Expansion und Kolonien

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Expansion und Kolonien

Thema: Die Expansion und die Entwicklung von Kolonien, und wie diese mit der Industrialisierung, dem Welthandel und dem Kapital verbunden waren.

Beginnen wir mit der Rolle der Industrialisierung im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Durch die Industrialisierung wurden in den europäischen Ländern eine Menge von Waren produziert. Um diese Waren abzusetzen, waren neue Märkte notwendig. Hier traten die Kolonien in Erscheinung. Sie wurden nicht nur als Rohstofflieferanten für die Industrie gesehen, sondern auch als Absatzmärkte für die produzierten Waren.

Im Kontext des Welthandels waren die Kolonien eine entscheidende Quelle für Rohstoffe, wie Baumwolle, Kautschuk, Holz und Erze. Diese waren essenziell für die Industrie. Ein bekannter Begriff aus dieser Zeit sind „Kolonialwaren“, welche Produkte wie Kaffee und Früchte beinhalteten. Diese Produkte waren in Europa sehr begehrt und trugen zum Reichtum der Kolonialmächte bei.

Doch Kolonien waren nicht nur Quellen für Rohstoffe. Sie boten auch Anlagemöglichkeiten für Kapital und Siedlungsräume für die europäische Bevölkerung. Oft wurden große Summen in Infrastrukturprojekte, wie den Bau von Eisenbahnen, Kanälen und Schiffen investiert, in der Hoffnung auf rasche und hohe Gewinne. Allerdings erfüllten sich die wirtschaftlichen Erwartungen vielfach nicht. Viele dieser Großprojekte führten zu einem enormen Schuldenberg in den Kolonien.

Ein interessantes Phänomen war das Entstehen von Halbkolonien. Diese Länder waren zwar politisch selbstständig, aber wirtschaftlich und finanziell stark abhängig von europäischen Mächten und den USA.

Durch diese Entwicklungen entstand ein internationaler Kapitalmarkt, dessen Projekte oft unabhängig von den politischen Interessen der imperialistischen Expansion waren. Bankzentren in Städten wie London und New York gewannen an Bedeutung und wurden zu Knotenpunkten der globalen Wirtschaft.

Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Expansion und Kolonialisierung nicht ohne Folgen blieb. Die vielen Formen des Imperialismus hatten gemeinsame Merkmale wie Nationalismus und Rassismus. Oft sahen sich die Kolonialherren als überlegen gegenüber den einheimischen Bevölkerungen. Dies äußerte sich in der Missionstätigkeit und in der Errichtung von Schulen, die darauf abzielten, die einheimische Bevölkerung zu „europäisieren“.

Abschließend bleibt zu betonen, dass die Expansion und die Kolonialisierung eine komplexe und facettenreiche Periode in der Geschichte darstellen. Es ist wichtig, sie kritisch zu betrachten und ihre Auswirkungen auf die Welt, wie wir sie heute kennen, zu verstehen.

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