Deine weichen Lilienfinger von Heinrich Heine

Deine weichen Lilienfinger,
Könnt’ ich sie noch einmal küssen,
Und sie drücken an mein Herz,
Und vergehn in stillem Weinen!
 
Deine klaren Veilchenaugen
Schweben vor mir Tag und Nacht,
Und mich quält es: was bedeuten
Diese süßen, blauen Räthsel?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Deine weichen Lilienfinger“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Deine weichen Lilienfinger“ stammt von Heinrich Heine, einem deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Es entstand somit in der Epoche der Romantik, die von etwa 1795 bis 1848 angesiedelt ist.

Nach einem ersten Lesen kann man feststellen, dass das Gedicht sehr emotionale Töne anschlägt. Es geht um Sehnsucht, Erinnerungen und vielleicht auch um unerfüllte Liebe. Heine wendet sich direkt an die Person, die offensichtlich seine Gedanken und Gefühle beherrscht.

Im Inhalt des Gedichts beschreibt das lyrische Ich die zarten „Lilienfinger“ und die „klaren Veilchenaugen“ der Person, insinuiert hier also eine junge, schöne Frau. Es drückt den Wunsch aus, diese zarten Hände noch einmal küssen und an sein Herz drücken zu können. Die wiederholte Erinnerung an diese Frau und ihr Aussehen quält das lyrische Ich und es stellt sich die Frage, was diese Erinnerung für es bedeutet.

Das lyrische Ich scheint in einer tiefen emotionalen Verfassung zu stecken, die wahrscheinlich aus einer Mischung von Verlust, Sehnsucht und Liebe besteht. Die Erwähnung des stillen Weinens und die ungelösten Rätsel in den Augen der Frau deuten darauf hin, dass die Beziehung oder der Kontakt zu der Frau vorbei ist und sie dem lyrischen Ich fehlt.

Die Form des Gedichts ist in zwei Vierzeiler-Strophen aufgeteilt. Die Sprache ist sehr bildlich und emotional. Die Verwendung von Blumen (Lilien und Veilchen) als Metaphern ist typisch für die Romantik und dient dazu, die unschuldige Schönheit und Zartheit der Frau zu unterstreichen.

Heines Diktion ist einfach, aber kraftvoll. Jeder Vers ist voller Sehnsucht und der Leser kann die starke emotionale Bindung des lyrischen Ichs an die unbekannte Frau deutlich erkennen. Die Fragestellung am Ende des Gedichts lässt den Leser mit einem Hauch von Unsicherheit und Unauflöslichkeit zurück, was genau dem Geist der Romantik entspricht.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Deine weichen Lilienfinger“. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Das Gedicht ist im Jahr 1824 entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 39 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Altes Lied“, „Am Golfe von Biskaya“ und „Am Kreuzweg wird begraben“. Zum Autor des Gedichtes „Deine weichen Lilienfinger“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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