Brecht, Bertolt - Im Dickicht der Städte (Inhaltsangabe & Interpretation)

Schlagwörter:
Bertolt Brecht, Analyse, Interpretation, Zusammenfassung, Inhaltsangabe, Referat, Hausaufgabe, Brecht, Bertolt - Im Dickicht der Städte (Inhaltsangabe & Interpretation)
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Referat

Bertolt Brecht: „Im Dickicht der Städte“

Der Kampf zweier Männer in der Riesenstadt Chicago, entstanden 1921-1924
Uraufführung der 1. Fassung: 9. Mai 1923
Die 2. Fassung erschien 1927.

Inhaltsangabe

Der malaiische Holzhändler Shlink verwickelt ohne ersichtlichen Grund, den in der Leihbücherei angestellten George Garga in einen Streit. Durch die heftigen Auseinandersetzungen wird der Laden in dem Garga arbeitet demoliert und Garga wird entlassen. Garga nimmt den Kampf auf und vernichtet Shlinks Holzgeschäft. Aber seinen Plan nach Tahiti zu gehen um frei zu sein, muß Garga aufgeben, da Shlink Gargas Familie in den Kampf miteinbezieht. Es gelingt Shlink, zusammen mit seinen Freunden aus der Unterwelt, Gargas Schwester Marie und dessen Freundin Jane zu Prostituierten zu machen. Als Garga Jane dennoch heiratet zeigt Shlink ihn als nächstes wegen Schiebung an. Garga muß ins Gefängnis und seine Familie bricht auseinander. Er rächt sich mit einer Anzeige wegen Vergewaltigung seiner Schwester und inszeniert eine Lynchaktion gegen Shlink. Dann aber entflieht er gemeinsam mit ihm. Shlink übergibt Garga seinen wiederaufgebauten Holzhandel und gesteht ihm seine Liebe, doch Garga stößt ihn zurück. Shlink nimmt Gift und Garga brennt am Ende das Holzgeschäft nieder und geht nach New York. „Allein sein ist eine gute Sache“

Interpretation zu „Im Dickicht der Städte“

Brecht war zu dieser Zeit, als er das Stück schrieb, vor allem vom Boxsport, „als eine der großen mythischen Vergnügungen der Riesenstädte von Jenseits des großen Teiches“, gefesselt. Es sollte in seinem Stück ein „Kampf an sich“, ein Kampf ohne andere Ursache als den Spaß am Kampf ausgefochten werden. Bertolt Brecht schrieb folgendes über sein Stück „Im Dickicht der Städte“: „In meinem Stück sollte die pure Lust am Kampf gesichtet werden. Schon beim Entwurf merkte ich, daß es eigentümlich schwierig war, einen sinnvollen Kampf, d.h. nach meinen damaligen Ansichten, einen Kampf, der etwas bewies, herbeizuführen und aufrechtzuerhalten. Mehr und mehr wurde es ein Stück über die Schwierigkeit, einen solchen Kampf herbeizuführen. Die Hauptpersonen trafen diese und jene Maßnahmen, um zu Griff zu kommen. Sie wählten die Familie des einen Kämpfers zum Kampfplatz, seinen Arbeitsplatz usw. usw. Auch der Besitz des anderen Kämpfers wurde „eingesetzt“ (und damit bewegte ich mich, ohne es zu wissen sehr nahe an dem wirklichen Kampf, der vor sich ging und den ich nur idealisierte, am Klassenkampf). Am Ende entpuppte sich tatsächlich der Kampf des Kämpfern als pures Schattenboxen; sie konnten auch als Feinde nicht zusammenkommen. Dämmerhaft zeichnet sich eine Erkenntnis ab: daß die Kampfeslust im Spätkapitalismus nur noch eine wilde Verzerrung am der Lust am Wettkampf ist. Die Dialektik des Stückes ist rein idealistischer Art.“
Das gedanklich sehr schwer zugängliche Stück sah Arnolt BRONNEN, damals ein enger Freund Brechts, als die „Stammesgeschichte der Familie Brecht“ an.

Quellenangabe

  • Bertolt Brecht: „Frühe Stücke“ - 1964, dtv-Verlag GmbH &Co. KG, München
  • Bertolt Brecht - „Bei Burchsicht meiner ersten Stücke“: Suhrkamp-Verlag
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