Sturm & Drang

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschreibt die literarische Epoche des Sturm und Drang, die sich etwa von 1767 bis 1785 erstreckte. Charakteristisch für die Sturm-und-Drang-Literatur ist die Betonung von Gefühl und Leidenschaft gegenüber Vernunft und Ordnungsprinzipien sowie die Freiheit des Individualismus. Die Aufklärung und ihre klar geordnete Welt werden kritisiert und ein Original- oder Kraftgenie wird verherrlicht. In der Literatur werden oft sprachliche Mittel wie das Duzen, Gleichstellen, Gegensätze, Personifizierungen und unvollständige Sätze eingesetzt, um die Anklage zu unterstützen.

Ein wichtiger Aspekt der Sturm-und-Drang-Literatur ist der Aufbau eines klassischen Dramas. Dieses besteht aus einer Einheit von Ort, Zeit und Handlung, oft werden fünf oder drei Akte gewählt. Die Funktion des Dramas kann politisch, moralisch oder ästhetisch sein, wobei oft nach Wahrheit und der Erziehung der Untertanen gestrebt wird. Die Überlegenheit des Schauspiels wird betont und es werden bürgerliche Tugenden aufgeführt, um das Volk zu erreichen. Auch die Anstrengung des Seelendramas, das Zeigen von Rührung und Furcht sowie das Anstreben von Langzeitwirkung sind typisch für das Sturm-und-Drang-Drama.

Ein Beispiel eines Sturm-und-Drang-Dramas wird anhand von Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ beschrieben. Die Handlung des Stücks spielt in einer Zeit des Feudalabsolutismus an einem deutschen Hof und handelt von den Konflikten zwischen der Bürgerschaft und dem Adel. Dabei geht es um die Liebe zwischen dem Sohn des Präsidenten und der bürgerlichen Tochter eines Musikers. Der Sekretär des Präsidenten erhebt Ansprüche auf die Tochter und als die Beziehung des Paares öffentlich wird, plant er eine Intrige gegen sie.

Das Drama kritisiert das absolutistische System, den Menschenhandel zur Finanzierung des verschwenderischen Lebens des Hofadels sowie den Standesdünkel und die steife Hofetikette. Es verkörpert den Aufstand des Bürgertums gegen den absolutistischen Staat und die Forderung nach Gleichberechtigung und Recht auf persönliche Freiheit. Das Werk gilt als typisches Drama des Sturm und Drang aufgrund der Betonung von Gefühl und Leidenschaft, dem Aufbegehren gegen feudale Willkür sowie der moralischen Höherstellung des Bürgertums.

Insgesamt gibt das Dokument einen Einblick in die Besonderheiten des Sturm-und-Drang-Dramas und macht am Beispiel von Schillers „Kabale und Liebe“ deutlich, wie diese Literatur Bewegungen und Ideen der damaligen Zeit aufgreift und literarisch umsetzt.
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Auszug aus Referat
Sturm und Drang (ca. 1767-1785) Gefühl gegen Verstand viel Leidenschaft Freiheit d. Individualismus über Ordnungsprinzipien (laut Vernunft) Entfaltung des schöpferischen Genies im menschlichen Handeln klar geordnete Welt der Aufklärung wird in Frage gestellt (entspricht Kritik an der Obrigkeit) Verherrlichung eines Original- Kraftgenies I besonders menschliches Genie Vertreter: Gottfried August Bürger Der Bauer ; J. W. Goethe Prometheus , Willkommen und Abschied ; Friedrich Schiller Die Räuber , Kabale und Liebe Sprachliche Mittel: Duzen und Gleichstellen à Konfrontationskurs Gegensatz von Possessivpronomen (dein - mein) Personifizierungen veränderte Satzstellung à Unterstützung der Anklage konkrete Beispiele unvollständige Sätze (Ellipse), z.B. Du nicht von Gott, Tyrann Gottfried August Bürger Der Bauer Aufbau eines klassischen Dramas Einheit von Ort, Zeit, Handlung 5 (oder 3) Akte Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet ... Politische Funktion Moralische Funktion ästhetische Funktion Forderung nach Wahrheit Erziehung der Untertanen überlegenheit des Schauspiels über weltliche Gesetze und Religion Laster vor schrecklichen Richterstuhl Förderung. allg. Glückseligkeit Vorführung bürgerl. Tugenden Menschen erschüttern Vergessen des Standesunterschiedes Aufklärung Anstreben des Seelendramas Zeigen von Rührung und Furcht Anstreben von Langzeitwirkung ... in Kabale und Liebe Gegenwartsdrama, Zustände damaliger Zeit, persönl. Erfahrungen höfische Praktiken ...
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