Dem Freunde! von Ada Christen

Mir ist so weh! ein thränenloses Weinen,
Es will mir fast die Brust zersprengen,
Schau’ ich die Schmerzen, die gleich gift’gem Thaue
Dir Lebensmuth und Kraft versengen.
 
Was weiß die Welt von Deinen tiefen Leiden,
Die bitter durch Dein Lachen klingen,
Sie kennet nimmermehr des Halbbefreiten,
Des stolzen Geistes wirres Ringen!
 
Doch mir ist weh! ein thränenloses Weinen
10 
Hebt mir die Brust, in Deinem Herzen
11 
Da schaue ich die Kämpfe gleich den meinen,
12 
Da fühl’ ich Schmerz von meinen Schmerzen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Dem Freunde!“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
81
Entstehungsjahr
1870
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von der österreichischen Dichterin Ada Christen, die während des 19. Jahrhunderts lebte. Ihre Werke fallen in die Epoche des Realismus und spiegeln oft die sozialen und emotionalen Herausforderungen ihrer Zeit wider.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck großer Emotionalität und Empathie. Das lyrische Ich scheint tief bewegt und leidet mit einem geliebten Freund. Der Schmerz und das Leiden des Freundes, das in geheimen Kämpfen und verborgenen Leiden zum Ausdruck kommt, berührt das lyrische Ich zutiefst und ruft eine tiefe Traurigkeit hervor.

Inhaltlich beschreibt das Gedicht die tiefe Verbundenheit und das Mitfühlen des lyrischen Ichs mit dem Freund, dessen verborgenem Leid und Kämpfen. Trotz aller Traurigkeit ist hier aber auch eine gewisse Kraft und Stärke zu spüren, hervorgerufen durch das innige Mitgefühl und die Solidarität des lyrischen Ichs. Es scheint, als kämpfe das lyrische Ich Seite an Seite mit dem Freund und teilt dessen Schmerz.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen und folgt keinem festen Reimschema. Die verwendete Sprache ist bildreich und emotional. Die Wiederholung der Zeile „Mir ist so weh! ein thränenloses Weinen“ unterstreicht die starke emotionale Verbundenheit des lyrischen Ichs mit dem Freund. Gleichzeitig tragen die starken Ausdrücke wie „thränenloses Weinen“, „gift'ger Thau“ und „Brust zersprengen“ zur emotionalen Intensität des Gedichts bei.

Abschließend kann gesagt werden, dass Ada Christens „Dem Freunde!“ einen tiefen Einblick in die Emotionalität und Empathiefähigkeit des lyrischen Ichs bietet. Trotz aller Schwere und Traurigkeit zeugt es von einer tiefen Freundschaft und Verbundenheit, die auch durch Leid und Schmerz hindurch Bestand hat.

Weitere Informationen

Ada Christen ist die Autorin des Gedichtes „Dem Freunde!“. 1839 wurde Christen in Wien geboren. Im Jahr 1870 ist das Gedicht entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 81 Worte. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Ada Christen sind „Allein!“, „Alte Feinde“ und „Altes Lied“. Zur Autorin des Gedichtes „Dem Freunde!“ haben wir auf abi-pur.de weitere 81 Gedichte veröffentlicht.

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