Bedeutung von Bakterien für den Menschen

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Krankheiten, Schmutz, Antoni van Leeuwenhoek, Referat, Hausaufgabe, Bedeutung von Bakterien für den Menschen
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Bedeutung von Bakterien für den Menschen



Die Bakterien (Bacteria) bilden neben den Eukaryoten und Archaeen eine der drei grundlegenden Domänen, in die heute alle Lebewesen eingeteilt werden.

Hört man den Begriff „Bakterien“ verbindet man damit im Allgemeinen negative Sachen wie Schmutz, Krankheit, Tod. Denkt man aber genauer darüber nach, wird einem bewusst, dass das Leben auf diesem Planeten ohne diese Kleinstlebewesen überhaupt nicht möglich wäre.

Bakterien wurden erstmalig von Antoni van Leeuwenhoek mit Hilfe eines selbstgebauten Mikroskops in Gewässern und im menschlichen Speichel beobachtet und 1676 von ihm in Berichten an die Royal Society of London beschrieben.

Bakterien spielen im Haushalt der Natur eine unersetzbare Rolle. Unverzichtbar für bedeutende geochemische Stoffkreisläufe sind viele Bodenbakterien, die als Destruenten wirken bzw. Nährsalze für die Pflanzen verfügbar machen, indem sie pflanzliche und tierische Überreste in Kohlenstoffdioxid und anorganische Stoffverbindungen zersetzen.
Darüber hinaus treten Bakterien auch als Symbionten auf. Als solche kommen sie in fast allen Tieren und Menschen vor. Indem sie dabei helfen, Nahrung im Verdauungstrakt zu erschließen, sind sie für ihren Wirt von Nutzen und profitieren zugleich von ihm. Escherichia coli und Enterokokken sind die bekanntesten Vertreter dieser Gruppe.
Die Fähigkeit einer großen Anzahl von Bakterien für den Menschen wichtige Stoffe, wie Antibiotika, Enzyme usw. zu produzieren, wird in der Biotechnologie genutzt. Neben klassischen Verfahren in der Nahrungsmittelproduktion, wie beispielsweise Käseherstellung mit Hilfe der Milchsäurebakterien, gehört auch die Nutzung ihrer Fähigkeiten zur Produktion von Medikamenten hierher.

Manche Bakterien können Erdöl und andere Kohlenwasserstoffe abbauen, oder sie nehmen Phosphat auf. Solche Bakterien untersucht man eingehend, weil man sie als Hilfsmittel bei Ölunfällen oder zur Entfernung des Phosphats aus dem Abwasser einsetzen möchte.
Andere Bakterien produzieren möglicherweise Alkohol noch effizienter als Hefe, weshalb man sie als potentielle Energielieferanten untersucht.

Eine weitere, vielleicht nicht all zu bekannte Verwendung ist das Einsetzen von Bakterien als Restauratoren. So werden Bakterien der Art Bacillus cereus zur Instandsetzung von historischen Fassaden aus Kalksandstein-Verbindungen eingesetzt. Diese Bakterien sondern nämlich Kalziumcarbonat ab, das sich an jedes einzelne Körnchen bindet und so einen regelrechten Schutzmantel darum legt. So bleibt eine verbindende Kalkschicht, die den Stein von innen heraus stabiler und widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse macht.
Eine weitere äußerst bedeutende Verwendung von Bakterien ist die Herstellung von Antibiotika. Einige Bakterien, darunter das Bodenbakterium Streptomyces griseus, bilden chemische Stoffe, die auf spezifische Bakterien toxisch wirken. Solche Substanzen, wie zum Beispiel Streptomycin, nennt man Antibiotika. Sie töten die Bakterien entweder ab oder verhindern ihre Vermehrung.

Aber Bakterien können auch anderweitig für die Gesundheit des Menschen genutzt werden. So werden derweil gentechnisch veränderte Bakterien aus der natürlichen Scheidenflora als Schutz vor der Infektion mit dem Aidsvirus HIV erprobt. Das Bakterium Lactobacillus jensenii wurde gentechnisch so verändert, dass es ein neues Protein gegen Aidsviren produziert. Dieses blockiert genau jene Bindestelle an den Viren, mit denen sie sich an die Zellen der Schleimhaut der Scheide anlagern, um den Körper zu infizieren. Im Versuch mit Zellkulturen hat das Protein tatsächlich dafür gesorgt, dass weniger Zellen infiziert wurden. Mit dieser Methode könnten sich Frauen eines Tages womöglich besser gegen die tödliche Immunschwächekrankheit schützen.

Andererseits können Bakterien aber auch zum Feind für den menschlichen Organismus werden. etwa 200 Bakterienarten sind pathogen (krankheitserregend) für den Menschen. Die Pathogenität der einzelnen Arten ist sehr unterschiedlich und hängt sowohl von der schädlichen Aktivität der einzelnen Arten als auch vom Zustand des Wirtsorganismus ab. Vor diesen Bakterien, die als Parasiten und Krankheitserreger unser Leben bedrohen, müssen wir uns schützen. Sie schädigen unseren Körper auf unterschiedlichste Art und Weise. So dringen sie beispielsweise in ihn ein und ernähren sich von unseren Zellen. Oft scheiden sie auch Stoffe aus, die für unseren Körper giftig sind (sog. Toxine). Weiterhin kann es passieren, dass eine Vielzahl von Bakterien ein Blutgefäß blockiert und somit einen infektiösen Gefäßpfropf bildet.

Zu den gefährlicheren Bakterien zählen beispielsweise die Erreger von Cholera, Lepra, Pest, Syphilis, Tetanus und einigen Formen der Lungenentzündung. Auf zwei dieser Krankheiten möchte ich noch ein wenig näher eingehen.
Die Leprakrankheit ist auch unter den Bezeichnungen Hansen-Krankheit und Aussatz bekannt. Lepra manifestiert sich in erster Linie an der Haut und den Schleimhäuten. Sie wird durch das stäbchenförmige Bakterium Mycobacterium leprae hervorgerufen. Die ersten Symptome äußern sich in Hautveränderungen und einer in diesem Bereich fehlenden Schmerzempfindung. Entstellungen im Gesicht durch knotige Geschwüre sowie der Verlust von Gliedmaßen durch Zerstörung der Knochen sind Anzeichen einer fortgeschrittenen Krankheit, die heute durch frühzeitige Behandlung (zum Beispiel mit Antibiotika) verhindert werden können.

Eine weitere bakteriell verursachte Krankheit ist Tetanus, im Volksmund auch unter dem Begriff Wundstarrkrampf bekannt. Hierbei werden durch das Toxin des Bakteriums Clostridium tetani heftige Muskelkrämpfe hervorgerufen. Diese Bakterienart ist weit verbreitet, besonders häufig kommt sie in Erde und Straßenschmutz vor. Symptome der Tetanuskrankheit sind Muskelverkrampfungen, welche letztendlich den Ausfall lebenswichtiger Funktionen zur Folge haben. Ist der Tetanus einmal ausgebrochen, verläuft er in 60% aller Fälle tödlich. Die aktive Impfung mit dem abgeschwächten Tetanustoxin schützt in Verbindung mit regelmäßigen Auffrischungsimpfungen allerdings sehr wirksam.

Und auch ansonsten kann man sich relativ leicht vor der Infektion mit Bakterien schützen. Gründliches Händewaschen ist eines der besten Mittel um beispielsweise Durchfall oder Erkältungen vorzubeugen. Lebensmittel sollten vor der Verarbeitung gewaschen und Fleisch und Gemüse getrennt aufbewahrt werden. Schutzimpfungen sowie Kondome zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten tun ihr Übriges.





Quellen: Encarta, Homepage von 3sat, wissen.de

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