Rousseau, Jean-Jacques - seine Ideen und Gedanken

Schlagwörter:
Jean-Jacques Rousseau, Gemeinwille, Gesellschaftsvertrag, Menschenbild, die Rolle der Erziehung, die Rolle der Religion, Geschichtstheorie, Freiheit, Tugend, Referat, Hausaufgabe, Rousseau, Jean-Jacques - seine Ideen und Gedanken
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Jean-Jacques Rousseau

Jean-Jacques Rousseau (* 28. Juni 1712; † 2. Juli 1778) war ein französisch-schweizerischer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist. Er gilt als einer der wichtigsten geistigen Wegbereiter der Französischen Revolution und hatte großen Einfluss auf die Pädagogik und die politischen Theorien des 19. und 20. Jahrhunderts. 

Rousseaus Mutter starb früh, sein Vater übergab ihn im Alter von 10 Jahren der Obhut seines Onkels, der ihn wiederum zu einem Pfarrer weiterschickte, bei dem er eine unglückliche Kindheit verlebte. Nach kurzer Wanderschaft landete er in einem Hospiz in Turin, in dem er zum katholischen Glauben übertrat. Nach erfolglosen Versuchen in ein Priesterseminar aufgenommen zu werden, durchwanderte er 1730 die Schweiz und Frankreich, bis er sich schließlich 1742 in Paris niederließ, wo er dann einige Jahre später Denis Diderot kennenlernte, der ihn beauftragte, an einer musikalischen Enzyklopädie mitzuwirken. 

Ausgangspunkt des Rousseau’schen Denkens ist der Abscheu vor der etablierten Kultur und Gesellschaft seiner Zeit. Er stellt fest, dass die in Gesellschaft lebenden Menschen böse und eitel sind. Interessenkonflikte verleiten sie dazu, ihre wahren Absichten voreinander zu verbergen. Rousseau kritisiert nicht nur die Gesellschaft seiner Zeit, sondern die Vergesellschaftung des Menschen schlechthin. Damit steht er in starkem Gegensatz zum Denken seiner Zeit. Rousseau stellt sich in seinen staatstheoretischen Texten die Frage, wie ein von Natur aus wildes und freies Individuum seine Freiheit behalten kann, wenn es aus dem Naturzustand in den Zustand der Gesellschaft eintritt bzw. diesen Zustand begründet. Rousseau geht davon aus, dass die Menschen im Naturzustand unabhängig voneinander leben. Sie verfügen über ausreichend Güter und sind friedlich. In Rousseaus pädagogischem Hauptwerk Emile oder über die Erziehung wird die fiktive Erziehung eines Jungen beschrieben. Die Erziehung beginnt im Kindesalter und endet mit der Heirat Émiles mit 25 Jahren. Der Zögling wird in seiner Kindheit von allen kulturellen Einflüssen abgeschottet. So wie die Natur einfach da ist, soll auch die urwüchsige Natur des Kindes zur Entfaltung gebracht werden. Jegliche direkte Einflussnahme von außen ist demnach zu vermeiden.

Was ist das neue an Rousseaus Menschenbild?
Frage: was konstituiert menschliche Ordnung, warum wollen wir irgendeine Ordnung, und wie wird deren Konstituierung bewerkstelligt. Er beginnt damit, daß die Gesellschaft nicht von Natur aus, sondern durch Verträge bestehe. Der Weg zu diesen Verträgen führt aus einem Zustand ohne Verträge, dem sogenannten Naturzustand.

  1. Rousseaus neues Menschenbild, das Mensch-Sein als Entwurf wird mit dem alten Ansatz der Vertragstheorie in der politischen Philosophie verknüpft. Im Gegensatz zur gesamten Aufklärungsphilosophie, die den Willen der Vernunft unterordnet, stellt Rousseau an den Anfang dessen, was das Wesen des Menschen bedeutet, den Willen. Der Kern des Menschen erscheint als irrational. Im Naturzustand ist der Mensch kein Vernunftwesen, sondern von seinen Bedürfnissen her geleitet, die seinen Willen anstoßen > amour de soi meme.
  2. Erkenntnis, daß der Mensch nicht aus sich selbst besteht, weil er im Gegensatz zu den Tieren nicht autonom ist. Er ist nicht was er ist, sondern muß, was er sein kann, erst einmal aus sich machen, d.h. er muß lernen. > Prozeß der Selbstverwirklichung.


Das Menschenbild bei Rousseau

  • Menschsein als Entwurf: Wer ist der Mensch? Was konstituiert menschliche Ordnung, warum wollen wir irgendeine Ordnung, und wie wird deren Konstituierung bewerkstelligt?
  • NEU: das Menschenwesen beginnt nicht mit der Vernunft, sondern mit dem Willen: der Unterschied zum Tier und die Fähigkeit zur Höherentwicklung bestehen in der Willensfreiheit, nicht in der Vernunft > der Wille erhält das Primat über die Vernunft (Aufklärungstheorie: der Wille ist der Vernunft untergeordnet) > auch die Vernunft ist ein Produkt des Willens > der Kern des Menschen erscheint irrational!
  • Am Anfang ist der Mensch nicht Vernunfts- sondern Triebwesen: der amour de soi meme ist der auf sich selbst konzentrierte, bedürfnisgelenkte Wille
  • der Mensch ist nicht nur materiell, sondern auch psychisch autark
  • zweiter Schritt: Erkenntnis, daß der Mensch nicht aus sich selbst besteht, weil er (im Gegensatz zu den Tieren) nicht autonom ist > der Mensch muß das werden, was er ist: durch Lernen zur Selbstverwirklichung
  • das Tier ist die fixierte Natur, der Mensch dagegen besitzt perfectibilité: die Fähigkeit zur Vervollkommung
  • > Fazit. Der Mensch ist ein sich selbst liebendes Wesen, gleichzeitig ist er auf Verwirklichung hin angelegt
  • Es ist nicht von Vernunft die Rede > der Kern Rousseaus Anthropologie ist voluntaristisch und irrational
  • die Vernunft ist nur ein Mittel des Willens > instrumentelle Vernunft, die Vernunft regiert die Wesen nicht (Aristoteles: die Grunddisposition des Menschen wird von der Vernunft geschaffen)

Gewissen

  • Gewissen: weder rein sittliches Gefühl noch rationale Kalkulation des gesellschaftlichen Nutzens (> aufgeklärter Rationalismus, Naturrechtler) 
  • „Die sinnliche Begierde geht auf das körperliche Glück, die Liebe zur Ordnung auf das Glück der Seele aus. Diese Letztere trägt, wenn sie entwickelt und aktiv wird, den Namen Gewissen.“ (Oeuvres, Hachette, III, S. 64)
  • „Das Gute kennen, heißt noch nicht, es lieben; der Mensch hat keine angeborene Kenntniss des Guten, aber sobald die Vernunft es ihm bekannt macht, veranlaßt ihn sein Gewissen, es zu lieben. Dieses Gefühl (der Liebe, IF) ist angeboren.“ (Oeuvres, Hachette, II, S. 262)
  • für die Pysiokraten dagegen ist die Selbstsucht, d.h. der Kampf um Wohlstand, Ansehen, Einfluß etc. nützliche Mittel für die allgemeine Reichtumsmehrung und den gesellschaftlichen Fortschritt.
  • Realismus Rousseaus: er unterstellt zwar die Entstehung eines Gewissens in einer erntwickleten zivilisatorischen Gesellschaft, nimmt aber nicht an, daß es möglich sein wird, damit auch nur einen Mehrheit der Individuen zu gerechtem Verhalten zu bringen > Patriotismus als Ersatz

Tugend

  • "Der Tugendhafte ordnet sich in bezug auf das Ganze ein (...), der Böse ordnet das Ganze in bezug auf sich selbst“ (Emile)
  • Tugend bedeutet das Unterordnen des Partikularwillens unter den Gemeinwillen > Tugend (oder ersatzweise Patriotismus) ist essentiell für den GW
  • die Tugend des Individuums ist Bedingung der Möglichkeit einer besseren Gesellschaft, sie ist durch Erziehung vermittelbar (> anthropologisches Prinzip der Antike)
  • > der politische Mensch ist also nur als tugendhafter Mensch denkbar!

Freiheit

  • Freiheit bedeutet nicht Willkür, sondern die Überwindung und den Ausschluß aller Willkür durch die Bindung an ein strenges und unverbrüchliches Gesetz, das das Individuum über sich selbst aufrichtet > der Mensch kann zur Freiheit gezwungen werden!


Geschichtstheorie

  • weniger Auseinandersetzung mit Ancien Règime als Kritik an der sich abzeichnenden bürgerlichen Konkurrenzgesellschaft, die Ursache für den monarchischen Absolutismus ist
  • während Physiokraten und Voltaire lediglich die mangelnde Aufgeklärtheit und Rationalität der monarch. Ordnung kritisierten und Montesquieu die monarchische Herrschaft mäßigen und den Interessen der dynamischen Ökonomie anpassen wollten, verurteilte Rousseau gerade jene ökonomische Dynamik und die von ihr verschärften sozialen Gegensätze.


Die Entstehung der Ungleichheit unter den Menschen

  • Ausgangspunkt: im Naturzustand ist der Mensch bei sich / in sich ruhend, der einzige Band in einer losen vis-à-vis-Ordnung zwischen den Menschen ist die pitié, Grundlage des Seins ist der Instinkt der Selbsterhaltung und die conmisération (Abneigung, seinesgleichen grundlos Leid zuzufügen)
  • Unterschied zu den Tieren: gewisse Freiheit und perfectibilité
  • Naturkatastrophen lassen die Menschen sich zusammenschließen
  • Goldenes Zeitalter: Hirtengesellschaft der „Barbaren“ (nicht mehr „Wilde“): Großfamilien unter Patriarchen, die allmählich differenzierte Bedürfnisse entwickeln, noch gibt es kein Privateigentum > „richtige Mitte zwischen Indolenz des ursprünglichen Zustands und der ungestümen Aktivität unserer Selbstsucht“
  • erst mit dem Seßhaftwerden, dem Ackerbau, der zum Privateigentum an Grund und Boden führt, durch neue technische Errungenschaften und v.a. durch die Arbeitsteilung werden die Menschen voneinander abhängig, der moralische Verfall beginnt: die Individuen machen immer mehr Fortschritte, aber das Gemeinwesen zerfällt: die einen werden reich und mächtig, die anderen arm und schwach (> gegenseitige Bedrohung: wirtschaftlich von den einen, physisch von den anderen) > Kennzeichen des Kulturzustands: aliénation (Entfremdung), Willkürherrschaft, Einengung des Willens
  • Umwandlung der amour de soi meme in amour propre: aus der (natürlichen) Liebe zum Selbst wird die Liebe zum Eigentum > Selbstentfremdung amour propre ist im Gegensatz zum amour de soi-meme ein relatives Gefühl, d.h. es ist nur befriedigt wenn es anderen schlechter geht > Güter dienen nicht mehr zur Bedürfnisbefriedigung, sondern dem Ansehen (opinion)
  • Lösung. nicht zurück zur Natur, das geht gar nicht, sondern durch eine Neuordnung der Verhältnisse, also über die Politik
  • Anregung zur Staatsgründung ging von den Reichen aus, die unter Scheingründen die Armen vertraglich übervorteilten und ihre Vorrechte so institutionalisierten > von vornherein ungerechter Vertrag > im Lauf der Zeit wächst die Gewalt der Regierungen immer weiter an, bis alle dem Despoten gegenüber gleich machtlos sind


Der Gemeinwille

  • die volonté général (Kern: der Wille zur politischen Ordnung) ist die Voraussetzung für die politische Ordnung
  • Gemeinwille (GW) = Zustimmung zu den gemeinsamen Regeln > nur solange alle die Vorstellung davon haben und sich alle daran halten, gibt es diese gemeinsame Ordnung als Verfassung
  • Die Idee einer beschlußfassenden Volkversammlung wird von allen geteilt, wer nicht zustimmt, stimmt nicht dagegen, sondern gehört einfach nicht der Gemeinschaft an, die sich durch den Akt des Gemeinwillens konstituiert (IV,2)
  • Beschränkung der bürgerlichen Freiheit durch den GW (Beschränkung der natürlichen Freiheit durch die Kräfte des Einzelnen)
  • Gemeinwille ist Voraussetzung für die Existenz der Republik: geht er bei der Mehrheit verloren, d.h. siegt nicht mehr die vertu (ersatzweise: Patriotismus) über den amour propre, so ist die legitime Republik verloren


Problematik (W.L.):

  • Was ist der GW? un corps moral et collectif > contradictio in adiecto: ein Körper kann nicht Geistiges oder Moralisches sein! > der Ausdruck „Körper“ deutet in einem metaphorischen und undeutlichen Sinne eine gegenüber den verschiedenen individuellen Einzelwillen eine selbständige Einheit an
  • aber: Wille geht immer von einer Person aus > von wem?
  • > vielleicht meint er mit GW nicht das Vermögen der einzelnen Menschen, sondern einen Inbegriff von Regeln > die einzelnen Willen verwirklichen ihr gemeinsames Wollen in Form von gemeinsamen Regeln > Regeln gleich Wille? (Wille: unbestimmt, individuell, Regeln: bestimmt, allgemeingültig)
  • der GW ist also ein bestimmter Wille mit dem Ziel des Gemeinwohls, aber ist dieses Ziel sicher, folgt es aus der Natur dieses Willens oder nicht doch aus einer Denknotwendigkeit?
  • > Quelle des Problems (W.L.): R setzt als grundlegendes Vermögen des Menschen an die Stelle der Vernunft den Willen, will dann aber zu „vernünftigen“ Ergebnissen in seiner Argumentation gelangen! Die Vernunft nimmt die Vorteile des Gemeinwohls ja nicht erst im Nachhinein wahr (IV,1), sondern diese sind aus ihr hervorgegangen!


Der Gesellschaftsvertrag

  • es geht nicht um eine Infragestellung jeder staatlichen Ordnung, sondern darum, jene Ordnung menschlichen Zusammenlebens herauszufinden, die legitim ist
  • Zurückweisung traditioneller Rechtfertigungen (Recht des Stärkeren, „natürliche“ Überlegenheit, Väter über Kinder > einzig legitimierende Grundlage einesAbhängigkeitsverhältnisses: Vertrag 
  • es gilt, „eine Form der Vereinigung zu finden, die mit der gesamten gemeinsamen Gewalt die Person und die Güter jedes Assoziierten verteidigt und durch die jeder, indem er sich mit allen verbindet, so frei bleibt wie zuvor“
  • Theorie: an der Herrschaft sind Partikularinteressen dominant, wir brauchen aber gemeinsames Interesse an der Herrschaft > durch den GW geben die Einzelnen ihre Orientierung am amour propre auf (Ersetzung durch moralité) > der GW führt zu einem neuen Zustand, der Republik
  • Vertragstheorie (aber Ablehnung Montesquieus): Die Gesellschaft besteht nicht von Natur aus, sondern durch Verträge (Natur = Zustand ohne Verträge)
  • jeder geht vorbehaltslos im GV auf: er gibt alle bisherigen Rechte aus dem Naturzustand auf > alle werden gleich, niemand hat mehr ein Interesse, andere zu übervorteilen (WL: „das Verhältnis für die anderen drückend zu machen“) > keine persönliche Abhängigkeit, sondern Anhängigkeit von einem „Körper“, zu dessen Gliedern sie selbst gehören > der corps moral et collectif ist das Subjekt der Souveränität
  • GW nicht nur als existentielle Grundentscheidung, sondern als Institution auf Dauer
  • kleine Kollektive, in denen alle aktiven Bürger pemanent auf der Versammlungsebene präsent sind > Einschränkung der Realisierbarkeit auf Stadtstaaten, Kleinstaaten und Kommunen! Für Frankreich ist es für eine Reform „zu spät“, nur durch eine sorgfältige Hofmeister-Erziehung können die einzelnen Menschen vor dem korrumpierenden Einfluß der Konkurrenz- und Klassengesellschaft bewahrt werden.
  • der GW ist allgemein und unteilbar (keine Identifikation mit einem Partikularwillen) > die Legislative liegt unmittelbar beim Volk (keine Repräsentation, denn der Wille ist nicht übertragbar) > Legislative muß identisch sein mit der Versammlung aller stimmfähiger Bürger
  • Gesetzesvorschläge durch „le grand legislateur“: ein uneigennütziger Mensch ohne partikulare Interessen (II,7). Keine Gewaltenteilung > dessen Kompetenzen bleiben ohne Balance > Unterlaufung des Konzepts des GW
  • keine Kotrollmechanismen oder gar Widerstandsrecht: entweder ist die Republik legitim, dann ist ihr Gehorsam zu leisten, oder sie ist nicht legitim, dann gibt es auch keine gültigen Gesetze mehr
  • der GV entwickelt keine kommunistischen Ideen: der Staat garantiert nicht das gleiche Maß an Gütern für alle, sondern an Rechten und Pflichten. (Ausnahme: völlige ökonomische Abhängigkeit soll verhindert werden)

Bedingungen für die Errichtung und den Erhalt einer legitimen Republik

  • wichtigsten beiden Voraussetzungen:
    • relative „Jugend“ eines Volkes, d.h. noch keine innerliche Zersetzung durch Klassengegensätze und individuellen Egoismus
    • relative Begrenztheit des Staatsgebietes
      • beides ist für Frankreich nicht erfüllt!
      • Rousseau lehnt also für Frankreich eine revolutionäre Erneuerung als unrealisierbar ab! (IF)


Die Rolle der Erziehung

  • Problem: die Citoyens der Republik sind nicht die gleichen „Wesen“, wie vorher: „Wer es wagt, einem Volk Institutionen zu geben, muß sich in der Lage fühlen, sozusagen die Natur der Menschen zu ändern und jedes Individuum, das für sich ein vollkommenes und einsames Ganzes ist, in den Teil eines größeren Ganzen zu verwandeln, von dem dieses Individuum in gewisser Weise sein Leben und Sein empfängt“ (CS II, 7)
  • > aus den „natürlichen“ Menschen werden künstliche Citoyens
  • der Staat hat die Aufgabe einer patriotischen und tugendhaften Erziehung
  • die Erziehung wird somit unabdingbarer Bestandteil seiner Theorie: ohne die Veränderung des Menschen durch die Erziehung ist die Errichtung der Republik nicht möglich > das politische Programm Rousseaus ist untrennbar mit seinem pädagogoschen Programm verknüpft

Die Rolle der Religion

  • „sobald die Menschen in einer Gesellschaft leben, benötigen sie eine Religion, um sie darin zu erhalten. Noch nie hat ein Volk ohne Religion fortexistieren können, noch wird es je ohne Religion existieren:“ (Erstfassung CS, Vaughan, I, S. 499)
  • Dilemma zwischen einer wahren Religion des Menschen (unbrauchbar für Republikaner, da kosmopolitisch) und einer praktischen Religion des citoyens (antike Polisreligion, unwahr und grausam) > Kompromiß in der religion civile: staatlich geforderte Mindestreligiosität, die folgendes einschließt:
    • Glaube an eine Gottheit
    • an das künftige Leben (sonst Narr oder Feigling)
    • an das Glück der Gerechten und die Bestrafung der Bösen
    • an die Heiligkeit des Sozialvertrags und der Gesetze
    • an die Illegitimität der Intoleranz (Bezug auf Universalitätsanspruch der kath. Kirche)
  • > Kerngedanke: durch den Jenseitsglauben soll die Verfassungs- und Gesetzestreue der Bürger gesichert werden.
  • Verglichen mit den seinerzeit gültigen Rechtsbestimmungen waren diese 5 Paragraphen der religion civile tolerant und großzügig! (IF)

 

Zurück