Fabelwesen
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Referat
Wirtz Luc
Was sind eigentlich Fabeltiere?
Tja, was ist nun eigentlich ein Fabeltier? Auch ganz "normale" Tiere wie Löwen, Hunde oder Pferde tauchen ja in Fabeln auf, und doch macht das aus ihnen noch kein Fabeltier. Wir bezeichnen damit Wesen, die in Wirklichkeit nie existiert haben, sondern rein der menschlichen Fantasie entsprungen sind. Fabelwesen kommen in ganz vielfältigen Formen vor. Etwa als Mischwesen zwischen Mensch und Tier wie die Kentauren, halb Mensch halb Pferd, Harpyien , halb Frau halb Vogel oder Minotauren, halb Mensch halb Stier, oder auch aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt wie der Greif, halb Löwe halb Vogel. In vielerlei Formen tauchen die Fabeltiere auch heute noch auf, wobei man aber unterscheiden muss zu Dämonen und Wesen der Geister- oder Anderswelt, also Feen, Elfen, Kobolden.
Fabelwesen gibt es in allen Weltkulturen und Religionen, wobei die Bekanntesten unter ihnen wohl der Drache und das Einhorn sind. In Mittelalter und Antike hielt sich die Vorstellung, dass diese Tiere aus weit entfernten, unbekannten Ländern stammten, und das machte sie nur noch um so geheimnisvoller. So soll der Vogel Phönix, der aus Asche wiedergeboren wurde, aus Arabien kommen und die Wiege der Drachen in Indien und äthiopien gestanden haben.
Oft spielen Fabeltiere auch in den Schöpfungsmythen der einzelnen Kulturen eine große Rolle. Im mesopotamischen Weltschöpfungsepos verkörpert zum Beispiel Tiamat, die als Drache oder Schlange dargestellt wird, das Meer, wird später von Marduk besiegt, und aus ihren beiden Hälften werden Himmel und Erde geschaffen. Auch in der griechischen Schöpfungsgeschichte ist von der Geburt grausiger Kreaturen die Rede. So auch von Typhon, einem Ungeheuer mit hundert Drachenköpfen, der seine Schwester Echidna heiratet und mit ihr gar merkwürdige Wesen zeugt, unter anderem den dreiköpfigen Hund Kerberus (oder Zerberus) oder die Chimären ebenfalls ein Mischwesen.
Fabeltiere besitzen oft die Eigenschaft, Naturkräfte wie Feuer oder Wasser zu beherrschen - so kennt zum Beispiel jeder feuerspeiende Drachen. Die Drachen in der fernöstlichen Mythologie hatten auch Macht über das Wetter und den Regen und sorgten für günstige Bedingungen und gute Ernten. ähnlich erscheint in der hinduistischen Mythologie der Drache Vritra, der in seinem Körper riesige Wasservorräte hortete, die sich entluden und das Land bewässerten.
All diese Fabelwesen haben in den Mythen und Religionen meist auch die Aufgabe, elementare Grenzen und heilige Schranken oder auch Schätze zu verteidigen und zu bewachen, sie hatten eine wichtige Schutz- und Wächterfunktion . Manche von ihnen verkörperten auch die Macht des Bösen, besonders im Nahen Osten galten Drache und Schlange als Symbol für böse Mächte. Und auch im Christentum stellte der Drache die Quelle des Todes und aller Sünden dar, eine Auffassung, die auch in die christliche Mythologie des Mittelalters übernommen wurde.
In vielen Geschichten stellen Fabelwesen , im ewigen Kampf zwischen Gut und Böse den bösen Gegner dar . Beispiele für solche Kämpfe gibt es viele, so etwa zwischen Bellerophon und der Chimäre,oder zwischen dem heiligen St. Georg und dem Drachen.
Fabeltiere spielten auch beim Bewachen der Grenzen zwischen Leben und Tod eine Rolle - in ihrer Eigenschaft als Hüter von Grenzen und übergängen. So erzählt ein Mythos, dass die Pforte zur griechischen Unterwelt von dem dreiköpfigen Hund Kerberos bewacht wird, der zwar jeden hinein, aber niemanden wieder hinauslässt. In anderen Mythen tragen Harpyien, also Vogelfrauen, die Seelen der Toten zum Hades.
Auch heute begegnen sie uns noch in der Heraldik als Schild- und Wappentiere, ein Brauch, den vermutlich König Agamemnon eingeführt hat, der auf seinem Schild neben einem Gorgonenhaupt eine blaue, dreiköpfige Schlange als Symbol trug. Der Drache als mächtiges und kriegerisches Symbol geht auf den römischen Kaiser Trajan zurück, der ihn als Emblem seiner Kohorte benutzte. Auch in England war vor der Eroberung durch die Normannen ein Drachenbanner das Emblem der angelsächsischen Könige. Und heute noch finden wir Drache und Greif, Pegasus und Einhorn auf Wappen und Schildern.
Einige Beispiele der Fabelwesen:
Das Einhorn
Von Einhörnern hat sicher schon jeder gehört. Einhörner: Zwischen Mythologie und Wirklichkeit. Sie beflügeln heute noch unsere Fantasie wie vor tausend Jahren. Denken wir an Einhörner, so sehen wir ein weißes, pferdeähnliches Wesen vor unseren Augen, ein Wesen mit einem schlanken, gedrehten Horn auf der Stirn und einer mystischen Aura stiller, sanfter Weisheit. Scheu und nicht greifbar bewegt es sich entlang den Grenzen unseres Bewusstseins wie verschwommene Kindheitserinnerungen. Wenn wir uns auf das Bild konzentrieren, erwacht es in einer fremden eindringlichen Intensität zum Leben, erweckt Gedanken an hohe Ritterlichkeit und Uneigennützigkeit. Wunder, Geheimnisse, das vage Versprechen eines Abenteuers und mehr als nur ein Hinweis auf eine andere Welt - das alles klingt in den Gedanken an das Einhorn. Sein Bild taucht seit vielen tausend Jahren immer wieder auf: auf mittelalterlichen Wandteppichen, beim "Tapferen Schneiderlein" der Gebrüder Grimm und auch in dem Film "Das letzte Einhorn".
Die älteste bekannte Aufzeichnung für ein einhörniges Tier stammt aus dem alten China und wird auf das Jahr 2697 v. Chr. datiert. Diese Beschreibung über das Einhorn erinnert erstaunlicherweise an europäische Vorstellungen. Es hat den Körper eines Axis-Hirsches, Pferdehufe, einen Ochsenschwanz und einen gehörnten, wolfsartigen Kopf. In der chinesischen Vorstellung jener Zeit ist das "Kinlin" der König der 360 bekannten Tierarten und soll ein Alter von über 1000 Jahren erreicht haben. Außerdem hatte es noch eine ganz besondere Rolle. Es brachte die Kinder, wie in unserem Kulturkreis angeblich der Klapperstorch.
Auch in Indien waren solche Geschöpfe bekannt. Von dort aus verbreiteten sich das Einhorn auch nach Europa. Das "indische Einhorn" war mindestens so groß wie ein Pferd , hatte einen weißen Körper mit einem roten Kopf und blauen Augen. Das berühmte Horn, mit einer Länge von etwa einer Elle, war dreifarbig, an der Stirn weiß, dann schwarz und am Ende blutrot. Dieses merkwürdige Wesen taucht sogar in griechischen Schriften auf.
Im Mittelalter wurde das Einhorn zu dem, was wir heute kennen. Es ist nicht mehr dasselbe Tier wie in der Antike, obwohl es mitunter die gleichen Eigenschaften und Attribute hat. Noch immer werden dem Horn des Fabelwesens wundersame Heilkräfte zugeschrieben, aber gleichzeitig wird es von der Kirche sowohl als göttliches Geschöpf als auch als Teufelswesen angesehen. Im Laufe des Mittelalters findet das Einhorn immer mehr Eingang in die Mythologie und erhält schließlich den Ruf eines reinen und ewig unschuldigen Tieres.
Der Greif
Der Greif ist ein uraltes Vogelwesen, dessen "Urahnen" etwa 3000 v. Chr. zum ersten Mal in ägyptischen und mesopotamischen Mythen auftauchten. Während er anfangs in ägypten mit dem Kopf eines Falken oder Geiers dargestellt wurde und eher Vogelgestalt hatte, glich er in Mesopotamien schon eher dem klassischen Greif mit Adlerhaupt und geflügeltem Löwenkörper.
Beschrieben wird ein Greif im Allgemeinen als Kreatur mit dem Kopf, dem gekrümmten Schnabel und den Schwingen eines Raubvogels, meist denen eines Adlers, nur dass er zusätzlich auch noch spitze Ohren besitzt. Der übrige Körper gleicht dem eines Löwen, mit Fell und Pranken.
Eigentlich gibt es in den Mythen zwei Arten von Greifen:
Der Greif der klassischen Zeit besaß vier löwenartige Beine, der Greif späterer Zeiten nur die Hinterbeine eines Löwen besitzt und statt Vorderbeinen die krallenbewehrten Klauen eines Adlers vorweist.
Name Greif (lat. grypho, ahd. grif) geht auf das indogermanische Wort, aus dem sich unser heutiges Wort "greifen" entwickelt hat über. Der griechische Name gryps hängt mit dem Wort grypos zusammen, das in etwa "hakig" oder "gekrümmt" (wie der Greifenschnabel) bedeutet.
Einer anderen Theorie nach soll das Wort Greif von kerub stammen. Ein Cherub war wie der Greif ein geflügelter Wächter und schützte in Vorderasien den Baum des Lebens.
Der Greif als große, wilde Kreatur diente früheren Zivilisationen als Talisman und Abschreckungssymbol gegenüber allem Bösen, und in diesem Sinne auch als Wächter. Er war immer eine zweideutige Figur - weil er einerseits mit seiner Gestalt dem König der Vögel (Adler) und auch dem König der Tiere (Löwe) ähnelte, wurde er gerne als Symbol königlicher oder adliger Macht verwendet; andererseits war er aber auch nur ein großer, hakenschnäbliger Vogel, der grausam Beute riss und die Erde nach funkelnden Schätzen durchwühlte.
In der griechischen und römischen Mythologie nahm man an, Greifen würden aus dem Norden stammen, aus Skythien - aber auch aus dem Osten, aus Indien, wo sie angeblich als heilige Tiere der Sonne große Verehrung genossen. Dort bewachten sie riesige Goldschätze, die sie mit ihrem mächtigen Schnabel der Erde entrissen hatten und es hieß, sie wären so stark, dass sie Elefanten und Drachen besiegen könnten.
Kurz nach Beginn unserer Zeitrechnung trug der Gelehrte Aelian Informationen über den indischen Greif zusammen, die sich in etwa so anhörten:
Der Greif sei ein vierfüßiges Tier ähnlich einem Löwen, mit sehr starken Krallen. Seine Rückenfedern seien schwarz, die Brustfedern rot und die Schwingen selbst weiß, während der Hals mit blauen Federn besetzt sei. Kopf und Schnabel seien die eines Adlers, und aus seinen Augen schössen Flammen, so berichtete Aelian. Die Nester der Greifen befänden sich auf hohen Berggipfeln, wo sie ihr Gold horteten und ihre Jungen hegten.
Im byzantinischen Osten erzählt uns ein altes Buch, dass ein Greif jeden Morgen die Strahlen der aufgehenden Sonne auf seine Schwingen nähme und sie zusammen mit einem zweiten Greifen über den Himmel tragen würde.
Doch auch im mittelalterlichen Christentum glaubte man noch an die Greifen, die auch im Alten Testament auftauchen - da sie in der Bibel vorkamen, mussten sie auch zwangsläufig existieren, so der allgemeine Glaube. Und so hielt man den Greif im Mittelalter für ein großes, exotisches, furchteinflößendes Tier, das aus dem Orient stammte.
Heute noch finden wir Greifen in Symbolen und Wappen. Im 19. Jahrhundert dann sprachen Zoologen und Historiker dem Greif endgültig die Existenz ab und verwiesen ihn in den Bereich der menschlichen Fantasie, und so wurde der wilde Raubvogel zu einem Wesen, das nur noch in Märchen, Fabeln und Kindergeschichten vorkam.
Die Drachen
Sie sind echsenartige Fabeltiere in der abend- und morgenländischen Sage und Mythologie, das einem Krokodil ähnelt und zumeist als feuerspeiendes Ungetüm mit Flügeln, gewaltigen Krallen und einem Schwanz einer Schlange dargestellt wird. In den antiken Kulturen des Nahen Ostens steht der Drache als Symbol für die teuflischen Mächte der Zerstörung. Er haust in seiner Höhle (dem Drachenhort) indem er die Schätze seiner Opfer aufbewahrt, und nur furchtlose Drachentöter können es mit ihm aufnehmen. Manche Drachen verlangen Jungfrauen als Opfer oder andere makabere Bezahlungen um die umliegenden Dörfer zu verschonen. Die alten ägypter glaubten, dass Aprophis, der Drache der Dunkelheit, allmorgendlich vom Sonnengott Ra besiegt wurde.
Drachen in der Religion
In den heiligen Schriften der Israeliten steht der Drache häufig für Tod und das Böse. Das Christentum hat sich diese Vorstellung zu Eigen gemacht:
Der Drache taucht in den wichtigsten apokalyptischen Schriften der Bibel auf und spielt auch in der späteren christlichen Tradition eine Rolle. Die christliche Kunst zeigt den Drachen als Sinnbild der Sünde. Wenn er auf Bildern von Heiligen oder Märtyrern getötet wird, so bedeutet dies den Sieg des christlichen Glaubens über die Sünde und damit über das Heidentum. Die Legende vom heiligen Georg und dem Drachen steht damit in direktem Zusammenhang.
Mythologie
Hier übernimmt der Drache die Funktion des Wächters. So bewacht etwa der Drache von Ladon die goldenen äpfel in den Gärten der Hesperiden. Griechen und Römer waren der Auffassung, dass der Drache die Geheimnisse der Erde kannte und diese an Sterbliche weitergab. In den Sagen der heidnischen Stämme Nordeuropas finden sich sowohl gute als auch böse Drachen. Im Nibelungenlied tötet Siegfried einen Drachen und wird durch ein Bad in dessen Blut unverwundbar. Auch in Beowulf gibt es eine Schlüsselepisode, die den Kampf mit einem Drachen schildert. Die Wikinger schmückten den Bug ihrer Schiffe mit geschnitzten Drachendarstellungen. Die Eroberer der britischen Inseln hatten Drachen auf ihren Wappen. Er galt ihnen als Symbol der Eigenständigkeit. Im 1. vorchristlichen Jahrhundert prangte er auf den Fahnen der Römer.
Der Phönix
Der Phönix ist ein riesiger orange-goldener Vogel, der die Sonne anbetet. Viele glauben, das der Phönix seinen Ursprung in ägypten hat. Dort soll er auf einer Palme sitzen und für die Sonne singen. Alle fünfhundert Jahre fliegt der Phönix zu einem abgelegenem Ort, um zu sterben. Die Sonne verbrennt ihm sein Federkleid und er wird zu Asche. Aus der Asche steigt er aber nach ein paar Minuten als junger Vogel wieder auf. Die restliche Asche legt er in ein Ei aus Rinde und fliegt damit zum Sonnentempel. Dort bringt er es dem Sonnengott als Opfer dar.
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