Erdbeben

Schlagwörter:
Tektonische Platten, Tsunamis, Seismische Wellen, Tokyo, Referat, Hausaufgabe, Erdbeben
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Referat

Referat: Erdbeben in Japan

Von Simon Mund

Klasse 8B

Erdbeben in Japan

Seit je her zählt Japan zu den meist gefährdetsten Erdbebenzonen der Welt, das merkt man unter anderem auch daran dass die Beben sogar imVolksglauben erwähnt werden. Wie z.B. dass der riesenhafte Katzenfisch Namazu die Menschen für ihr lasterhaftes Leben bestraft.

Wissenschaftlich lassen sich die Erdbeben in Japan allerdings anders erklären. Gleich 3 Tektonische Platten –die eurasische-, die pazifische- und die philippinische Platte- treffen unter dem kleinen Inselstaat zusammen und erzeugen beim Vorbeischieben Spannungen. Wenn die Spannung zu groß wird bricht das Gestein und schiebt sich entlang der Kante in eine neue Position wobei teilweise Gestein unter oder über die jeweils andere Platte geschoben werden kann. Das Zerbrechen und Verschieben der Tektonischen Platten erzeugt Energie welch sich in seismischen Wellen fortsetzt. Diese seismischen Wellen lassen ich in zwei Arten unterscheiden:

  • Bodenwellen, schnelle Bewegung
  • Oberflächenwellen, langsame Bewegung (Entstehung von Tsunamis)

Diese beiden Wellenarten können folgende Bewegungsarten haben

  • Kompressions- oder Primäre Wellen. Sie bewegen sich horizontal und verhalten sich wie Schallwellen
  • Scher- oder Sekundäre Wellen. Sie bewegen sich in vertikaler und horizontaler Richtung und haben damit eine höhere Zerstörungskraft

Die Bodenwellen bewegen sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,2km/sec fort was die Kraft, die in einem Erdbeben steckt, veranschaulicht. Die durch ein Erdbeben ausgelöste Energie kann bis zu 10.000mal stärker sein als die Atombombe von Hiroschima.

Die Bewegung der Tektonischen Platten

Es gibt 3 Arten der Plattenbewegung: Das Auseinanderdriften von Platten (Divergenzzone), das Aufeinanderzugbewegen von Platten (Konvergenzzone), und das Aneinadervorbeidriften (konservierende Plattenränder)

  1. Bei der Divergenzzone gibt es keine sehr starken Erdbeben da keine Verkantung besteht. Außerdem entsteht, wie am mittelatlantischen Rücken, neues Land, da das Magma aus der Asthenosphäre nach oben dringt
  2. In Konvergenzzonen, zu denen auch Japan zählt, bewegen sich zwei Platten aufeinander zu, was zur Folge hat, dass die eine Platte unter der anderen abtaucht und von der tiefer liegenden Magma eingeschmolzen wird. Beim Abtauchen entsteht ein Druck, der in der jetzt oberen Platte zu Vulkanausbrüchen und starken Erdbeben führt. Durch das Abtauchen der Platten entstehen Tiefseegräben wie z.B. der Marianengraben im westlichen Pazifik. Wenn eine ozeanische Kruste unter eine kontinentale Kruste geschoben wird, ist der Winkel beim Aufeinandertreffen kleiner und es kommt zur Enstehung neuer Gebirge (Himalaja- Indo-australische- und Eurasische Platte)
  3. Bei konservativen Plattenrändern handelt es sich um aneinander vorbeidriftende Platten.

Reiben zwei kontinentale Platten aneinander, kann das in diesen Zonen durch das Verhaken große Spannungen erzeugen, welche sich in meist schweren Erdbeben entladen (San Andreasgraben in Kalifornien)

Die Bauweise in Verbindung mit der Erdbebengefahr

Die Bauweise in Japan ist seit jeher auf die ständige Bebengefahr eingestellt: Die traditionellen Holzhäuser sollen bei einem Erdstoß die Schwingungen flexibler abfangen als starre Steingebäude. Außerdem haben die meisten Häuser nur ein oder zwei Stockwerke, was zwar angesichts der knappen Wohnflächen keine sehr effiziente Nutzung ist, dafür aber sicherer, weil es das Risiko eines Einsturzes verringert oder zumindest die dabei entstehenden potentiellen Schäden mindert. Inzwischen wurden Sicherungstechniken entwickelt und in Bauvorschriften festgeschrieben, die durch Stahlrahmenkonstruktionen und -verankerungen auch Hochhäuser gegen Erdbeben resistent machen sollen. Ebenso schlimm wie die Erschütterungen selbst wirken auf Mensch und Gebäude die Feuersbrünste, die nach einem Beben entstehen. Gas- und Stromleitungen bersten und führen an zahlreichen Stellen zugleich zu Bränden, die in dem Durcheinander der vom Beben zerstörten Region nur schwer unter Kontrolle gebracht werden können. Doch selbst wenn die Wolkenkratzer das halten, was ihre Architekten und Statiker versprechen, und die staatlichen Katastrophen-Pläne wirklich greifen würden, hätte ein Erdbeben in der 30 Millionen Einwohner Metropole fatale Folgen: ältere Gebäude wie zum Beispiel die plattenbauähnlichen Danjô- Wohnanlagen könnten einem Beben nur schwer stand halten, Feuer würden sich den überall verfügbaren Feuerlöschern zum trotz aufgrund der städtebaulichen Dichte schnell ausbreiten können. Auch die sorgsam eingearbeiteten breiteren Straßen, die als Feuerbarriere in dem nur sieben Jahre währenden Aufbau nach dem 1923er Erdbeben mit eingeplant worden waren, würden die Feuer bremsen, aber nicht vollständig aufhalten. Das größte Problem bleibt die aufgrund der Enge eingeschränkte Möglichkeit der Evakuierung.

Tsunamis

Bei Tsunamis handelt es sich um riesige durch Erdbeben hervorgerufene Wellen. Doch Es gibt einen großen Unterschied zwischen riesigen Wellen und Tsunamis. Dadurch, dass Tsunamis nicht durch Wind an der Wasseroberfläche entstehen sondern meist aus großer Tiefe von Erdbeben ausgelöst werden, haben sie eine viel größere Kraft. Tsunamis bewegen sich mit einer Durschnittsgeschwindigkeit von 725 bis 800 km/h fort. Wenn ein Tsunami die Küste erreicht zieht sich das Wasser fast wie bei Ebbe zurück steigt dann aber plötzlich an und kommt mit einer ungeheuren Kraft an.

Das große Kantô-Erdbeben

Eine ganze Serie von schweren Erdbeben traf in der Woche beginnend mit dem 1.September 1923 Tôkyô und Yokohama. Auch wenn es schon zuvor schwere Erdbeben in Japan gegeben hatte, keines hatte je so viele Opfer gefordert und so viel Schaden angerichtet. Der Grund hierfür, war der Ort des Bebens: 322 Kilometer entlang der Pazifik Küste und viele Kilometer ins Landesinnere, somit also die auch damals schon am dichtesten besiedelte Region Japans. Alleine Tôkyô, 1920 die sechst größte Stadt der Welt, besaß durch die Eingemeindung aller Kleinstädte im Umkreis von 10 Meilen zum Imperialen Palast 5.164.000 Einwohner.

Sowohl in Yokohama, welches bis auf wenige Gebäude völlig zerstört wurde, als auch in Tôkyô, waren es durch austretendes Gas entstehende Feuer und Explosionen von Gas- Tanks, die so viele Menschenleben forderten. Ingesamt 60% Tôkyôs wurden durch die Beben zerstört, von denen das Beben am 1.September mit 5 Minuten bei einem Ausschlag von 7,9 auf der Richterskala am Längsten dauerte.

In Tôkyô wird jährlich zum Jahrestag dieser Katastrophe gedacht, laut der offiziellen Daten aus dem Jahr 1923 verlesen wir, dass 192.000 Menschen ums Leben kamen und 700.000 wurden verletzt.
Damit sich eine solche Katastrophe nicht wiederholt, werden Vorkehrungen getroffen. Die Shizuoka Präfektur am Pazifischen Ozean, gilt als gefährdeter Kandidat eines zukünftigen Erdbebens. Hier wurden detaillierte Notfall-Pläne entwickelt, was im Falle des Falles zu tun wäre, inklusive Regulierung des Verkehrs, dem Schließen der Banken und Geschäfte und die Evakuierung der Einwohner.

Chronik - Die wichtigsten und aktuellsten Beben im Überblick

Eine vollständige Chronik aller größeren Erdbeben aufzulisten ist aufgrund der enormen Anzahl unmöglich, allein in den letzten zwölf Monaten registrierte das National Earthquake Information Center (NEIC) weltweit über 80 Beben der Stärken 6,5 und höher.

Die bedeutsamsten historischen Erdbeben:

Lissabon 1755

das Erdbeben, das am 1. November die portugiesische Hauptstadt Lissabon erschütterte, gehört zu den stärksten Beben der Geschichte. Die Auswirkungen waren in weiten Teilen Europas zu spüren. 60 000 Menschen starben, darunter viele durch zehn bis zwölf Meter hohe Flutwellen. Untersuchungen ergaben, dass das Epizentrum südwestlich von Portugal an der geologischen Struktur der Azorenschwelle lag. Zahlreiche Werke der Literatur und Philosophie machten dieses Beben zu einem welthistorischen Ereignis.

San Francisco 1906

Obwohl das Beben der Intensität XI im Laufe des 20. Jahrhunderts von anderen Beben an Stärke übertroffen wurde, hat es bis heute eine besondere Bedeutung für die Seismologie. Zahlreiche neue Entwicklungen und Erkenntnisse über geologische Störungen und Erdbeben haben in diesem Beben ihren Ursprung. Das Epizentrum des Bebens lag im Bereich der San Andreas Verwerfung, die Auswirkungen waren im Umkreis von etwa 180.000 Quadratkilometern spürbar. 700 Menschen starben und durch die entstehenden Großfeuer wurde ein großer Teil San Franciscos zerstört.

Tokio 1923

Das sogenannte Kwanto-Beben richtete verheerende Schäden in Tokio und Yokohama an. Großfeuer, meterbreite Bodenspalten, Erdrutsche und Schlammströme zerstörten weite Teile der beiden Großstädte. Fast 100.000 Tote und mehr als eine Million Obdachlose waren die Folge. Das Epizentrum des Bebens lag 91 Kilometer von Tokio entfernt.

Chile 1960

Mehr als 2.000 Menschen starben und mindestens zwei Millionen wurden obdachlos als ein Beben der Stärke 9,5 die südchilenische Küste traf. Eine durch das Beben ausgelöste Tsunami verursachte Millionenschäden in Hawai und Japan und tötete 32 Menschen auf den Philippinen.

Mexico City 1985

Ein schweres Beben der Stärke 8,1 auf der Richterskala vor der Westküste Mexicos zerstörte einen Großteil der rund 350 Kilometer entfernten Stadt Mexico City. Die Bebenwellen wurden durch den weichen Untergrund eines ehemaligen Sees, auf dem Teile der Stadt lagen, verstärkt. Während in unmittelbarer Nähe des Epizentrums kaum Auswirkungen spürbar waren, starben in Mexico City rund 20.000 Menschen, der historische Stadtkern wurde zu 35 Prozent zerstört.

Armenien 1988

Im Dezember traf ein Erdbeben der Stärke 7,5 das nördliche Armenien. Der Bebenherd lag direkt unter der Stadt Spitak, die praktisch dem Erdboden gleichgemacht wurde. Starke Horizontalverschiebungen des Untergrunds ließen Bodenspalten aufreißen, durch die Reibungswärme entzündete sich sogar Methan. Trotz weltweiter Solidarität und Hilfsmaßnahmen starben 25.000 Menschen.

Loma Prieta 1989

Das Epizentrum des Bebens der Stärke 7,2 lag knapp hundert Kilometer von San Francisco entfernt, dennoch hinterließ es auch dort starke Schäden. Der Marina District wurde fast vollständig zerstört, durch austretendes Gas entstanden Brände.

Kobe 1995

Ein Beben der Stärke 6,9 erschütterte Japan und verwüstete die Stadt Kobe. Häuser stürzten ein, Strassen rissen auf und die Bilder der umgestürzten Autobahn gingen um die Welt.

Kolumbien 1999

Das Erdbeben der Stärke 6,3 forderte im Januar mindestens 700 Todesopfer und hinterließ mehr als 4750 Verletzte. 250.000 Menschen wurden obdachlos.

Türkei 1999

Bei einem verheerenden Beben im Nordwesten der Türkei starben im August mehr als 17.000 Menschen. Das Beben der Stärke 7,4 ereignete sich nachts. Viele konnten sich nicht mehr aus ihren Häusern retten. Besonders von Schäden betroffen waren die Städte Adapazari, Gölcük, Izmit und Yalova.

Indien 2001

Im Januar 2001 wurde die Provinz Gujarat im Nordwesten Indiens von einem schweren Beben erschüttert. Das Beben mit einer Stärke von 7,9 forderte nach offiziellen Angaben mindestens 20.000 Tote. Schätzungen gehen jedoch von einer doppelt so hohen Opferzahl aus. über 100.000 Menschen wurden obdachlos.

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