Jugoslawien - Der Zerfall eines Vielvölkerstaates

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschreibt den Zerfall Jugoslawiens, einen ehemaligen Vielvölkerstaat am Balkan. Die historische Entwicklung am Balkan wird bis zum Jahr 1918 skizziert, als Kroatien und Slowenien an der Seite von Österreich-Ungarn gegen Serbien kämpften und danach Gewinner und Verlierer in einem Staat zusammengeschlossen wurden. Das Dokument geht dann auf die Geschichte Jugoslawiens ein, das 1918 als Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen gegründet wurde. Es beschreibt die zentralistische Verfassung von 1921, die autoritäre Verfassung von 1931 und die Königsdiktatur, die König Alexander durchsetzte. Im Zweiten Weltkrieg trat Jugoslawien dem Dreimächtepakt bei und wurde später von Deutschland und seinen Verbündeten zerschlagen. Nach dem Krieg versuchten die Kommunisten unter Tito, sich an die Spitze des Widerstands zu setzen. Jugoslawien wurde nach 1966 zunehmend dezentralisiert, aber nat. Spannungen flammten wiederholt auf.

Der Auszug beschäftigt sich auch mit dem Weg in den Krieg, der von inneren Spannungen und nat. Gegensätzen begleitet wurde. Serbien annektierte das bisher formell autonome Kosovo, was Massendemonstrationen gegen das diktatorische Vorgehen des serb. Präsidenten Milošević auslöste. Bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen hatten die Aufstellung eigener Streitkräfte in den Republiken zur Folge. Kroatien und Slowenien erklärten im Juni 1991 ihre vollständige Unabhängigkeit und im Juli 1991 scheiterte in Slowenien der Versuch der jugoslawischen Bundesarmee, die Unabhängigkeit zu vereiteln. In Kroatien kam es zu einem Bürgerkrieg, bei dem die serb. Volksarmee und serb. Freischärler weite Teile des Landes besetzten. Bosnien und Herzegowina erklärten ebenfalls ihre Unabhängigkeit, was zu heftigen Kämpfen führte. Trotz der internationalen Anerkennung der Unabhängigkeit kam es in Bosnien und Herzegowina zu weiteren Kämpfen, bei denen serb. Freischärler Gebietsgewinne erzielten.

Das Dokument beschreibt auch die Rolle der Medien und PR-Agenturen in diesem Konflikt. Einseitige Berichterstattung zu Ungunsten der Serben und die erfolgreiche Propaganda führten zu einem Embargo gegen Serbien und NATO-Luftangriffen gegen Serben. Es gab keine internationalen Proteste bei Kriegsverbrechen der Moslems und Kroaten und eine generelle Serbenfeindlichkeit der Medien.

Schließlich beschreibt das Dokument auch die Hilfsaktion „Nachbar in Not“, die innerhalb kürzester Zeit zum größten privaten Hilfsprojekt für Flüchtlinge im ehemaligen Jugoslawien wurde. Die Aktion zeichnete sich besonders durch Flexibilität, keine Bevorzugung einer ethnischen, religiöser bzw. politischer Zugehörigkeit und gute Organisation aus. Bis Mai 1994 wurden 2600 LKW durch Spenden finanziert.
Direkt das Referat aufrufen

Auszug aus Referat
Jugoslawien Der Zerfall eines Vielvölkerstaates Historische Entwicklung am Balkan bis 1918 Bei der Teilung des römischen Reichs in Ost- und Westrom wurde die Trennlinie genau durch Bosnien-Herzegowina gezogen. Das Osmanische Reich breitete sich am Balkan aus und zu den Katholiken und den orthodoxen Christen gesellten sich die Moslems. Vor allem in Bosnien kam es zur Islamisierung und Durchmischung verschiedenster Völker und Konfessionen. Die Habsburger versuchten dem Expansionsdrang der Osmanen durch die sogenannte Militärgrenze (Krajina) Einhalt zu gebieten. Die Wehrbauern in diesem Gebiet genossen besondere Privilegien, mußten aber das Land gegen die Osmanen verteidigen. Ab dem 18. Jh. versuchten die Russen, die durch die Türkenkriege geschwächten Osmanen vom Balkan zu vertreiben. Dennoch schaffte es der Westen, die Russen vom Balkan fernzuhalten (Berliner Kongreß: autonomes Serbien, Rumänien und Montenegro). 1913 wurden die Türken in zwei Balkankriegen vom Balkan zurückgedrängt. Im 1. WK kämpften Kroatien und Slowenien an der Seite von ö-U u.a. gegen Serbien. Danach wurden Gewinner und Verlierer in einem Staat zusammengeschlossen. Geschichte Jugoslawiens Die Teilrepubliken Jugoslawiens gehörten bis 1918 zu österreich-Ungarn, zum Osman. Reich und zum Königreich Serbien. Am 29. 30.10. 1918 erklärte der Nationalrat von Kroatien bzw. von Bosnien und Herzegowina die Loslösung von österreich-Ungarn. Die montenegrinische Volksversammlung verkündete am 19.11. den Anschluß an ...
Direkt das Referat aufrufen