Kastraten: Engel wider Willen

Schlagwörter:
Oper, Kirchenchöre, Stimmlage, Porporas Lehre, Stimmbänder, Kastration, Farinelli, Caffarelli, Referat, Hausaufgabe, Kastraten: Engel wider Willen
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Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschreibt die Praxis der Kastration von Jungen im 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien. Ausgehend von elternlosen Kindern, die in Bewahranstalten aufgenommen wurden, erhielten manche Knaben eine spezielle Gesangsausbildung. Um den Stimmbruch zu verhindern und damit ihre hohen Stimmen zu erhalten, wurden sie kastriert. Diese Praxis war auch in anderen Ländern verbreitet, jedoch wurden Kastraten in Frankreich nicht sehr geschätzt. Die Stimme der Kastraten hatte die Resonanz eines Erwachsenen, jedoch die eines Knaben. Der Kastrationsprozess verhinderte eine typische Körperentwicklung der Jungen, und sie waren ihr Leben lang als Kastraten erkennbar. Obwohl die Kastration offiziell verboten war, wurde sie heimlich durchgeführt und hatte oft verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder. Einige Kastraten wurden berühmt und verdienten viel Geld, jedoch stammten die meisten aus armen Verhältnissen, die ihre Söhne kastrieren ließen, um erfolgreichere Sänger zu werden. Die Ehe war für Kastraten untersagt, obwohl sie als besondere Liebhaber angesehen wurden. Ein berühmter Kastrat, Bartolomeo de Sorlisi, erfand sogar eine Geschichte über einen erfundenen Mann namens Titius, um trotz Eheverbots heiraten zu können. Das Dokument beschreibt die grausame und oft traumatische Praxis der Kastration und die Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Jungen. Es verdeutlicht auch, wie die Gesellschaft mit dieser Praxis umging und wie sie versuchte, Tarnungen und Geschichten zu erfinden, um ihre Handlungen zu entschuldigen.
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Auszug aus Referat
Kastraten: Engel wider Willen Kastraten waren eine italienische Erfindung (16.-Anfang 20. Jh.). Alles begann in den Conservatorio, den Bewahranstalten. In Italien gab es viele elternlose Kinder, die nicht unbedingt Waisen waren. Babys wurden damals vor den Pforten der Kirchen ausgesetzt. Später gab es Ablageschränke in der Kirche, wo die Mutter unerkannt ihr Baby hineinlegen konnte, damit ihm nichts geschah (z.B. von Hund angeknabbert). Daraufhin sangen dann die Kinder in der Messe. Später wurde das Conservatorio eine Art Musikschule. Zeigte der kastrierte Knabe jedoch kein Talent, wurde er nach Hause geschickt und war wegen seiner hohen Sprechstimme dort sofort als Kastrat zu identifizieren. Die Knaben erhielten früher eine besondere Gesangsausbildung (Porporas Lehre). Es brauchte aber eine gewisse Zeit der übung, bis ein hohes Niveau erreicht war. Die Zeit bis zum Stimmbruch reichte aber nicht. Daher kastrierte man, um den Stimmbruch zu verhindern. Schuld war eigentlich der Apostel Paulus: Wie in allen Gemeinden der Heiligen, sollen in euren Gemeinden die Frauen schweigen; denn es ist ihnen nicht verstattet, Vorträge zu halten (14. Kapitel des 1. Briefes an die Gemeinde in Korinth). Man verwendete aber immer nur den ersten Teil des Zitates, so dass Frauen in der Kirche nicht einmal singen durften. Zur Zeit der gregorianischen Gesänge war das noch kein Problem, erst als es mehrere Stimmen gab, reichte die Männerstimme nicht mehr aus. So wurde schon im Kindesalter ...
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Autor:
Kategorie:
Sonstiges
Anzahl Wörter:
1560
Art:
Referat
Sprache:
Deutsch
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