Das ist eine weiße Möve von Heinrich Heine
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Das ist eine weiße Möve, |
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Die ich dort flattern seh’ |
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Wohl über die dunklen Fluthen; |
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Der Mond steht hoch in der Höh’ |
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Der Heifisch und der Roche, |
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Die schnappen hervor aus der See, |
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Es hebt sich, es senkt sich die Möve; |
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Der Mond steht hoch in der Höh’. |
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O, liebe, flüchtige Seele, |
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Dir ist so bang und weh! |
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Zu nah ist dir das Wasser, |
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Der Mond steht hoch in der Höh’. |
Details zum Gedicht „Das ist eine weiße Möve“
Heinrich Heine
3
12
71
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Das ist eine weiße Möve“ stammt von dem deutschen Dichter Heinrich Heine, der vom 13. Dezember 1797 bis zum 17. Februar 1856 lebte. Er war ein bedeutender Lyriker und Journalist der Romantik. Heine gehört zu den meistgelesenen und oft zitierten deutschsprachigen Dichtern.
Der erste Eindruck des Gedichts ist recht melancholisch und dramatisch. Der Autor beschreibt eine Szenerie am Meer bei Nacht, in deren Mittelpunkt eine weiße Möwe steht. Die Stimmung wird durch Begriffe wie „dunkle Fluthen“, „hervorschnappen“ und „bang und weh“ unterstrichen.
Inhaltlich betrachtet, handelt das Gedicht von einer weißen Möwe, die über das dunkle Meer fliegt, während der Mond hoch steht. In den tiefen See schnappen der Heifisch und der Roche hervor, was die Bedrohlichkeit und Unsicherheit der Situation verdeutlicht. In der Schlussstrophe spricht das lyrische Ich die Möwe bzw. die „flüchtige Seele“ an und spricht ihre Ängste und Sorgen aus.
Das lyrische Ich beobachtet die Möwe und ihre Situation der Bedrohung und Gefahr. Es fühlt mit der Möwe und ihrer ängstlichen Position, die so nah am Wasser, dem Ort der Gefahr, ist.
Formal ist das Gedicht klar strukturiert. Es besteht aus drei Strophen mit je vier Versen. Ein wiederkehrendes Element ist der Schlussvers jeder Strophe („Der Mond steht hoch in der Höh’“), der das Gedicht rahmt und gleichzeitig als Verbindung zwischen den Strophen dient.
In Bezug auf die Sprache fällt die Auswahl der Wörter auf, die zur Erzeugung einer düsteren und bedrohlichen Atmosphäre beitragen („dunkle Fluthen“, „schnappen hervor“, „bang und weh“). Gleichzeitig wird durch Worte wie „weiße Möve“, „flattern“ und „hoch in der Höh'“ ein Kontrast geschaffen, der die Fragilität und Zerbrechlichkeit der Möwe bzw. der „flüchtigen Seele“ hervorhebt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Heine in dem Gedicht „Das ist eine weiße Möve“ eine melancholische Stimmung mit einer zugleich ästhetischen und bedrohlichen Bildsprache erzeugt. Es ist ein Gedicht über Einsamkeit, Verletzlichkeit und die allgegenwärtige Bedrohung durch die Umwelt.
Weitere Informationen
Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Das ist eine weiße Möve“. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1844 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 71 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Almansor“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“ und „Alte Rose“. Zum Autor des Gedichtes „Das ist eine weiße Möve“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
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