Den Manen Schillers von Heinrich Kämpchen
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Vor hundert Jahren, |
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Zu früh der Welt noch, |
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Ist er gestorben. |
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Gestorben, um weiter |
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Unsterblich zu leben |
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Für alle Zeiten. – |
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Groß wie Schiller, |
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Vielleicht noch größer, |
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(Wer kann da messen) |
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War Wolfgang Goethe. – |
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Aber sind beide |
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Auch Dichter-Titanen |
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Im Bunde mit Shakespeare – |
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Kühner gesungen |
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Dem Volke, der Freiheit, |
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Hat Schiller im Liede. – |
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Gegen Tyrannenmacht, |
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Gegen den Heuchelwahn |
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Schwang er sein Dichterschwert, |
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Furchtlos und frei. – |
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Helvetiens Berge, |
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Schimmernd im Morgenlicht, |
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Glühend im Abendschein, |
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Sind dessen Zeuge. – |
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Unvergänglich, |
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Dem Volke, der Freiheit, |
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Hat beiden ein Mal er |
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Gesetzet im „Tell“. – |
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Darum, ob man auch jetzt |
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Prunkend ihn feiern will, |
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Nichtig und hohl – |
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Unser, dem Arbeitsvolk, |
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Kämpfer zum Kämpferheer, – |
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Unser ist er. – |
Details zum Gedicht „Den Manen Schillers“
Heinrich Kämpchen
7
34
109
1909
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Den Manen Schillers“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker, der von 1847 bis 1912 lebte. In seiner Zeit galt er als bedeutender Repräsentant des literarischen Naturalismus. Allgemein fällt sein Schaffen in die Epoche der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Auf den ersten Blick ist ersichtlich, dass das Gedicht eine Hommage an den Dichter Friedrich Schiller darstellt. Die Huldigung Schillers erfolgt dabei im Vergleich zu anderen großen Dichtern seiner Zeit, wie beispielsweise Wolfgang Goethe und William Shakespeare. Das lyrische Ich vermittelt dabei eine hohe Wertschätzung für Schillers Arbeit und seinen Beitrag zur Welt der Literatur.
Inhaltlich ist das Gedicht eine Besinnung auf den Tod Schillers, der in den Augen des lyrischen Ichs „zu früh der Welt“ entrissen wurde, aber durch sein Werk und seine Botschaften „unsterblich“ weiterlebt. Während Goethe als mindestens ebenso groß wie Schiller betrachtet wird, wird Schiller besonders für sein Engagement für Freiheit und Völkerrechtliche Themen gelobt. Dies zeigt sich beispielsweise metaphorisch in der Formulierung, dass Schiller sein „Dichterschwert“ gegen Tyrannei und Heuchelei schwang. Sein Ruhm und seine Bedeutung bleiben unvergänglich, wie die Berge der Schweiz, einem Ort, den Schiller in seinem Drama „Wilhelm Tell“ thematisierte.
Die Form des Gedichts ist klar und einfach gehalten, wobei jede Strophe eigene Gedanken und Aspekte in Bezug auf Schillers Person und Werk behandelt. Die Verse sind kurz und prägnant, was eine gewisse Direktheit und Klarheit der Botschaft unterstützt.
Die Sprache des Gedichts ist bildhaft und vereint Elemente der hohen Dichtung mit einer gewissen volkstümlichen Einfachheit. Der Duktus ist stark emotional, was typisch für die lyrische Dichtung dieser Zeit ist. Insgesamt ist das Gedicht ein eindrucksvolles Beispiel für die Wertschätzung und Anerkennung, die Schiller als einer der herausragenden Dichter seiner Zeit auch in späteren Generationen erfuhr.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Den Manen Schillers“ des Autors Heinrich Kämpchen. 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. 1909 ist das Gedicht entstanden. Bochum ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 34 Versen mit insgesamt 7 Strophen und umfasst dabei 109 Worte. Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Rhein“, „Am Weinfelder Maar“ und „Am goldenen Sonntag“. Zum Autor des Gedichtes „Den Manen Schillers“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 165 Gedichte vor.
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Zum Autor Heinrich Kämpchen sind auf abi-pur.de 165 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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