Das Rote Wien

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschreibt die Geschichte Wiens zwischen den beiden Weltkriegen, insbesondere die Zeit des „roten Wien“. Dabei wird vor allem auf die Wohnungsnot und den Bau von neuen Wohnungen sowie die Schaffung von Gemeinschaftseinrichtungen und einem Wohlfahrtssystem eingegangen. Auch die Schulreform Otto Glöckels wird erwähnt. Des Weiteren wird die Entstehung der Republik Österreich beschrieben, inklusive der ersten Wahlen und der Bildung einer Koalitionsregierung. Es wird auf die Arbeiterräte und die politischen Konflikte zwischen den Sozialdemokraten und den Christlich-sozialen eingegangen, inklusive der blutigen Zusammenstöße zwischen dem republikanischen Schutzbund und der Christlich-sozialen Heimwehr. Es wird auch auf die sozial- und finanzpolitischen Maßnahmen der Wiener Regierung in der Zeit der Inflation und Massenarbeitslosigkeit eingegangen, wie die Einführung von Steuern, die Fürsorgeabgabe, Luxussteuern, die allgemeine Mietzinsabgabe und die Wohnbausteuer. Zusammenfassend beschreibt das Dokument eine Zeit des Aufbaus, des sozialen Fortschritts, der politischen Spannungen und der wirtschaftlichen Herausforderungen.
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Auszug aus Referat
DAS ROTE WIEN Keine Stadtverwaltung hat in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen die Aufmerksamkeit der ganzen Welt in einem solchen Ausmaß auf sich gezogen wie Wien. Das Werk, das diese Beachtung hervorrief, war zunächst ein Aufbauwerk im wörtlichen Sinn: der drückenden wirtschaftlichen Lage zum Trotz entstanden entstanden in nur 15 Jahren 63.000 neue Wohnungen. Und es war nicht nur die Qualität dieser Bauten die beeindruckte: Viele Menschen kamen damit erstmals in den Genuß einer Wohnung mit Belüftung und Belichtung aller Räume direkt vom Freien, mit eigenem Gas- und Wasseranschluß. Auch in den Kindergärten, Sportanlagen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen der neuen Wohnanlagen zeigt sich, daß es um mehr ging, als nur der drückendsten Wohnungsnot abzuhelfen: der Wille, eine neue, eine solidarische Gesellschaft zu schaffen, wurde sichtbar. Doch das rote Wien der Zwischenkriegszeit war nicht nur ein epochemachenden Abschnitt in der Geschichte der modernen Architektur. Julius Tandler setzte an die Stelle willkürlicher Wohltäterei ein systematisches Wohlfahrtswesen, das erstmals auch vom Recht der Benachteiligten auf Hilfe durch die Gemeinschaft sprach, das seine wichtigste Aufgabe allerdings darin sah, vorbeugend zu wirken, den Kindern jene Paläste zu bauen, die es ermöglichten sollten, die Kerkermauern niederzureißen. Die Schulreform Otto Glöckels machte aus Schülern, die passive Objekte autoritären Drills waren, forschende, probierende, kreative Kinder. Bildung ...
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