreten im Text selber, aber durch die Situationen, die der Leser durch sie erlebt.

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