Darwin, Charles Robert - Biographie und seine Lehren (1809-1882)

Schlagwörter:
Charles Robert Darwin, Neo-Darwinismus: Ernst Mayr, Theodosius Dobzhansky und Julian Huxley, Auslese, H.M.S. Beagle, Evolution, Darwins Rassismus, Referat, Hausaufgabe, Darwin, Charles Robert - Biographie und seine Lehren (1809-1882)
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Referat

Charles Robert Darwin


Charles R. Darwin ist am 12.Februar 1809 als fünftes von sechs Kindern eines Arztes in Shrewsbury/England geboren. Darwin besuchte ab dem Jahre 1817 die Unitarierschule in Shrewsbury. Im Juli des gleichen Jahres starb seine Mutter. Im Jahre 1818 wechselte er auf eine private Internatsschule. Dort fiel ihm die klassische humanistische Bildung sehr schwer. 1825 versuchte er sich dann an einem Medizinstudium in Edinburgh, welches er später abgebrochen hat. Dann folgte 1827 eine Reise nach Irland und Paris. Darauf folgte dann 1828 ein Theologiestudium in Cambridge. 1831 legte er das Baccalauräus-Artium-Examen als Theologe ab. Im gleichen Jahr brachte er die Lektüre von Alexander Humboldts Reisebeschreibungen heraus. Außerdem nahm er an der Feuerlandexpedition auf der "Beagle" teil. Im Dezember 1832 erfolgte dann die Überfahrt von Plymouth über Brasilien nach Feuerland. 1833 legte er geologische und biologische Sammlungen an und nahm an Vermessungs- und Forschungsarbeiten im südlichen Amerika teil. Gleichzeitig erlebte er die Sklavenhaltung mit Abscheu. Die Erforschung Chiles und dessen Küste folgte dann im Jahr 1834. 1835 überquerte Charles R. Darwin die Kordilleren. Seine Beobachtungen auf den Galápagosinseln wurden für seine Theorie (Artenbildung durch Isolation) bedeutsam. Seine im Jahre 1936 durchgeführte Weltumsegelung über Australien und Südamerika endete in Falmouth. 1837 zog er nach London und begann erste Aufzeichnungen seiner Theorie zu machen. 1838 wird er für drei Jahre der Sekretär der Geologischen Gesellschaft Englands. Die Heirat mit seiner Kusine Emma Wedgwood erfolgte dann im Jahr 1839. Im gleichen Jahr erschien das Reisetagebuch "Reise eines Naturforschers um die Welt" . Das erste von insgesamt neun Kindern kommt auch noch in diesem Jahr zur Welt. 1841 zog er nach Down, wo er dann bis zu seinem Lebensende blieb. Dort schrieb er im Jahre 1842 zwei kleinere Abhandlungen über die Korallenriffe und die Vulkanischen Inseln. Auch schrieb er erste Anfänge einer Bleistiftskizze seiner Theorie nieder. 1844 erfolgte dann die erste Darstellung seiner Selektionstheorie. Der Grund seines Aufenthalt in Wasserkurort Malvern 1848 war seine Krankheit, die er dort auskurierte. 1856 erfolgte dann die Niederschrift der "Entstehung der Arten" . Die Erstauflage der im Jahr 1859 erschienenen "Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl" wurde am Erscheinungstag ausverkauft. 1862 veröffentlichte Charles R. Darwin "Die verschiedenen Einrichtungen, durch welche Orchideen von Insekten befruchtet werden" . Sechs Jahre später erschien das Werk "Das Variieren der Tiere und Pflanzen im Zustand der Domestikation" . Das Werk "Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl" kam 1871 auf den Markt. 1872 veröffentlichte er "Über den Ausdruck der Gemütsbewegung bei Menschen und Tieren" und 1881 "Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Regenwürmer mit Beobachtung über deren Lebensweise" . Am 19.April 1882 stirbt Charles R. Darwin in Down und wird am 26.April feierlich in Westminster Abbey beigesetzt.

Der Naturforscher Charles Darwin (1809-1882) begründete die wissenschaftliche Entwicklungstheorie. Mit der Veröffentlichung seines Werkes "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl" am 24. November 1859 sorgte Darwin gewissermaßen dafür, dass die Biologie endlich eine "erwachsene Forschungsrichtung" wurde. Darwins Buch lieferte überzeugende Argumente für die Evolution, das heißt die Entwicklung der Lebewesen. Indem er sich mit den zentralen Themen des Lebens befasste, der großen Vielfalt der Lebewesen, ihren Ähnlichkeiten und Unterschieden sowie ihrer Verbreitung auf der Welt, verband er die bis dahin verwirrend vielfältig erscheinenden Phänomene zu einer zusammenfassenden Sicht des Lebens. Darwin kam zu dem Schluss, dass alle Arten, also auch der Mensch, einen gemeinsamen Ursprung haben und sich erst im Laufe eines Entwicklungsprozesses differenziert und verändert haben. Dabei werden nur solche Eigenschaften und solche Arten ausgelesen, die der jeweiligen Umgebung am besten angepasst sind. Hier das Anfangstück seines 1. Werkes:

PART ONE DESCENT OR ORIGIN OF MAN CHAPTER I.
THE EVIDENCE OF THE DESCENT OF MAN FROM SOME LOWER FORM.

HE WHO wishes to decide whether man is the modified descendant of some pre-existing form, would probably first enquire whether man varies, however slightly, in bodily structure and in mental faculties; and if so, whether the variations are transmitted to his offspring in accordance with the laws which prevail with the lower animals. Again, are the variations the result, as far as our ignorance permits us to judge, of the same general causes, and are they governed by the same general laws, as in the case of other organisms; for instance, by correlation, the inherited effects of use and disuse, &c.? Is man subject to similar malconformations, the result of arrested development, of reduplication of parts, &c., and does he display in any of his anomalies reversion to some former and ancient type of structure? It might also naturally be enquired whether man, like so many other animals, has given rise to varieties and sub-races, differing but slightly from each other, or to races differing so much that they must be classed as doubtful species? How are such races distributed over the world; and how, when crossed, do they react on each other in the first and succeeding generations? And so with many other points….

Trotz anfänglicher Verunglimpfung – Darwin kann sicherlich konkurrenzlos als der am meisten angegriffene und verlachte Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts betrachtet werden – setzte sich die Evolutionstheorie durch und beeinflusst Wissenschaft und Ökonomie des Abendlandes bis heute.


Biographie:
Seine Kindheit und sein Studium:
Charles Darwin wurde am 12. Februar 1809 als Sohn eines Arztes geboren und nach dem frühen Tod seiner Mutter 1817 von seinen beiden Schwestern aufgezogen.
Von Kindheit an hatte sich Darwin mit der Natur beschäftigt und war mit ihr sehr vertraut. Der eher ängstliche Junge fischte, jagte, sammelte verschiedenste Steine, Insekten und Muscheln, suchte nach Vogeleiern und wollte wissbegierig jeden Pflanzennamen erfahren. Dennoch ging er 1825 auf Wunsch seines Vaters, den er immer gerne auf Krankenbesuchen begleitet hatte, zur Universität von Edinburgh, um dort Medizin zu studieren. Darwin war jedoch für das Medizinstudium nicht zu begeistern. So lernte er bald naturwissenschaftlich interessierte Studenten kennen und trat der "Plinian Society" bei, einer Runde wissbegierig über naturwissenschaftliche Themen diskutierender Studenten. 1828 kam er nach Cambridge, um dort Theologie zu studieren. Zu dieser Zeit gehörten die meisten Naturforscher dem Klerus an. Es waren Menschen, die die Welt im göttlichen Zusammenhang begreifen wollten.

Die Forschungsreise um die Welt
In Cambridge lernte er, vermittelt durch seinen Mentor, den Geistlichen und Botaniker Professor John Henslow, Captain Fitz-Roy kennen, der ihm vorschlug, als naturwissenschaftlicher Beobachter auf der "Beagle", einem Forschungs- und Vermessungsschiff, eine Weltreise mitzumachen. Diese Weltreise, die vom 27. Dezember 1831 bis 29. Oktober 1836 dauerte, war entscheidend für Darwins Entwicklung. Auf dieser Reise betrieb er geologische Forschungen und beschrieb die Lebensgewohnheiten vieler Tiere. Nach seiner Rückkehr ließ er sich als Wissenschaftler in London nieder. Darwin beginnt zu schreiben...
Darwins Entwurf eines Stammbaums (21. April 1868), in dem er die Beziehung zwischen dem Menschen und den anderen Primaten skizziert. Von 1838 bis 1841 war Darwin Sekretär der Geologischen Gesellschaft und begann mit dem Buch "Über den Bau und die Verbreitung der Korallenriffe". 1859 erschien dann sein Lebenswerk "Über den Ursprung der Arten", in dem er seine Selektionstheorie darlegte und die daraus abgeleitete Erkenntnis, dass alle Lebewesen von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen. Er stellte sich damit gegen die Anhänger der biblischen Schöpfungslehre, von der er selbst einst überzeugt gewesen war. Dass er auch den Menschen in diese Vorstellungen einbezog, führte zu heftigen Kontroversen und brachte ihm Hohn und Spott ein. Allerdings wurden seine Ausführungen, dass der Mensch und die heutigen Menschenaffen wie Gorilla und Schimpanse von einem gemeinsamen Vorfahren, einem "Uraffen" gewissermaßen, abstammen, von den meisten Zeitgenossen missverstanden und darauf verkürzt, "der Mensch stamme von Affen ab". ... bis in den Tod.

1839 heiratete er seine Cousine Emma Wedgwood und zog sich 1842 in das südlich von London gelegene Dorf Dawn zurück. Bis 1846 befasste er sich hier noch mit biologischen Arbeiten, nach 1859 überwiegend mit botanischen Forschungen. Charles Darwin starb am 19. April 1882. Beigesetzt wurde er in der Westminster Abbey.

Der wissenschaftliche Zeitgeist vor Darwin
Darwins sich im Laufe seines Forscherlebens entwickelnde Sicht der Welt und des Lebens standen in einem krassen Gegensatz zur damals vorherrschenden christlichen Vorstellung einer nur wenige tausend Jahre alten Erde, die von Gott in einer Woche erschaffen worden war.

Die wörtliche Auslegung der Bibel
Naturwissenschaftliche Forschung galt im 19. Jahrhundert noch eher als Hobby denn als ernsthafte Betätigung. Anfang des Jahrhunderts gingen die meisten Wissenschaftler noch davon aus, dass die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten individuell geschaffen und unveränderlich seien. Anpassungen der Organismen an ihre Lebenswelt galten als Beweis dafür, dass der Schöpfer sie zu einem bestimmten Daseinszweck geschaffen hatte. Hauptziel dieser sogenannten "natürlichen Theologie" war eine systematische Klassifizierung der Arten, um die göttlichen Stufen der Hierarchie des Lebendigen zu verdeutlichen.

Modell des Forschungsschiffs H.M.S. Beagle
So war der schwedische Arzt und Botaniker Carl von Linné (1707-1778) der Begründer der biologischen Systematik und Taxonomie: "Deus creavit, linnaeus disposuit" – Gott erschafft, Linné ordnet.
Der große französische Anatom und Fossilienforscher George Cuvier (1769-1832) erforschte die Abfolge fossiler Arten im Sedimentgestein. Er entdeckte beispielsweise, dass ältere (tiefer liegende) Fossilarten immer weniger den aktuellen Lebensformen entsprachen. Das Aussterben von Arten erklärte Cuvier durch eine sogenannte Katastrophentheorie, ein periodisches Massensterben, durch das es lokal fremden Arten möglich wurde, die jeweilige Region neu zu besiedeln. Als zäher und einflussreicher Gegner zeitgenössischer Evolutionsforscher kam Cuvier somit nicht in Konflikt mit seiner christlichen Weltanschauung.
Im Geburtsjahr Darwins veröffentlichte Jean Baptiste Lamarck (1744-1829) sein umfassendes Evolutionsmodell. Ständig sollten sich aus unbelebter Materie kleinste Organismen bilden. Angetrieben durch ein inneres Bedürfnis ("sentiment interieur") nach immer größerer Komplexität ("Vollkommenheit") bildeten sich an der Spitze der Evolution die kompliziertesten Tiere und Pflanzen heraus. Anpassungen der Organismen sollten sich durch Gebrauch (Vergrößerung) und Nichtgebrauch (Verkümmerung) von Körperteilen erklären. Solche Veränderungen sollten sich dann nach Lamarck an die Nachkommen weitergeben lassen, der Grundgedanke für die entwicklungsgeschichtliche Bedeutung der Vererbung war gelegt. Es gibt jedoch bis heute keine Hinweise darauf, dass erworbene Merkmale weitervererbt werden können. Aber auch wenn Lamarcks Vorstellung von einem sich nach dem Laub in die Länge streckenden Giraffenhals heute oftmals belächelt wird, bot er doch seinerzeit erstmals eine Erklärung der Fossilien und der Artenvielfalt auf der Erde. Außerdem betonte er das hohe Alter der Erde und postulierte erstmals die Anpassung an die Umwelt als ein Hauptergebnis der Evolution. Diese zeitgenössischen Gedankengebäude bildeten die Bühne für die darwinistische Revolution.

Die Forschungsreise mit der "Beagle"
Das Vermessungsschiff "Beagle" unter Captain Fitz-Roy lief am 27. Dezember 1831 zu einer Expedition in die südliche Hemisphäre aus. Die H.M.S. Beagle, ein Schiff des Typs Dreimast-Brigg, wurde um das Jahr 1817 gebaut. Ihre Länge bemaß sich auf ca. 28 m; vor dem später erfolgten Umbau war sie mit 8 Kanonen bestückt. Der vielseitige Charles Darwin, zu Beginn der Reise 22 Jahre alt, begleitete die letztlich 5 Jahre dauernde Expedition als Naturforscher. Zunächst führte die Reise zu den Kapverdischen Inseln. Hier betrat Darwin erstmals tropischen Boden und begann mit der Sammlung von Tieren und Steinen. In Südamerika (vor allem im Binnenland Brasiliens) ergänzte Darwin seine Sammlungen um Schmetterlinge, Korallen, Spinnen, Skorpione, Eidechsen und Schlangen. Der Anblick eines schlangenähnlichen Tieres mit zwei Hinterfüßen veranlasste ihn zu der Notiz, dass "...die Natur die Eidechsen mit den Schlangen verbindet...", ein sicherlich historischer Gedanke, erstmals einen Übergang von einer Tierart zu einer anderen anzunehmen.

Bei einem fünfwöchigen Aufenthalt auf den Falklandinseln fand Darwin versteinerte Muscheln. Später kamen aus Argentinien und Chile unter anderem Zahnfunde von ausgestorbenen Rüsseltieren und nashorngroßen Huftieren sowie versteinerte Bäume dazu. Seine interessantesten Entdeckungen machte Darwin dann auf den Galapagosinseln, einer Inselgruppe recht jungen vulkanischen Ursprungs, rund 900 km westlich der amerikanischen Küste am Äquator liegend. Er fand unter anderem, dass jede Insel ihre eigene Schildkrötenart aufwies sowie auch jeweils bestimmte Vogel- und Pflanzenarten. Außerdem sammelte er 15 verschiedene Landschneckenarten, die es ausschließlich auf den Galapagosinseln gab.

Reise der Beagle
Am 27. Dezember 1831 wurde der 22-jährige Charles Darwin als Naturforscher Mannschaftsmitglied der HMS Beagle. Während der fünfjährigen Expedition wurden in vielen Regionen der Erde hydrographische, geologische und meteorologische Daten gesammelt.

Vielfalt durch Auslese
Den entscheidenden Anstoß für seine Theorie des Artenwandels erhielt Darwin sicherlich durch die Beobachtung der auf den Galapagosinseln heimischen Vogelwelt, die, wie viele andere auf Galapagos endemische (das heißt nur dort und nirgends sonst heimische) Tierarten, den Arten des südamerikanischen Festlandes glichen. Er entdeckte 13 verschiedene Finkenarten (heute als sogenannte Darwinfinken bekannt), die sich allerdings sehr ähnlich waren. Heimische Ornithologen bestätigten ihm später, dass es sich um verschiedene Vogelarten handelte. Darwin kam zu dem Schluss, dass die Finken allesamt von einer gemeinsamen Ahnenform abstammen mussten, die zufällig, aber vor nicht allzu langer Zeit, auf die Inseln gelangt war. Sehr prägnant war die Vielfalt der Schnäbel, die die Finken aufwiesen. Darwin beschrieb Finken mit den harten Schnäbeln von Kernbeißern ebenso wie mit den zarten Schnäbeln von Laubsängern. Die sonst äußerlich so ähnlichen Finken wiesen nahezu alle Schnabelformen auf, wie sie bei Singvögeln vorkommen können. Die Schnabelform weist im allgemeinen auf die Ernährungsweise des Vogels hin. Tatsächlich beobachtete Darwin, dass die Kernbeißerschnäbel (Großgrundfink, Geospiza magnirostris) sich durch das Knacken von Samenkörnern ernährten, die zartschnäbeligen Finken (Kleiner Baumfink, Camarhynchus parvulus) dagegen von Insekten. Ein anderer Fink (Spechtfink, Camarhynchus pallidus) benutzte sogar Kaktusstacheln oder kleine Zweige, um damit nach Termiten oder anderen holzbohrenden Insekten zu stochern.

Darwin brachte diese Beobachtungen in einen entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhang. Da die Konkurrenz anderer Vogelarten fehlte, hatten sich die Finken als erstbesiedelnde Vögel der Inselgruppe die nahezu gesamte Palette der Nahrungsmöglichkeiten erschließen können: vom Körner- und Insektenfresser bis hin zur Imitation des Spechtes. Die Finken hatten sich gewissermaßen in alle zur Verfügung stehenden ökologischen Nischen hinein entwickelt. Allmählich erkannte Darwin, dass die Entstehung von neuen Arten und die Anpassung an die Umwelt eng miteinander verknüpfte Prozesse darstellten. Aus einer Ursprungsform entstand eine neue Art durch eine allmähliche Anpassung an eine andere Umwelt. Die Verteilung der verschiedenen Arten der Darwinfinken auf die einzelnen Galapagosinseln entsprach genau dem jeweils auf der Insel verfügbaren Nahrungsangebot. Die auf die Inselgruppe verteilten Ursprungsfinken waren durch die geographische Barriere Meer in unterschiedlichen Lebensräumen isoliert. Die unterschiedlichen Populationen entwickelten sich dann gemäß ihrer jeweiligen Umwelt auseinander und waren im Verlaufe vieler Generationen einander so unähnlich geworden, dass sie zu zwei getrennten (also nicht mehr miteinander fortpflanzungsfähigen) Arten aufgespaltet worden waren.

Darwin begriff die Evolution somit als einen historischen Vorgang und konnte sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Vielfalt der Organismen erklären. Er leitete alle Lebewesen von einem gemeinsamen Vorfahren ab. Die Abkömmlinge dieses "Urlebewesens" sollten im Verlaufe von Jahrmillionen die verschiedensten Lebensräume dieser Erde besiedelt haben. Sie häuften die verschiedensten Veränderungen (heute, mit dem Wissen um die genetischen Vorgänge, können wir von Mutationen sprechen) an, durch die sie sich an jeweilige spezielle Lebensweisen anpassen konnten. Demnach ähnelt die Geschichte des Lebens nach Darwin einem evolutionären Stammbaum. So sind Hauskatze und Tiger näher miteinander verwandt als Tiger und Pferd. Moderne Analysen (DNA-Sequenzierungen) bestätigen heute tatsächlich, dass die Katzen fast "Blutsverwandte" sind, mit einem gemeinsamen genetischen Hintergrund.

Ein Hauptaugenmerk richtete Darwin darauf, wie sich Populationen einzelner Arten durch natürliche Auslese besser an ihre jeweilige Umwelt anpassen. Obwohl die Anzahl der Nachkommen bei den meisten Arten überproportional hoch ist, bleiben die Größen von Populationen mit Ausnahme saisonaler Schwankungen ziemlich stabil. Da die natürlichen Ressourcen zum Überleben begrenzt sind, führt diese Überproduktion an Nachkommen zu einem Überlebenskampf. Oft überlebt nur ein Bruchteil des Nachwuchses einer Generation. Von den vielen gelegten Eiern, geborenen Jungen und pflanzlichen Samen gelingt es nur einem Bruchteil, sich zu erwachsenen Individuen zu entwickeln und selbst Nachwuchs zu erzeugen. Die Individuen einer Population, d.h. der Generation einer Art, variieren stark in ihren Merkmalen: zwei Individuen sind niemals exakt gleich. Da ein Großteil dieser Variabilität erblich ist (heute wissen wir, dass es sich um Mutationen und Rekombinationen der genetischen Information handelt), beruht das Überleben im Existenzkampf nicht auf Zufall, sondern unter anderem auf den Erbanlagen der überlebenden Individuen. Die Lebewesen, die am besten durch ihre ererbten Merkmale an ihre Umwelt angepasst sind, hinterlassen in der Regel mehr überlebende Nachkommen. Somit führen die Unterschiede in der individuellen Überlebens- und Fortpflanzungsfähigkeit der individuellen Lebewesen zu einem allmählichen Wandel innerhalb einer Population. Die für das bestmögliche Überleben einer Art vorteilhaftesten Merkmale häufen sich dabei über Generationen an.

Mit natürlicher Selektion meinte Darwin genau diesen unterschiedlichen Fortpflanzungserfolg, der letztlich eine Anpassung aller Lebewesen an ihre jeweilige Umwelt zur Folge hat. Bei der künstlichen Selektion, so erkannte schon Darwin, ahmt der Mensch durch die Zuchtauswahl domestizierter Tiere und Pflanzen nach eigenen Vorstellungen die Natur nach. Tiere und Pflanzen mit den jeweils gewünschten Merkmalen dienen als Zuchtgrundlage. So haben die meisten heimischen Kohlarten im Wildkohl (Brassica oleracea), einer krautigen Pflanze, ihren gemeinsamen Vorfahren. Durch die Auslese nach der Betonung bestimmter Pflanzenteile erhielten die Menschen allmählich den Blumenkohl aus der Blütentraube, den Weißkohl aus den Endknospen, den Rosenkohl aus den Achselknospen, den Grünkohl aus den Blättern und den Kohlrabi aus den Stielen.
Innerhalb von knapp zehn Jahren konnte Darwins bahnbrechende Veröffentlichung "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl" von 1859 die Mehrheit der Biologen davon überzeugen, dass die Vielfalt und Mannigfaltigkeit des Lebendigen das Produkt der Evolution ("... gemeinsamer Abstammung mit fortwährender Modifikation...") ist. Darwin überzeugte vor allem mit der Schlüssigkeit seines Konzeptes und einer wahren Flut an Belegen und Beobachtungen, welche seine Evolutionstheorie stützten. Beispielsweise untersuchte und veröffentlichte er auch eine Monographie über Rankenfüßer (Cirripedia), niedere Meereskrebse wie Seepocken und Entenmuscheln, die lange für Muscheln gehalten wurden und beschrieb über einhundert verschiedene Arten. Die Wissenschaft begann sich, sicherlich forciert durch Darwins Erkenntnisse, ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allmählich von der natürlichen Theologie zu distanzieren.

Ausblick und Verantwortung
Als im 19. Jahrhundert Naturforscher wie Charles Darwin oder Alexander von Humboldt die Tropenwälder besuchten, staunten sie über die ungeheure Artenvielfalt, die hier herrschte. Sie berichteten von unglaublicher Formenmannigfaltigkeit bei Schmetterlingen, Vögeln, Käfern und Affen. In der Tat ist der Artenreichtum verblüffend. Während es in ganz Europa nur etwa 50 verschiedene Baumarten gibt, existieren auf Regenwaldflächen von der Größe zweier Fußballfelder oft über 500. Als in den 1980er Jahren Wissenschaftler begannen, mit Hilfe von Kletterausrüstungen und Strickleitern die schwer zugängliche Kronenregion der Regenwälder zu erforschen, öffneten sich nochmals neue Dimensionen. In einer einzigen Baumkrone fanden sie über 600 verschiedene Käferarten. Etwa 150 davon waren ausschließlich auf diese Baumart spezialisiert. Auf einem Hektar Regenwald können vermutlich 20.000 verschiedene Insektenarten vertreten sein. Ungefähr 400 Vogelarten leben in Zentralamazonien auf einem Gebiet von 7 mal 7 km.

Vor allem wegen der Zahl der in den Bäumen lebenden Insekten, aber auch der hoch oben wachsenden Pflanzen, musste der Artenreichtum der Erde ganz neu beurteilt werden. Es gibt wohl nicht nur zwei Millionen Arten auf der Erde, wie Wissenschaftler noch in den 1950er Jahren angenommen hatten, sondern 20, 30, vielleicht sogar 40 Millionen! Über 80 % davon bewohnen die Regenwälder. Wenn dieser unermessliche Schatz an genetischer Vielfalt zerstört wird, ist er unwiederbringlich verloren. Wir sollten deshalb bewusst und umsichtig mit der uns anvertrauten Erde und den Ergebnissen ihrer Jahrmillionen andauernden Evolution umgehen. 


Kritischer Standpunkt zu Darwins Lehren:
Darwins Rassismus
Einer der bedeutendsten, jedoch weniger bekannten Wesenszüge Darwins ist sein Rassismus. Darwin erachtete weiße Europäer "höher entwickelt" als andere menschliche Rassen. Während Darwin annahm, dass der Mensch sich evolutiv von affenähnlichen Geschöpfen entwickelt hatte, folgerte er, dass sich einige Rassen mehr entwickelt hatten als andere, und dass letztere immer noch mit affenartigen Eigenheiten behaftet seien. In seinem Buch "Die Abstammung des Menschen" [The Descent of Man], welches er nach "Der Ursprung der Spezien" veröffentlichte, kommentierte er kühn über "die größeren Unterschiede zwischen Menschen bestimmter Rassen".1 Darwin stellte Neger und australische Aboriginen auf eine Stufe mit den Gorillas, und folgerte weiter, dass die "zivilisierteren Rassen" seiner Zeit sich ersterer im Lauf der Zeit "entledigen" würden. Er schrieb:
In Jahrhunderten gemessenen, werden in nicht allzu ferner Zukunft die zivilisierten Menschenrassen mit annähernder Sicherheit die wilden Rassen überall auf der Erde ausmerzen und ersetzen. Zur gleichen Zeit werden die anthropomorphen Affen ...zweifellos ausgerottet werden. Die Kluft zwischen dem Menschen und seinen nächsten Verwandten, die sich dann, wie zu erhoffen, in der Gestalt eines kultivierteren Zustands manifestieren wird, wird dann weiter sein, als selbst die zwischen einem Kaukasier und irgend einem Affen wie etwa dem Pavian, anstatt wie gegenwärtig, zwischen dem Neger oder Australier und dem Gorilla.

Darwins widersinnige Ideen wurden nicht nur theoretisiert, sondern in eine Stellung erhoben, wo sie die bedeutendste "wissenschaftliche Grundlage" für den Rassismus schafften. In der Annahme, dass sich Lebewesen im Kampf ums Überleben evolutiv entwickelten, wurde Darwinismus selbst auf die Sozialwissenschaften angewandt, und wurde zu einem Konzept, das sich unter dem Namen "Sozialdarwinismus" entwickelte.

Die verzweifelten Bestrebungen des Neo-Darwinismus
Darwins Theorie war mit der Entdeckung der genetischen Gesetze im ersten Viertel des 20. Jh. in eine tiefe Krise geraten. Nichtsdestoweniger jedoch bemühte sich eine Gruppe von Wissenschaftlern, die entschlossen waren Darwin die Treue zu halten, Auswege aus dem Dilemma zu finden. Sie fanden sich 1941 auf einem, von der Geological Society of America organisierten Treffen zusammen. Genetiker wie G. Ledyard Stebbins und Theodosius Dobzhansky, Zoologen wie Ernst Mayr und Julian Huxley, Paläontologen wie George Gaylord Simpson und Glenn L. Jepsen, und mathematische Genetiker wie Ronald Fisher und Sewall Right konnten sich nach langen Diskussionen schließlich auf Wege und Mittel einigen, den Darwinismus "zusammenzuflicken".

Dieser Kader konzentrierte sich auf die Frage nach dem Ursprung der vorteilhaften Variationen, welche angeblich die lebenden Organismen zur evolutiven Fortentwicklung bewegt - ein Punkt, den Darwin selbst nicht in der Lage war zu erklären, sondern ihm einfach auswich indem er sich auf Lamarck stützte. Die neue Idee war "Zufallsmutationen". Sie benannten diese neue Theorie "Die moderne synthetische Evolutionstheorie", die dadurch formuliert war, dass sie Darwins These der natürlichen Auslese das Konzept der Mutation hinzufügte. In kurzer Zeit wurde diese Theorie als "Neo-Darwinismus" bekannt, und ihre Verfechter wurden "Neo-Darwinisten" genannt.


Gründer des Neo-Darwinismus: Ernst Mayr, Theodosius Dobzhansky und Julian Huxley
Die darauffolgenden Jahrzehnte waren eine Ära verzweifelter Versuche den Neo-Darwinismus zu bestätigen. Es war bereits bekannt, dass Mutationen - oder "Unfälle"- die in den Genen lebendiger Organismen vorfielen stets nachteilig sind. Die Neo-Darwinisten versuchten durch Tausende von Mutationsexperimenten einen Fall für "vorteilhafte Mutation" aufzubauen, doch all ihre Anstrengungen endeten in totalem Versagen. Sie versuchten ferner experimentell nachzuweisen, dass der erste lebendige Organismus durch Zufall unter primitiven irdischen Voraussetzungen entstanden sein könnte, wie es die Theorie besagt, doch auch diese Versuche blieben gleichermaßen erfolglos. Jeder Versuch der nachweisen sollte, dass Leben durch Zufall entstehen könne, scheiterte. Wahrscheinlichkeitsrechnungen belegen, dass nicht einmal ein einziges Protein, das den Grundbaustein des Lebens darstellt, durch Zufall hätte entstehen können. Und die Urzelle, welche laut evolutionistischen Behauptungen angeblicherweise unter primitiven, unkontrollierten irdischen Bedingungen durch Zufall ins Dasein gekommen sein soll, konnte selbst in den bestausgerüsteten Laboratorien des 20. Jh. nicht synthetisch bereitgestellt werden.

Neo-Darwinismus wird ferner durch die Versteinerungsfunde widerlegt. Nirgendwo in der Welt wurden jemals irgendwelche "Übergangsformen" gefunden, welche die angebliche stufenweise Evolution der lebendigen Organismen von primitiven in höhere Lebensformen hätte zeigen sollen, wie die neo-darwinistische Theorie es behauptet. Gleichzeitig hat vergleichende Anatomie enthüllt, dass Spezien, welche sich angeblich eine aus der anderen entwickelt haben sollten, tatsächlich sehr unterschiedliche anatomische Merkmale aufweisen, so dass sie niemals Vorfahren bzw. Nachkommen der jeweils anderen sein können.

Zeitungsauschnitt aus der „Die Berliner Zeitung“:
Forschen im Auftrag des Herrn
Für die Kreationisten ist Darwins Evolutionstheorie der Quell alles Bösen. Ihren Gegnern in den USA ist das Lachen mittlerweile vergangen
Noahs Arche war exakt 137 Meter lang, 23 Meter breit und 13 Meter hoch. Und sie konnte genau 136 560 Tiere befördern, darunter Giraffen, Straußenvögel und zwei Stegosaurier. "Ja wirklich, auf Noahs Arche gab es Dinosaurier", sagt Museumsdirektor John Rajca. "Allerdings vermutet man heute, dass nur junge Exemplare mitgenommen worden sind wegen des Gewichts."
Willkommen im Museum of Creation and Earth History, dem Publikumsmagneten auf einem ungewöhnlichen Forschungscampus in der kalifornischen Stadt San Diego. Ein paar Schritte weiter, im Institute for Creation Research (Institut zur Erforschung der Schöpfungsgeschichte, kurz ICR), tragen die sogenannten Kreationisten "wissenschaftliche Beweise" für den biblischen Schöpfungsmythos und gegen die Abstammungslehre von Charles Darwin zusammen. An das Institut angegliedert sind eine Hochschule mit Bibliothek und Konferenzzentrum, eine Versandzentrale für Bücher und Pamphlete sowie die institutseigene Radiostation.
Knapp fünfzig Angestellte und zeitweise bis zu vierzig Studenten arbeiten heute in den vier Laboratorien des ICR. Promovierte Geologen, Biologen, Physiker und Chemiker versuchen das, was im Alten Testament steht, Wort für Wort wissenschaftlich zu untermauern. Steven Austin beispielsweise veröffentlichte gleich mehrere Bücher, in denen die Entstehung des Grand Canyon auf das rasche Abfließen der Wassermassen nach der Sintflut zurückgeführt wird. Suzanne Buren beweist anhand von Haaranalysen schockgefrorener Mammuts die Entstehung der Eiszeit durch die plötzliche Verdunkelung der Sonne infolge von Wasserdampf. John Morris, Direktor des Instituts und Sohn des Gründers, investiert üppige Spendengelder in Expeditionen zum Berg Ararat. Dort vermutet er den Anlegeplatz der Arche.
"Kein Evolutionsforscher hat bislang schlüssig erklären können", argumentiert Behe, "wie aus der Ursuppe die erste Zelle hervorgegangen sein soll". Selbst der primitivste Einzeller verfüge schließlich über eine ausgeklügelte Lebensmaschinerie, deren Konstruktionsweise sich nicht aus Darwins Theorie ableiten lasse. Anhand von Beispielen aus der Biochemie entwickelte der Wissenschaftler seine These: Ebenso wie die Einheit einer Zelle, so Behe, seien auch das menschliche Immunsystem und die Blutgerinnung "von einer nicht reduzierbaren Komplexität". Folglich könnten beide Systeme nur durch den gleichzeitigen und geplanten Zusammenbau aller ihrer Bestandteile entstanden sein. "Das Leben auf der Erde", folgert der Autor, "ist das Produkt intelligenter Aktivität". "Warum ist es für die Wissenschaft eigentlich so schwierig", fügt Behe hinzu, "eine Theorie anzunehmen, an die die meisten Menschen sowieso glauben?"
Ein Beispiel dafür ist die Idee "Mikroevolution", welche die Kreationisten seit einigen Jahren pflegen. Ihrer Ansicht nach haben sich die unterschiedlichen Arten aus 21 000 von Gott erschaffenen Grundtypen entwickelt. Vor und nach der Sintflut sind aus diesen Grundtypen durch kleine Veränderungen und nach dem Muster von "Stammbüschen" die heute vorhandenen Arten entstanden. Um Verwechslungen auszuschließen, betont Morris: "Selbstverständlich stehen die neuesten kreationistischen Erkenntnisse über die Entwicklung des Lebens in keinem Zusammenhang mit dem darwinistischen Affen-Stammbaum."

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