Inflation im Jahr 1923

Schlagwörter:
Geldentwertung, Ursachen und Folgen, Weimarer Republik, Währungsreform, Referat, Hausaufgabe, Inflation im Jahr 1923
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Referat

Inflation 1923

 

1. Inflation - Was ist das eigentlich?
2. Ursachen und Folgen 

Inflation – Was ist das eigentlich?

Das Wort kommt aus dem lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie „Aufblähung“. Gemeint ist damit der kontinuierliche Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Je nach Stärke des Geldentwertungsprozesses unterscheidet man die „schleichende Inflation“ (Preissteigerungsraten bis zu 5%), die „beschleunigte“ und die „galoppierende Inflation“, die bis zur „Hyperinflation“ (Preissteigerung über 50%) führen kann.


Ursachen und Folgen der Inflation 

Der erste Weltkrieg forderte nicht nur zahlreiche Menschenleben, sondern er war auch ein sehr teurer Krieg gewesen. Der Kaiser hatte Staatsanleihen genutzt, um seine Rüstungspläne und die Ausstattung seiner Soldaten finanzieren zu können. Später konnten diese Kosten nicht mehr durch Staatsanleihen gedeckt werden. Auch der vermehrte Notendruck und die dadurch steigende Geldmenge waren zunehmend nicht mehr gedeckt. Zusätzlich verlor Deutschland infolge des Versailler Vertrages wirtschaftlich bedeutende Zentren wie z.B. Lothringen, Oberschlesien oder das Saarland. Die Umstellung der Kriegswirtschaft auf Friedenswirtschaft kostete nicht nur viel Geld, sondern vor allem Zeit, da es ein Wirtschaftsprogramm mit umstrukturierenden Reformen nicht gab.
Darüber hinaus war der deutsche Staatshaushalt durch die regelmäßig geforderten Reparationszahlungen und den passiven Widerstand im andauernden Ruhrkampf belastet. Die deutsche Wirtschaft erlitt hohe Einnahmeverluste, ausbleibende Kohlelieferungen schwächten die Industrie und die Bevölkerung musste in dieser schwierigen Zeit mit staatlich finanzierter Hilfe unterstützt werden. Zu Hochzeiten der Inflation herrschte ein Missverhältnis von 1:10 zwischen Staatseinnahmen und Staatsausgaben. Während im Dezember 1918 ein Dollar noch 8 Reichsmark kostete, stand der Kurs am 20. November 1923 bei 4,2 Milliarden Reichsmark für einen Dollar.
Neben dem Wertverfall des Geldes stieg die Arbeitslosigkeit ins Unermessliche. Während das Bürgertum harte Verluste an Besitz und Geld hinnehmen mussten, profitierten vor allem Schuldner und Spekulanten, die in dieser Zeit hohe Gewinne einfuhren. Als Folgen sind vor allem die Proletarisierung des Bürgertums, aber auch die Verschlechterung der inneren Situation der Weimarer Republik zu nennen. Politisch bedeutete die Krise eine verstärkte Radikalisierung des politischen und Öffentlichen Lebens. Der Ruf nach dem „starken Mann" wurde laut und der Zuwachs der Rechtsparteien an Mitgliedern war immens.


Erfolgreich wirkte die Währungsreform vom 15. November 1923 der Inflation entgegen. Die Rentenmark wurde eingeführt. 1 Mark ersetzte jeweils 1 Billion Papiermark. Zunächst diente die Rentemark als provisorisches, gesetzlich zugelassenes Zahlungsmittel, das bei den Banken auf Verlangen gegen Goldrentenbriefe eingetauscht werden konnten und im öffentlichen Zahlungsverkehr benutzt werden konnte.




Wortbedeutungen

Reparationen - [lat. lateinisch] Kriegsentschädigungen

Leistungen, die der im Krieg unterlegene Staat als Ersatz für Kosten und Verluste des Siegers zu erbringen hat. Nicht zu den Reparationen rechnen Entschädigungen für individuelle Verluste.

1 US $ = 4,20 Rentenmark

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