Das weiß Gott, wo sich die tolle von Heinrich Heine
1 |
Das weiß Gott, wo sich die tolle |
2 |
Dirne einquartieret hat; |
3 |
Fluchend, in dem Regenwetter, |
4 |
Lauf’ ich durch die ganze Stadt. |
|
|
5 |
Bin ich doch von einem Gasthof |
6 |
Nach dem andern hingerannt, |
7 |
Und an jeden groben Kellner |
8 |
Hab’ ich mich umsonst gewandt. |
|
|
9 |
Da erblick’ ich sie am Fenster, |
10 |
Und sie winkt und kichert hell. |
11 |
Konnt’ ich wissen, du bewohntest, |
12 |
Mädchen, solches Pracht-Hotel! |
Details zum Gedicht „Das weiß Gott, wo sich die tolle“
Heinrich Heine
3
12
60
1823–1824
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Das weiß Gott, wo sich die tolle“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Heine lebte von 1797 bis 1856, daher lässt sich das Gedicht grob in diese Zeitspanne einordnen, spezifischer in die Epoche der Romantik und des Biedermeiers.
Das Gedicht vermittelt auf den ersten Eindruck den Eindruck von Bewegung und einer gewissen Unruhe. Es wird eine nächtliche Szene dargestellt, in der das lyrische Ich verzweifelt nach einem bestimmten Mädchen sucht.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich seine Suche nach einer „tollen Dirne“. Es scheint sie in der ganzen Stadt zu suchen, in verschiedenen Gasthäusern, aber ohne Erfolg. Erst am Ende erblickt das lyrische Ich das Mädchen, das aus einem Pracht-Hotel heraus winkt und kichert. Das lyrische Ich äußert seine Überraschung darüber, dass das Mädchen an einem so prachtvollen Ort wohnt.
Heines Gedicht ist in gereimte Viererstrophen eingeteilt. Die einfache, klare Sprache und die lebendige Darstellung verstärken den Eindruck von Bewegung und Unruhe. Es werden viele aktive Verben verwendet („lauf'“, „rannte“, „erblick'“), was zeigt, dass das lyrische Ich aktiv an den Ereignissen beteiligt ist.
Das lyrische Ich scheint durch die Stadt zu irren und ist dabei der Witterung ausgesetzt, was seine Bestürzung und Verzweiflung hervorhebt. Das Gedicht zeichnet auch ein Bild von der Grobheit und Gleichgültigkeit der Kellner, die das lyrische Ich auf seiner Suche nach dem Mädchen konfrontiert.
Im Ganzen gesehen ist dieses Gedicht eine poetische Darstellung von Verzweiflung und unerfüllter Sehnsucht, allerdings mit einer humoristischen, fast ironischen Note am Ende, als das Mädchen schließlich in einem Pracht-Hotel erblickt wird.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Das weiß Gott, wo sich die tolle“ ist Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1824 zurück. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 60 Worte. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“. Zum Autor des Gedichtes „Das weiß Gott, wo sich die tolle“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Heinrich Heine
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Heinrich Heine und seinem Gedicht „Das weiß Gott, wo sich die tolle“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
- Heine, Heinrich - Deutschland. Ein Wintermärchen (historischer Hintergrund & Analyse)
- Heine, Heinrich - Lyrisches Intermezzo (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Nachtgedanken (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Deutschland. Ein Wintermärchen (Gedichtinterpretation)
- Heine, Heinrich - Der Wind zieht seine Hosen an
Weitere Gedichte des Autors Heinrich Heine (Infos zum Autor)
- Abenddämmerung
- Ach, die Augen sind es wieder
- Ach, ich sehne mich nach Thränen
- Ach, wenn ich nur der Schemel wär’
- Ahnung
- Allnächtlich im Traume seh’ ich dich
- Almansor
- Als ich, auf der Reise, zufällig
- Alte Rose
- Altes Lied
Zum Autor Heinrich Heine sind auf abi-pur.de 535 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt