Fabrikarbeit - Vortrag

Schlagwörter:
Fabrikarbeiterfamilien, Menschen im Maschinenzeitalter, Kinderarbeit, Referat, Hausaufgabe, Fabrikarbeit - Vortrag
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Vortrag GS Fabrikarbeiterfamilie


Ich möchte euch ganz herzlich zu meinem Vortrag begrüssen. Das Kernthema, dass ich behandelt habe ist „Die Menschen im Maschinenzeitalter“. Ich erzähle euch in meinem Vortrag etwas genaueres über das Thema Fabrikarbeiterfamilie, also über Frauen- und vor allem Kinderarbeit. 

Die Fabrikarbeiterfamilien hatten ein geringes Einkommen. Selbst die sparsamste Familie kam mit dem Lohn des Vaters nicht durch. Deshalb mussten die Frau und auch die Kinder ebenfalls in der Fabrik arbeiten. Wie ihr Mann, musste die Fabrikarbeiterin 14 oder mehr Stunden täglich arbeiten. So ging der Haushalt oft verloren und nicht nur in der Fabrik, sondern auch zuhause wurde Staub und unreine Luft eingeatmet, die zu Krankheiten führte. Die Fabrikarbeiterin musste etwa um 4 Uhr aufstehen. Dann ging sie etwa um 6 Uhr mit ihrem Mann in die Fabrik. Dort webte oder nähte sie den ganzen Tag hindurch und wehe ihr sie machte mal eine Pause weil ihr schon fast das Blut aus den Fingern tropfte, da kam sofort ein Aufpasser und zwang sie zum weiterarbeiten. Man könnte diese Art von Arbeit eigentlich auch ein Bisschen mit der Sklaverei vergleichen. Einige Frauen mussten auch Lasten tragen oder zum Beispiel Mais zerstampfen. Viele Frauen gaben nach ihrem 2-4 Kind die Fabrikarbeit auf und arbeiteten zuhause am Webstuhl oder erledigten sonstige Arbeiten. Am Ende der Woche kam dann immer jemand, der die bearbeitete Ware abholte und die Ware, die für die nächste Woche zu bearbeiten war, brachte. So mussten die Frauen jeden Tag, bei spärlichem Licht arbeiten und so wurde die Wohnung natürlich noch mehr verdreckt, was der Gesundheit der Familie sehr schadete. Viele litten schon sehr früh unter Atemproblemen oder Asthma und oft führte es auch zu Infektionen. 

Eine Fabrikarbeiterin musste wenn man das sich ausrechnet um 1820 ganze 50min arbeiten, nur um ein Kg Kartoffeln zu kaufen. Um 1900 waren es noch 20min aber heute muss eine in der Textilindustrie tätige Frau höchstens noch 5min arbeiten dafür. Um 1 kg Brot zu kaufen, musste die Fabrikarbeiterin um 1820 8 ganze Stunden arbeiten, was heute nach einer Viertelstunde schon lange erreicht ist. Doch das krasseste finde ich, dass eine solche Frau 105 Stunden arbeiten musste, nur um ein Paar Schuhe zu kaufen. Das waren damals etwa 8 oder 9 Arbeitstage. Um 1900 waren es immerhin nur noch 34 Stunden, also etwa 2 Arbeitstage und heute hat man nach 8 Stunden ein gutes Paar Schuhe.
Selbst mit der Mithilfe der Frau: Viele Familien hatten auch so nicht genügend Geld... So wurde die Kinderarbeit eingeschaltet. Die Kinderarbeit gibt es schon, seit die Menschheit überhaupt denken kann. Aber mit der Industrialisierung, nahm sie im 18 und im 19 Jahrhundert sehr zu. Die Kinder, einige schon mit vier Jahren, arbeiteten vor allem in der Textilindustrie, in Kohlegruben und Minen und das zwischen 10 und 16 Stunden täglich. Manche Arbeiten im Bergbau, konnten nur von Kindern gemacht werden, weil Erwachsene dafür zu groß waren. Auch in den Fabriken gab es viele Kinder, weil sie die einzigen waren, die unter die Maschinen kriechen konnten um z.B abgebrochene Fäden wieder anzuknüpfen oder die Spulen wieder aufzuwickeln. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war ein Drittel der Fabrikarbeiter in den USA zwischen sieben und zwölf Jahren alt.
Viele Fabrikarbeiterfamilien hatten zwischen 5-15 Kinder. Das war so, weil damals viele Kinder starben und so hatten die Familien die Hoffnung, dass wenigstens 3-5 ihrer Kinder überlebten. Dazu kommt noch, dass man damals die Verhütung so wie wir sie kennen noch nicht kannte und so gab es natürlich auch viel mehr Kinder.
Die Armut der Kinder ist kaum zu beschrieben. 

Die Frage ist natürlich, wie kam man auf die Idee, kleine Kinder mit Null Lebenserfahrung in einer solchen Fabrik arbeiten zu lassen? Natürlich brachte es der Familie einen kleinen Betrag mehr Einnahmen, doch das brachte auch nicht viel. Sonst gibt es auf diese Frage eigentlich keine sehr logische Antwort, ausser dass die Kinder für die Fabrikbesitzer natürlich besonders billige Arbeitskräfte waren! Einige Fabrikbesitzer betrogen die Kinder sogar, denn wer konnte mit 4-6 Jahren schon darauf achten, ob man genügend Geld bekam oder nicht, die konnten ja noch nicht einmal rechnen oder lesen und geschweige denn schrieben. 

Neben all den Krankheiten und Betrügereien gab es aber bei der Fabrikarbeit noch ein anderes Problem: Die Beziehung in der Familie wurde komplett zerrissen. Ja, manche Familien existierten sogar, ausser natürlich auf den Papieren, gar nicht mehr. Die Kleinkinder, welche noch nicht arbeiten konnten, wurden durch den Tag zu einer älteren Dame gegeben, die für nichts anderes mehr fähig war, also hatten sie den ganzen Tag hindurch nichts von ihren Eltern. Die Kinder, die schon arbeiteten, sahen ihre Eltern ebenfalls den ganzen Tag nicht und der Vater und die Mutter, sahen sich durch den Tag vielleicht ab und zu mal, wenn sie in der gleichen Fabrik arbeiteten aber sie durften natürlich nicht miteinander sprechen. Die Familien kamen sogar gar nicht mehr zusammen zum gemeinschaftlichen Mal. Das einzige, was sie zusammen hatten, war das zu Bett gehen und das Aufstehen.
Nebst der Fabrikarbeit, die die Kinder durchführten, gab es auch die Kinder im Bergwerk und in der Landwirtschaft. Die Kinder im Bergwerk wurden gebraucht um zum Beispiel bei Pferdewegen, Baustrassen oder Tunnels zu stehen und die Tore zu öffnen und zu schliessen wenn jemand kam. Sie standen zum Teil etwa 12 Stunden täglich im Dunkeln und Feuchten. Andere mussten Kohle oder Eisengstein transportieren.
Die Kinder in der Landwirtschaft hatten es ähnlich, abgesehen davon, dass sie natürlich andere Arbeiten, wie z.B Säcke mit Esswaren schleppen, Sensen oder ernten, erledigen mussten. Der Vorteil war aber, dass sie wenigstens frische Luft hatten. 

Dann gab es noch die Verdingkinder. Das waren Kinder, die von ihren Eltern weggegeben wurden, weil sie nicht mehr genug Geld hatten, um sie zu versorgen oder weil sie grob gesagt keinen Bock mehr hatten, länger auf ihre Kinder aufzupassen. Diese Kinder wurden dann, wie heute manchmal die Tiere, versteigert. Wer sich dann so ein Kind kaufte, durfte machen mit ihm was er wollte. Viele Kinder mussten dann oft auf dem Land des Besitzers arbeiten oder das Haus sauber halten. Es gibt auch heute noch Leute, die früher mal Verdingkinder waren, auch in der Schweiz. Ausserdem gibt es in der Schweiz auch 3 Heime, die solche Mägde und Knechte aufnehmen, denn sie hatten ja nie etwas und können für ihren Lebensaufenthalt nichts vorweisen. Viele dieser Leute können es auch heute noch nicht fassen, dass sie 3 Malzeiten am Tag auf den Tisch bekommen und das ohne etwas dafür zu tun…
Als 1830 die obligatorische Schulpflicht eingeführt wurde, weigerten sich viele Eltern ihre Kinder in die Schule zu schicken, weil sie so nicht mehr soviel arbeiten konnten. Sie fanden auch, dass es ja sowieso nichts brachte, die Kinder in die Schule zu schicken und sie auszubilden, denn sie werden es ja eh nie zu einem Beruf bringen. Doch es war ein Gesetz und das musste natürlich eingehalten werden. Also gingen die Kinder zwar zur Schule, mussten aber in der restlichen Zeit des Tages arbeiten gehen. So sahen viele Kinder und Jugendliche die Schule als Erholungszeit an und nicht als Ort, wo einem etwas gelernt wird. So nützte die Schule bei vielen gar nichts.
Auch die Chancen für eine berufliche Karriere, war für ein Fabrikkind sehr gering. Die Fabrikmädchen gingen nach ihrer obligatorischen Schulzeit praktisch alle gerade in die tägliche Fabrikarbeit. Die Knaben hatten schon mehr Chancen auf eine Leere. Deshalb machten es viele Familien so, dass die älteren Geschwister alle Fabrikarbeiter wurden, so dass die jüngsten Knaben mehr Zeit für die Schule hatten und nicht arbeiten mussten und so einen Beruf erlernen konnten. 

*Habt ihr noch Fragen? 

Ab 1860 fingen Pfarrer, Ärzte, Lehrer und Politiker an, etwas gegen die Fabrikkinderarbeit zu unternehmen…
So wurde die Kinderfabrikarbeit allmählich eingeschränkt und ab 1940 gab es in Europa nur noch wenige Fabrikkinder.
Heute gibt es in Europa eigentlich keine Fabrikarbeit für Kinder mehr. Besonders in Asien und der Pazifik aber auch in Afrika und Lateinamerika gibt es heute noch Fabrikkinder.
Ich glaube, dass wir uns alle sehr glücklich schätzen können, dass wir nicht so leben müssen, wie diese Fabrikarbeiterfamilien damals. Ich hoffe, ich konnte euch die damalige Lage näher bringen und falls ihr noch Fragen habt, dürft ihr die jetzt stellen...
Dann möchte ich euch danken fürs zuhören und ich möchte meinen Vortrag beenden.

Zurück