Brasme, Anne-Sophie - Dich schlafen sehen (Inhaltsangabe)

Schlagwörter:
Anne-Sophie Brasme, Charlène Boher, Darstellungsweise von Charléne, Selbstmord, Mobbing, Dissing, Ausgrenzung, Hass, junges Mädchen, Referat, Hausaufgabe, Brasme, Anne-Sophie - Dich schlafen sehen (Inhaltsangabe)
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Referat

Inhaltsangabe: "Dich schlafen sehen" von Anne-Sophie Brasme

In dem Roman „Dich schlafen sehen“ schildert die französische Autorin Anne-Sophie Brasme auf realistische und zugleich lebendige Art und Weise, das schreckliche Leben einer Outsiderin. 16 Jahre alt war die Französin Anne-Sophie Brasme, als sie ihren Debütroman Dich schlafen sehen schrieb und damit die französischen Bestsellerlisten eroberte. Was ist nun von einem Buch zu halten, für das der Verlag vor allem mit dem Alter der Autorin wirbt? Man darf es trotzdem loben. Denn Brasme besitzt eine sprachliche Stärke, vor der man gerne den Hut zieht.

Erzählt wird die Geschichte von Charlène Boher, die 19 Jahre ist und im Knast hockt. Aus der Ich-Perspektive erfahren wir, wie sie aufwuchs, dass sie schon immer ein schwieriges Kind war und seit ihrem elften Lebensjahr keine Freundin mehr hatte. In ihrer Kindheit ist Charlène ein Mädchen wie Millionen andere. Erst mit der Pubertät beginnen ihre Probleme: Sie wird zu einem Teenager der besonders verzweifelten Art, einsam, unsicher, voller Hass auf sich und den Rest der Welt. Auf ihrer neuen Schule wird sie kaum beachtet, sie ist depressiv, verschlossen und verunsichert. Eines Tages bricht sie beim Schulsport beim Joggen zusammen, weil sie Asthma hat. Was weder die Eltern noch jemand anders weiß: Das Ganze war ein Selbstmordversuch. Nur Sarah, die Neue in der Klasse merkt es und bietet der verzweifelten Charléne die Freundschaft an. Sarah ist das personifizierte Selbstbewusstsein, mit Charme und Charisma gesegnet. Neben ihr fühlt sich Charlène nicht mehr wie ein Nichts, sondern wie Etwas, mitunter sogar wie ein Jemand. Charlène tut alles, nur um weiterhin in Sarahs Schatten vegetieren zu dürfen. Charléne, die mittlerweile 14 ist, blüht auf, erlebt viel Spaß mit Sarah und genießt ihr Leben. Bis Sarah ihre Macht auf grausame Weise auszunützen beginnt. Nach den Sommerferien kommt eine veränderte Sarah zurück, ein eingebildetes Miststück, das Charlène wie Dreck behandelt, sie ignoriert und fertig macht. Zwei Jahre lang geht diese Hassfreundschaft und Charlène kommt trotz einiger Gelegenheiten nicht von ihr los. Als sie endgültig alles -- erste Liebe, Würde, das letzte bisschen Selbstachtung -- verloren hat, sieht Charlène nur ein Ausweg und fasst den Entschluss Sarah zu töten, wodurch sie im Gefängnis landet.

Anne-Sophie Brasme möchte mit ihrem Roman, der teilweise auch autobiografische Elemente enthält, zeigen welche tragischen Auswirkungen blindes Vertrauen und Abhängigkeit von einer anderen Person haben kann. Ich denke, sie möchte uns auch an etwas erinnern: Wir alle sind gleichwertige Menschen, niemand von uns ist wertlos, das Leben hat immer einen Sinn und psychische sowie physische Gewalt ist kein Ausweg, sondern führt nur zu noch mehr Hass. In einem Interview erwähnt Anne-Sophie Brasme, sie habe auch autobiografische Elemente untergebracht, allerdings ihr Leben bis aufs Äußerste überspitzt dargestellt. (z.B. hat sie auch Asthma, wollte aber nie Selbstmord begehen). Sie hat nicht nach einem bestimmten Zeitplan geschrieben, sonder immer dann, wenn sie gerade Lust dazu hatte. Ursprünglich hatte sie gar nicht gedacht, einen so traurigen Roman zu schreiben, aber es hat sich im Laufe des Schreibens so entwickelt.

Eines ist jedenfalls klar: Auch wenn in dieser Geschichte vieles frei erfunden oder überspitzt dargestellt wurde, diese Geschichte hätte genauso gut wirklich passieren können und erhält durch einige Nachrichten traurige Aktualität.

Besonders positiv sind mir in dem Roman „Dich schlafen Sehen“ die realistische Darstellungsweise von Charléne und die lebendige Erzählweise aufgefallen. Der Leser konnte sich richtig in die Hauptpersonen Charléne und Sarah hineinversetzen und mitfühlen. Leider ist das Buch an manchen Stellen meiner Meinung nach etwas langatmig. Vielleicht hätte man hier doch noch das ein oder andere Detail raffen oder gar weglassen können. Hervorzuheben ist auch, das Alter der Autorin. In so jungen Jahren einen Buchbestseller zu schreiben, der mit wesentlich bekannteren und erfahreneren Autoren mithalten kann, ist wahrlich eine Meisterleistung. Ich würde „Dich schlafen Sehen“ gerade jetzt, wo Gewalt, Mobbing und Dissing (Ausgrenzen) ein immer häufiger werdendes Problem sind, dieses Buch zu einer Pflichtlektüre für alle 13-16 Jährigen machen.

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