Nam, June Paik

Beschreibung / Inhalt
In dem vorliegenden Dokument geht es um den Künstler Nam June Paik, der als Vater der Videokunst gilt. Seine Werke thematisieren kritisch und unterhaltsam das Fernsehen und die Kommunikation. Paik ist ein Nomade und Kosmopolit, der sich seiner kulturellen Wurzeln bewusst ist, aber auch das Problem der globalen Interdependenz erkannt hat. Er gilt als individueller „Cultural Terrorist“, der sich nicht von den Medien vereinnahmen lässt.

Paik wurde 1932 in Seoul geboren, entdeckte früh seine Leidenschaft für die Musik und studierte in Japan und Deutschland. Während seines Studiums in Deutschland kam er mit den neuesten elektronischen Medien in Kontakt und arbeitete im Studio des Westdeutschen Rundfunks in Köln. Dies war entscheidend für seine spätere Videokunst.

Paiks frühe Werke waren performative Musikstücke, in denen er zum Kulturterroristen wurde. Später experimentierte er in seinem Atelier mit Fernsehgeräten und schuf 1963 eine Ausstellung mit dem Titel „Exposition of Music - Electronic Television“. Hier zeigte er veränderte Fernsehgeräte als Kunstobjekte, die zu ganzheitlichen Erfahrungen einluden.

In seinen Videoinstallationen unterteilt Edith Decker Paiks Werke in Closed-Circuit-Installationen und Multi-Monitor-Installationen. Zwei Werke nehmen eine Sonderstellung ein und knüpfen an seine frühen Werke an. „TV Clock“ zeigt die Stunden einer Nacht und eines Tages auf 12 Schwarzweiß- und 12 Farbfernsehern. „Moon is the oldest TV“ besteht aus einer Folge von Schwarzweißmonitoren, die den Mondzyklus darstellen.

Insgesamt zeigt das Dokument einen Künstler, der sich früh mit den neuen elektronischen Medien auseinandersetzte und dazu beitrug, Videokunst als eigenständige Kunstform zu etablieren. Paiks Werke haben einen kritischen und unterhaltsamen Charakter und behandeln Themen, die auch heute noch relevant sind.
Direkt das Referat aufrufen

Auszug aus Referat
Nam June Paik Nam June Paik gilt als Vater der Videokunst. Seine Videobänder und Installationen, Objekte, Bilder, Zeichnungen und Druckgraphik beleuchten und hinterfragen kritisch und zugleich unterhaltsam die Institution Fernsehen und das Thema Kommunikation. 1 Paik ist Nomade und Kosmopolit, der sich seiner kulturellen und bürgerlichen Wurzeln immer bewußt geblieben ist, aber schon früh das Problem der globalen Interdependenz erkannt hat. Auch wenn er vorgibt, in technischen Dingen Laie zu sein I never look at video hat er ein untrügliches Gespür für die Möglichkeiten der neuen elektronischen Medien und ihrer Bedeutung sowohl für den Weltmarkt wie auch für die davon bestimmte Weltzivilisation und Weltkultur bewiesen. Gegenüber dieser Medienwelt behauptet Paik sich als individueller Cultural Terrorist, der sich nicht von den Medien vereinnahmen läßt. 2 Actually I have no principles. I go where the empty roads are. 3 Zur Biographie Nam June Paiks: Paik, der am 20. Juli 1932 in Seoul (Korea) als 5. Kind eines Textilfabrikanten geboren wurde, erhielt im Alter von 14 Jahren ersten Klavier- und Kompositionsunterricht. Schon mit 15 Jahren entdeckte er Arnold Schönberg für sich. 1950, während des Koreakriegs zog seine Familie um nach Tokio, wo er 1953 56 Musikgeschichte, Kunstgeschichte und Philosophie studierte. Das Studium schloß er mit einer Arbeit über Schönberg ab. Sein Interesse für moderne Musik führte ihn 1956 nach Deutschland; er studierte an der Universität München ...
Direkt das Referat aufrufen