Dein Angesicht so lieb und schön von Heinrich Heine
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Dein Angesicht so lieb und schön, |
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Das hab’ ich jüngst im Traum gesehn; |
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Es ist so mild und engelgleich, |
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Und doch so bleich, so schmerzenbleich. |
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Und nur die Lippen, die sind roth; |
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Bald aber küßt sie bleich der Tod. |
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Erlöschen wird das Himmelslicht, |
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Das aus den frommen Augen bricht. |
Details zum Gedicht „Dein Angesicht so lieb und schön“
Heinrich Heine
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8
49
1822–1823
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Dein Angesicht so lieb und schön“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem namhaften deutsch-jüdischen Dichter und Journalist aus dem 19. Jahrhundert. Heine war in der Romantik bis ins späte 19. Jahrhundert hinein aktiv und sein lyrisches Schaffen zeichnete sich oft durch seine Verwendung von traditionellen Poetiken aus, die er jedoch auch regelmäßig brach oder ironisiert.
Auf den ersten Eindruck handelt das Gedicht von einem Liebesverhältnis, das der Sprecher in einer Traumvision wahrnimmt. Die zugrunde liegende Liebesbeziehung ist allerdings von Melancholie und Trauer begleitet, da das geliebte Objekt krank erscheint und ihr Tod angedeutet wird.
Im Gedicht spricht das lyrische Ich zu einem fiktiven Du und erzählt von dessen Schönheit, ihrem Leiden und dem bevorstehenden Tod. Dieses Du wird als „mild und engelgleich“ bezeichnet, was ihre Reinheit und Unschuld hervorhebt, aber sie ist auch „schmerzenbleich“, was darstellt, dass sie leidet oder krank ist. Nur die Lippen sind rot, was auf ein letztes Zeichen von Leben hindeutet, aber „bald... küsst sie bleich der Tod“, was eindeutig ihren bevorstehenden Tod voraussagt.
Das Gedicht hat eine klare Struktur mit zwei Strophen, die jeweils aus vier Versen bestehen. Die Sprache des Gedichts ist recht einfach und direkt, wobei Heine bildliche Beschreibungen und Metaphern verwendet, um die Emotionen des Sprechers und den Zustand der Geliebten darzustellen. Durch die Beschreibungen der körperlichen Erscheinung der Frau schafft Heine ein melancholisches und trauriges Bild, das durch die konsequente Vorwegnahme des Todes eine sehr düstere und beklemmende Atmosphäre erzeugt.
Insgesamt kann man sagen, dass das Gedicht ein klassisches Beispiel für Heines Fähigkeit ist, tiefe Emotionen und tragische Szenarien mit einfacher, aber kraftvoller Sprache und Bildern zu vermitteln. Es spiegelt auch die Zeit wider, in der es entstanden ist, eine Zeit, die von Krisen und Unsicherheiten geprägt war, in der der Tod sehr präsent war und oft in der Literatur dargestellt wurde.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Dein Angesicht so lieb und schön“ des Autors Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1823 entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 49 Worte. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Alte Rose“, „Altes Lied“ und „Am Golfe von Biskaya“. Zum Autor des Gedichtes „Dein Angesicht so lieb und schön“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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