SARS - weltweite Seuche?

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Referat

SARS - Wettlauf mit dem Lungenfieber

Ist der weltweite Seuchenzug des SARS-Erregers noch zu stoppen?
Je mehr die Virologen über den jüngsten Feind aus dem Reich der Mikroben lernen, desto gefährlicher erscheint er. Die Todesrate ist höher als vermutet. Deutsche Forscher wollen schon bald ein Gegenmittel testen. Es ist derzeit schwer ein Paket zu verschicken, auf dem steht “für Menschen ansteckende Substanz (Coronaviren)“ , denn Holger Rabenau, 44, vom Institut für Medizinische Virologie in Frankfurt, hatte schon dreimal versucht ein schuhkartongroßes Paket mit Virenproben an das englische Seuchenlabor Porton Down abzuschicken. In dem Labor warten britische Mikrobenjäger auf die Fracht, um beim globalen Kampf gegen das Schwere Akute Respiratorische Syndrom („SARS“) mitzuhelfen. Doch die Sendung haben die Frachtunternehmen TNT zum dritten Mal zurück gehen lassen, aus Angst vor einer Ansteckung.

Schon sieben Wochen nach ihrem Bekannt werden, hatte die Seuche, die „erste globale Epidemie des 21. Jahrhunderts“, bis Ende vergangener Woche in 31 Ländern 6063 Menschen befallen und 417 von ihnen dahingerafft. Bundeskanzler Schröder, der eine lange Asienreise plante, wird sich nur noch mit einer drastisch verkleinerten Delegation auf diese Reise begeben. Reinhard Kurth, Chef des Robert Koch Institutes, empfahl in einem Gutachten: „Je kleiner die Anzahl der Gesprächspartner, desto kleiner ist natürlich auch das ohnehin geringe Restrisiko einer Infektionsübertragung.“ Des Weiteren fügte er hinzu: „Ich gehe davon aus, das der Bundeskanzler nicht mit erkrankten Gesprächspartnern zusammen treffen wird.“

Vergangene Woche schien es zu gelingen, die mit Fieber, trockenem Husten und Atemnot einhergehende Lungenkrankheit in Vietnam, Singapur und Toronto durch Seuchenhygiene einzudämmen.
In China dagegen marodierte der Erreger weiter wie enthemmt. Allein in Peking nahm die Seuche ihren Lauf und befiel Tag für Tag mehr als hundert neue Opfer, die in den überfüllten Krankenhäusern keinen Platz mehr fanden. Experten befürchten, dass Wanderarbeiter das ansteckende Virus in alle Provinzen des Landes verschleppt haben könnten. Eine ideale Brutstätte für die Lungenkrankheit ist in West- und Zenralchina, denn dort hat der Staat die Gesundheitsvorsorge vor Jahren aufgegeben.

Schlimmer noch ist, dass Virologen registrierten, dass der SARS-Erreger auch das zweite Riesenreich erreicht hat: Indien! „Indien: das Land, wo die Menschen sich die Seuche am wenigsten gewünscht hatten!“ In den unterentwickelten und übervölkerten Landstrichen des Subkontinents könnte SARS als eine Art infektiöse Streubombe explodieren. Klaus Stöhr, 44, von der WHO in Genf erklärte, dass bereits 7 Krankenschwestern und ein Arzt in der Stadt Pune an SARS erkrankt sind.

Auch der Frankfurter Virologe Wolfgang Stille, 67, der 1982 die ersten Fälle der Immunschwäche in der Homosexuellen-Szene der Main-Metropole behandelt hatte, warnt: „Das hat ein Kaliber wie Aids!“. Sogar der amerikanische Gesundheitsexperte Georges Benjamin kommentiert dazu: „Wir sind nur noch ein oder zwei Personen entfernt von einer weltweiten Epidemie!“

Umso mehr die Wissenschaftler über den unheimliche Erreger herausfinden, desto gefährlicher erscheint er ihnen. So ist inzwischen klar, dass die Todesrate zu Beginn der Epidemie falsch berechnet wurde – nicht 4 bis 6 Prozent der infizierten Menschen sterben, sondern 8 bis 15 Prozent. Besonders gefährlich ist es bei alten und gesundheitlich angeschlagenen Menschen. Sie verlieren den Kampf gegen SARS. Wer sterben muss und wer leben darf entscheidet sich meist zwischen Tag 7 und Tag 10 nach Ansteckung.

Der Erreger kann nicht nur durch Tröpfchen und Schleim übertragen werden, sondern auch durch Fäkalien. Auch Flugpassagiere können sich infizieren. Der Frankfurter Seuchenexperte Hans Wilhelm Doerr, 58, prophezeit uns, dass die neue Seuche nie wieder verschwinden würde, sie wird mindestens auf viele, viele Jahre in China bleiben und in anderen Ländern wird die Lungenseuche immer wieder punktuell auftreten. Inzwischen lässt sich der Ursprung von SARS bis in die Universitätsstadt Foshan in Südchina zurückverfolgen. Als Preiser dort mit seiner WHO-Delegation aufkreuzte, nahm ihn der deutsch sprechende Bürgermeister zur Seite und beichtete ihm seine Sorge, der SARS-Erreger könnte später mal nach Foshan benannt werden. 


Die Erreger
der gefährlichen Lungenkrankheit sind mutierte Coronaviren. Ungefährliche Vertreter dieser Virenfamilie verursachen z.B. einfache Erkältungen. Rezeptoren auf der Proteinhülle ermöglichen das Andocken an Wirtszellen.

Die Übertragung
erfolgt wie bei einem gewöhnlichen Schnupfen durch Tröpfcheninfektion der Schleimhäute. Über Rachen und Luftröhre gelangt das Virus in die Bronchien. Während der zwei- bis siebentägigen Inkubationszeit bleibt der Infizierte ohne Symptome.

Vermehrung und Abwehr
Das Virus befällt eine Lungenzelle, schleust seine RNS ein und vermehrt sich im Zellinneren. Die neu entstandene Virengeneration tritt aus und sucht neue Wirtszellen. Die körpereigene Abwehr bildet vermehrt weiße Blutkörperchen (Leukozyten), welche die Eindringlinge angreifen. Abgestorbene Zellen, Leukozyten und Viren sammeln sich in der Lunge bald zu einer blutig-eitrigen Flüssigkeit.
Krankheitsverlauf = Anfangsphase
Fieber über 38 Grad Celsius, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, Durchfall.

Weiterer Verlauf
Trockener Husten, deutliche Atembeschwerden, durch die Lungenentzündung sind befallene Regionen auf Röntgenaufnahmen verschattet.

Nach sieben bis zehn Tagen
entscheidet sich der Wettlauf zwischen Erreger und körpereigener Immunabwehr: Hat sich die Entzündung des Lungengewebes zu stark ausgebreitet, droht der Erstickungstod, bei günstigen Verlauf klingen die Symptome rasch ab.

 

Die Familie der Coronaviren
Viren bestehen aus ein paar Proteinen und einem Erbgutschnipsel. Um sich auszubreiten müssen sie in Körperzellen eindringen. Um das zu schaffen, erfinden sie sich, angetrieben von zufälligen Mutationen im Erbgut, immer wieder neu. Die meisten von diesen Viren werden oft vom Immunsystem vernichtet, doch manchmal sind die viralen Nachfahren so verändert, dass sie das Immunsystem der Menschen übertölpeln können – eine neue Seuche wird geboren!

Aus der Sicht der Evolution ist dies ein ganz normales Ereignis, doch für die Menschheit hat es jedes Mal fatale Folgen:

  • In den Jahren 1918 und 1919 raste ein neuartiges Grippenvirus über die Welt und raffte mehr als 20 Millionen Menschen hin. In Samoa starb jeder vierte Insulaner. In Alaska wurden ganze Inuitdörfer ausgelöscht. Im deutschen Reich kamen 250.000 Menschen um.
    Spätere genetische Analysen offenbarten dann, dass das Virus offenbar von den Vögeln auf den Menschen übertragen wurde.
  • Vermutlich vor 40 Jahren fanden HI-Viren den Weg in die Menschheit, vermutlich wurden die Viren vom Affen übertragen. Seit dem starben mehr als 40 Millionen Menschen. Allein im vergangenen Jahr starben 3,1 Millionen Menschen an der Immunschwäche Aids. 1976 brach erstmals das Ebola-Virus in Zentralafrika aus. Es hielt sich Äonen im unberührten Regenwald verborgen, ehe Menschen diesem Virus zu nahe kamen. Seit Anfang Januar wütet der Killer im Norden der Republik Kongo und lies erneut mindestens 120 Menschen daran sterben.
  • Der Erreger von Sars, ein zuvor unbekanntes Mitglied aus der weitläufigen Familie der Coronaviren, ist vermutlich ebenfalls aus dem Tierreich über die Menschheit gekommen.
    Die kugeligen Viren messen zwischen 100 und 120 Nanometer im Durchmesser und tragen auf ihrer Hülle Strukturen, die unter dem Elektronenmikroskop an die Zacken einer Krone erinnern.

Die meisten Mitglieder des Corona-Clans wurden noch nicht von Wissenschaftlern identifiziert. Ein infektiöses Peritonitis-Virus etwa bewirkt bei Hauskatzen eine Entzündung am Bauchfell und lässt die meisten Tiere elendig eingehen. Wiederum lässt das Bronchitis-Virus jedes Jahr in Deutschland Millionen von Legehennen tot umkippen. Und von wieder ganz anderen Coronaviren werden Ferkel und Kühe dahingerafft.

Die Plagegeister waren bislang für die Menschen anscheinend keine größere Bedrohung, als Nährgrund haben sie ihn jedoch längst entdeckt: Die Coronaviren 229E und OC43 rufen ein Viertel aller Erkältungen im Frühjahr und im Winter hervor. Sie machen sich sogar schon über Säuglinge her. Das ein mutiertes Coronavirus irgendwann die Speziesbarriere durchbrechen würde, war für den Experten Ziebuhr, nur eine Frage der Zeit. Aber auch eine andere Erkältung für den Sars-Ausbruch hält er für möglich.

Die Eigenschaften der Coronaviren

  • genetisch und labil und in der ganzen Welt zu hause
  • könnten es erschweren, dem Lungensyndrom beizukommen. Falls sich der Erreger auf seinem Seuchenzug genetisch verändert, müssten die Impfstoffe unentwegt angepasst werden
  • ein Wettrennen, bei dem die Virenbekämpfer ständig im Hintertreffen wären, denn die klassischen Impfstoffe helfen ausschließlich gegen Viren, die im Blut zirkulieren.
  • Angreifbar machen sich die Coronaviren durch die ungewöhnliche Art ihrer Fortpflanzung. In einer Wirtszelle treten sie zunächst nur als unförmige Proteinklumpen auf, die nicht vermehrungsfähig sind. Erst wenn ein bestimmtes Spaltenzym diesen Klumpen an elf Sollbruchstellen in Stücke zerteilt, setzen sich aus den Bruchstücken neue, vermehrungsfähige Viren zusammen.

Erstmaliges Auftreten der Viren

  • Aids: Tote: rund 20 Millionen
    • Erstmals aufgetreten: 1981, retrospektiv ab 1960
    • Erreger: HIV1/HIV2
    • Inkubationszeit: 1 bis 14 Jahre
    • Infektionsweg: Geschlechtsverkehr, Blut oder Blutprodukte
    • Symptome: Sinken der Zahl der CD4-Lymphozyten, Immundefizient, generalisierte Infektionen, typische Tumoren (Kaposi-Sarkom, Non-Hodgkin-Lymphone)
  • Vogelgrippe: Tote: 6
    • Erstmals aufgetreten: 1997 (Hongkong)
    • Erreger: Influenza-A(H5N1)-Virus
    • Inkubationszeit: 1 bis 5 Tage
    • Infektionsweg: Enger Kontakt mit Hühnern
    • Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Glieder- und Muskelschmerzen; primäre Grippepneumonie
  • Ebola: Tote: 1245
    • Erstmals aufgetreten: 1976
    • Erreger: Ebola-Virus
    • Inkubationszeit: 2 bis 21 Tage
    • Infektionsweg: Blutspritzer, Verletzungen, Hautkontakt
    • Symptome: Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Exanthem, Erbrechen, Blutungen, Hypotension und Apathie

 

Warten in der Schweinebucht
Auf Flughäfen reagiert man gelassen auf Sars. Das Schlimmste, was Passagieren widerfahren kann: Nachsitzen an Bord! Ende vergangener Woche legte das Kompetenzteam des Frankfurter Gesundheitsamtes noch einmal nach. Seitdem sie am Flughafen nicht nur mit Handzetteln vor Sars warnten, sondern auch auf großflächigen Plakaten: „Bei Husten und Fieber über 38 Grad, möchten bitte die Fluggäste aus Risikogebieten, wie China doch lieber ihren Hausarzt aufsuchen.“

Diese Kampagne wirkt banal, aber sie reicht aus, die Deutschen vor der Lungenseuche zu schützen. Auf den Airports von Tokio oder Bangkok werden die Passagiere mit einem Infrarot-Check überprüft. Das sei übertrieben und reiner Aktionismus! Also verfahren die hiesigen Flughäfen- und Gesellschaften anders: Fällt Flugbegleitern ein Passagier mit typischen Symptomen auf, wird er sofort an Bord noch isoliert. Darauf berichtet die Crew den Verdachtsfall den Lotsen des Zielflughafens. Der Jet wird statt ans Terminal in einen entlegenen Flughafenbereich, die „Schweinebucht“ (Pilotenjargon), gelotst. Dort warten dann die Passagiere und die Crew, bis ein Arzt eintrifft und den Erkrankten untersucht. Erhärtet sich der Sars-Verdacht, wird der Fluggast sofort unter Quarantäne gestellt. Für die Mitflieger bleibt es zumindest bei der Auflage, sich bei geringsten Erkrankungssymptomen ärztlich untersuchen zu lassen.

Die Ausbreitung der gefährlichen Lungenkrankheit SARS beschränkt sich hauptsächlich auf den asiatischen Raum. Ein Übergreifen auf Europa will die EU verhindern.

Weltweit starben bislang 376 Menschen an SARS, mehr als 5400 Menschen infizierten sich damit. Allein am Mittwoch (30. April 2003) meldeten China und Hongkong 18 neue Todesopfer und 166 Neuerkrankte. Jeder 5. infizierte stirbt Experten haben die Gefährlichkeit der Lungenkrankheit SARS bisher offenbar unterschätzt. Nach einer britischen Studie liegt die Sterblichkeitsrate deutlich höher als zuvor vermutet. Wenn man britischen Forschern glaubt, ist die Lungenkrankheit SARS weit tödlicher als bislang angenommen – besonders bei älteren Patienten. Wie die Untersuchungen ergaben, sterben rund 20% der infizierten Krankenhauspatienten. Bei Patienten im Alter von über 60 Jahren liegt die Sterblichkeitsrate demnach sogar bei über 40%. Bei jüngeren Infizierten ermittelten die Forscher eine Todesrate von rund 13%. Die durchschnittliche Inkubationszeit von SARS, also die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit, schätzen sie auf 6 ½ Tage.


Vertuschen, Verschleiern, Verharmlosen
Die Kinder Asiens husten und Fiebern, über 4000 haben sich mittlerweile mit der atypischen Lungenkrankheit angesteckt, mehr als 200 sind gestorben. Viele von ihnen könnten wahrscheinlich noch am Leben sein, wenn Chinas Funktionäre die Gefahr nicht monatelang verschwiegen hätten.


Quarantäne in China reicht nicht
In China nimmt die Ausbreitung von SARS dramatisch zu. Die Hoffnung, dass sich die lebensgefährliche Lungenkrankheit durch Quarantänemaßnahmen eindämmen lässt, schwindet zunehmend.
Möglicherweise ist für immer mit Einschleppungen in andere Länder zu rechnen.


Uni Berkeley sperrt Asiaten aus (USA)
Die amerikanische Elite-Universität Berkeley nimmt aus äußerst befremdlicher Art den Kampf gegen die Lungenkrankheit SARS auf. Der Kanzler der Universität verbot kurzerhand Hunderten von angehenden Studenten, nach Berkeley zu kommen. Der Grund: Sie sind Asiaten!

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