Neue Städte in der Region Paris die Ville Nouvelles

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschäftigt sich mit den sogenannten „Ville Nouvelles“, fünf Städten in der unmittelbaren Umgebung von Paris, die in den 60er Jahren gegründet wurden. Hintergrund war die starke Zunahme der Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg, die zu mangelnder Wohn- und Infrastruktur führte. Ein Raumordnungsplan sollte das unkontrollierte Wachstum der Region lenken und die Stadt entlasten. Das Projekt sah die Gründung neuer urbaner Zentren sowie die Verlagerung der Industrie aus Paris in regionale Industrieparks vor. Die Villes Nouvelles sollten zwischen 15 und 30 Kilometer vom Stadtkern entfernt errichtet werden, um Disparitäten abzubauen und die Vorortbildung mit reiner Wohnfunktion zu vermeiden. Jede Stadt sollte eine Kapazität von 100.000 bis 350.000 Einwohnern haben, um ein Gleichgewicht zwischen Wohn- und Arbeitsfunktion zu gewährleisten. Auch der Erhalt von Grünflächen und Gebieten mit Erholungs- und Freizeitwert war Teil des Projekts.

Die Bevölkerungswachstumserwartungen wurden jedoch nicht erfüllt und die Entlastung der Stadt Paris vollzog sich entlang der Täler von Seine, Marne und Oise sowie entlang des Schienenverkehrsnetzes. Neue Wohnbaukomplexe entstanden, allerdings stellte sich bald heraus, dass die Verkehrsverhältnisse nicht mit dem steigenden Pendleraufkommen mithalten konnten. Auch lokale Versorgungsmöglichkeiten und Freizeitangebote waren nur begrenzt vorhanden. Viele Betriebe profitierten zwar von der vorübergehenden Verlagerung ihrer Produktionsstätten in die Region, bevorzugten jedoch später das Zentrum wieder als Betriebsstandort. Die Zahl der Industriebeschäftigten blieb teils niedriger als zu Beginn der Dezentralisierungsmaßnahmen und die Zahl der Arbeitslosen stieg.

Insgesamt wird die Umstrukturierung als nicht erfolgreich bewertet, da die Planung zu dirigistisch und unflexibel war und das regionale Wachstum nicht erfolgreich auf die vorgesehenen Schwerpunkte kanalisiert werden konnte. Die Villes Nouvelles haben mittlerweile keine Sonderstellung mehr und werden in Zukunft mit ähnlichen Problemen wie andere Städte vergleichbarer Größenordnung konfrontiert sein.
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Auszug aus Referat
Neue Städte in der Region Paris die Ville Nouvelles Unter dem Begriff Ville Nouvelles werden fünf in den 60ziger Jahren gegründeten Städte in der unmittelbaren Umgebung von Paris zusammengefasst. Diese Städte liegen zwischen 15 und 30 Kilometer von Paris entfernt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine sehr starke Zunahme der Bevölkerung ein, unzureichende Verkehrs- und Transportkapazitäten waren vorhanden, die Wohnungen waren unzureichend, schlecht und überaltert ausgestattet und die Siedlungen waren äußerst monostruktiert. Zudem herrschte ein großer Mangel an Grünflächen. So entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ohne jede Planung ein wirres Nebeneinander von Industriebetrieben, Arbeiterwohnvierteln, Verkehrsanlagen und sonstigen Einrichtungen. Diese Probleme der Region Paris versucht eine gezielte Stadtplanung zu verbessern. So wurde ein Raumordnungsplan für diese Gegend aus dem Jahr 1965 erstellt, welcher das unkontrollierte Ausufern in Bahnen lenken sollte. - Kopie vom Leitplan S. 51 als Overhead-Folie - Es sah ein Bündel einschneidender Maßnahmen vor: Die Gründung neuer urbaner Zentren, um innerregionale und landesweite Disparitäten abzubauen. Die Siedlungen sollten zwischen 15 und 30 Kilometer vom Stadtkern entfernt errichtet werden. Charakteristisch ist die Lenkung des Wachstums auf zwei Tangenten, die parallel zur Hauptentwicklungsachse, dem Seine-Tal verlaufen sollten. Die Industrie wurde aus der Stadt Paris in große regionale Industrieparks, um konkurrenzfähig zu ...
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