Filariose - eine Tropenkrankheit

Schlagwörter:
Wuchereria bancrofti, Brugia malayi, Loa loa, Krankheit, Elephantiasis, Symptome, Verlauf, Prognose, Diagnose, Vorkommen, Referat, Hausaufgabe, Filariose - eine Tropenkrankheit
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Referat

Die Filariose



1. Was ist Filariose?
Filariosen sind Bandwurmerkrankungen, die durch Fadenwürmer (sog. Filarien) verursacht werden. Es gibt unterschiedliche Arten von Fadenwürmern die außerhalb des Darms unter der Haut, im Bindegewebe oder in Blut- und Lymphgefäßen leben. Hier verursachen sie ganz unterschiedliche Beschwerden und Krankheitsbilder. Das die Krankheit wirklich schwerwiegend ist, kommt vor allem in den ärmeren Ländern vor, da diese keine besonders gute Medizin oder besonders gute Ärzte haben. Dazu sind die meisten Menschen einfach zu arm um sich gegen diese Krankheit behandeln zu lassen. Die Filariose bedroht mehr als 1 Milliarde Menschen in 73 Ländern auf der südlicheren Hälfte der Erdkugel. Infiziert sind allerdings "nur" 80 Millionen Menschen. Nur unbehandelten, über Jahrzehnte verlaufenden Fällen, kann die Filariasis zum Zustandsbild der sogenannten "Elephantiasis" führen.

Ein Drittel der Betroffenen Menschen leben in Indien, ein Drittel in Afrika und die Mehrzahl der anderen Betroffenen befindet sich in Südostasien im Pazifik und im südamerikanischen Raum. Infektionsgebiete sind also tropische Regionen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit.

Vorkommen und Symptome

  • Loa loa Afrika: Schwellungen an Gliedmaßen
  • Wucheria bancrofti Asien,Afrika,S-Amerika: monströse Schwellungen
  • Brugia malaya SO-Asien,O-Indien: monströse Schwellungen
  • Onchocerca volvulus Afrika, M-Amerika: Hautknötchen, Augenbefall (Erblindung)


2. Wie sieht das Krankheitsbild der Filariose aus?
Das Krankheitsbild sieht folgendermaßen aus: Durch die Veränderungen der Lymphbahnen kommt es bei länger bestehender Erkrankung zu schweren Schwellungen. Wenn die Krankheit länger als ca. 5 Jahre nicht medikamentös behandelt wird, bezeichnet man sie als "Elephantiasis". Die Haut wird wesentlich dicker und bekommt Falten und Risse, die Beine bekommen dank der Schwellung Ähnlichkeit mit Elefantenbeinen. Daher auch der Name der Engländer: Elefantenkrankheit.

  • Die ersten Zeichen sind meist Rötung und Schwellung der Haut im Bereich der Arme und der Beine und der Lymphknoten. Die Lymphgefäße entzünden sich und es kommt zu roten schmerzenden Stränge auf der Haut sichtbar werden.
  • Die in den Lymphsystemen heranwachsenden Würmer lösen eine entzündlich-allergische Reaktion aus.
  • Begleitet von Fieberschüben kommt es zur Schwellung von Armen und Beinen, des Hodens, der weiblichen Brust, sowie zu allgemeinem Unwohlsein

Die Symptome treten meist schubweise auf. Auslöser der Lymphatischen Filariose sind fadenförmige Würmer. Sie werden in der jugendlichen Form aufgenommen und siedeln sich in den Lymphgefäßen an. Dort reifen sie heran und legen Eier. Die sich daraus entwickelnden Würmer (Mikrofilarien) wandern ins Blut. Die verschiedenen Arten der Lymphatischen Filariose kommen in Asien, Nord- und Zentralafrika sowie in allen Gebieten der feuchten Tropenform.


3. Wie wird Filariose übertragen?
Die Übertragung erfolgt durch den Stich verschiedener Mückenarten, darunter auch die Aedes- und Anopheles-Mücke, die Gelbfieber und Malaria auslösen. Es sind Fliegen oder Mücken von der Gattung Simulium.

Die Mücken nehmen während einer Blutmahlzeit, die im Blut vorkommenden Mikrofilarien auf. ( das sind ganz kleine Filarien, die man nur mit dem Mikroskop sehen kann.) Diese entwickeln sich im Körper der Mücke weiter und können anschließend bei einem erneuten Stich in einen neuen Wirt abgegeben werden. Zur Infektion kommt es aber nur, wenn eine große Anzahl Filarien übertragen wird. Ein oder nur wenige Mückenstiche stellen kaum eine Gefahr dar, d.h. es müssen schon Stiche sein die über einen längerem Zeitraum gestochen worden. Dies wiederum bedeutet, dass eigentlich eher Einheimische oder Langzeiturlauber von dieses Fadenwürmer befallen werden.

Präpatenzzeit: 7 Monate bis Jahre. Nach der Inkubationszeit von 1 bis zu mehr als 12 Monaten Schmerzen, Schwellung und Rötung, und diese besonders an den Extremitäten. (= Arme, Beine...)


4.Wie kann der Arzt die Diagnose aufstellen?
Zuallererst lässt sich das Krankheitsbild durch die äußeren Merkmale feststellen:

  • Rötung und Schwellung der Haut, der Lymphknoten, des Hoden oder der Brust.
  • Fieberschübe

Die genaue Diagnose lässt sich aber nur im Labor festsetzen.

Die Mikrofilarien selbst können oft nicht nachgewiesen werden, dies ist nur mit einem ganz speziellem Verfahren möglich, dass nicht jeder Arzt zur Verfügung hat. Bis vor nicht all zu langer Zeit stellte die Diagnostik dieser Krankheit eine große Schwierigkeit dar. Das Problem ist folgendes: Da die Periodezeit (so nennt man die Zeit, in der man diese Microfilarien nachweisen kann) nur von 11 Uhr abends bis 2 Uhr morgens dauert, wegen ihrer starken Anpassung an die nächtlichen Sauggewohnheiten der Mücken, ist es äußerst anstrengend eine Diagnose aufzustellen. Man kann Mikrofilarien in folgenden Teilen des menschlichen Körpers nachweisen:

  • Blut: Durch Untersuchung des Blutes. Abnahme des Blutes in der Periodezeit von 22Uhr bis 2Uhr.
  • Biopsie: Die Mikrofilarien sind auch in Haut, Muskel und betroffenen Organen nachweisbar.
  • Punktion: Nachweis in Flüssigkeit aus Hydrocele (Flüssigkeit im Hoden) oder Lymphvarizen. (von den Lymphen)
  • Urin: Chylurie (Ausscheiden von Flüssigkeit aus dem Harn).


5. Welche Möglichkeit der Behandlung gibt es?
Die Behandlung besteht aus:

  • Medikamentöse Behandlung zur Abtötung der Filarien und Larven.
  • ausreichende Hygiene und Desinfektion zur Verhinderung bakterieller Besiedelung der Wunden
  • Druckbandagen, um die Schwellungen zu mindern

Die Therapie wird mit Hilfe von Wurmmitteln durch geführt, ist allerdings reich an Nebenwirkungen. Denn es kann zu massenhaft allergischen Reaktionen kommen. Die verabreichten Medikamente werden binnen 2 Wochen verabreicht.

6.Wie kann man sich vorbeugen?
Ausreichender Schutz bietet ein konsequenter Mückenschutz. Eine spezifische Impfung gibt es leider nicht. Normalreisende sind jedoch kaum gefährdet, da es bei einem kurzzeitigen Aufenthalt in den Gefahrengebieten kaum zur Aufnahme einer ausreichend großen Zahl von Filarien kommen kann.


7.Die Loa-Loa Filariose

  • Erreger: Loa-Loa, ein westafrikanischer Augenwurm (männlicher Wurm wird bis zu 30 mm groß, der weibliche Wurm wird bis zu 60 mm groß)
  • Vorkommen: Zentral- und Westafrika, nach Schätzungen sind 2-3 Millionen Menschen befallen.
  • Übertragung: Durch Mangrovenfliegen und Bremsen. Durch ein Stich in die Haut und Weiterwanderung im Unterhaut-Bindegewebe gelangen die Wurmlarven ins Bindegewebe innerer Organe, wo sie zu erwachsenen Würmern heranwachsen.
  • Klinik und Theraphie: Die Genesungszeit kann bis zu 6 Monaten andauern. Nach einer Inkubationszeit von 3 Monaten bis Jahren kommt es zu weitgehend schmerzlosen, schwach geröteten Schwellungen, die nach 1 bis 3 Tagen wieder verschwinden und an einer anderen Stelle erneut auftreten. Die Wurmwanderung beträgt ca. 1cm pro Minute. Gefährdung besteht bei Auftreten in der Augenbindehaut, es kann u.a. zu Enzephalitis und Meningitis kommen. Dies geschieht allerdings recht selten.

 

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