Das goldne Kalb von Heinrich Heine

Doppelflöten, Hörner, Geigen
Spielen auf zum Götzenreigen,
Und es tanzen Jakob’s Töchter
Um das goldne Kalb herum –
Brum – brum – brum –
Paukenschläge und Gelächter!
 
Hochgeschürzt bis zu den Lenden
Und sich fassend an den Händen,
Jungfrau’n edelster Geschlechter
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Kreisen wie ein Wirbelwind
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Um das Rind –
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Paukenschläge und Gelächter!
 
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Aron selbst wird fortgezogen
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Von des Tanzes Wahnsinnwogen,
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Und er selbst, der Glaubenswächter,
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Tanzt im Hohenpriesterrock,
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Wie ein Bock –
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Paukenschläge und Gelächter!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Das goldne Kalb“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
71
Entstehungsjahr
vor 1851
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht mit dem Titel „Das goldne Kalb“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte. Daher ist das Gedicht zeitlich in der Epoche der Romantik einzuordnen, diese umfasst grob den Zeitraum von 1795 bis 1848.

Beim ersten Impressionen handelt es sich um ein fröhliches und lebendiges Gedicht mit energetischen und ausgelassenen Tanzbewegungen - dargestellt durch den Klang von Musikinstrumenten und Lachen. Der Titel bezieht sich auf die biblische Geschichte vom Goldenen Kalb, ein Symbol für falsche Götter und Götzendienst.

In einfachen Worten besagt das Gedicht, dass es eine lebendige und ausgelassene Festatmosphäre darstellt, in der Musik gespielt wird und die Töchter Jakobs und Jungfrauen edlen Geschlechts um das goldene Kalb tanzen. Dieser Tanz zieht sogar Aron, als Wächter des Glaubens, mit sich, der auch, im Hohepriesterrock gekleidet, mit ihnen tanzt.

Es scheint, als ob das lyrische Ich die Absurdität und Ironie herausstellen möchte, dass selbst die, die das Glaubenssystem repräsentieren und aufrechterhalten sollen (die Töchter Jakobs und Aron als Hohepriester), sich der gleichen Götzendienst-Hingabe hingeben und damit ihre religiösen Prinzipien verlassen.

Formal betrachtet besteht das Gedicht aus drei gleich aufgebauten Strophen mit jeweils sechs Versen. Es gibt eine Wiederholung („Paukenschläge und Gelächter“) am Ende jeder Strophe, die als Refrain fungiert. Diese Wiederholungen tragen zur lebhaften und ausgelassenen Atmosphäre des Gedichts bei, die durch die verwendete lautmalerische Sprache („Brum – brum – brum“, „Paukenschläge und Gelächter“) zusätzlich verstärkt wird.

Die Sprache des Gedichts ist klar und direkt mit einem Hang zur Ironie, was besonders in der letzten Strophe zum Ausdruck kommt. Dabei bedient sich Heine sowohl volkstümlicher als auch biblischer Sprache, um seinen Punkt effektiv zu vermitteln.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Das goldne Kalb“. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1851 entstanden. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 71 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das goldne Kalb“ weitere 535 Gedichte vor.

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