Das gelbe Laub erzittert von Heinrich Heine
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Das gelbe Laub erzittert, |
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Es fallen die Blätter herab. |
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Ach! alles was hold und lieblich |
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Verwelkt und sinkt ins Grab! |
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Die Wipfel der Bäume umflimmert |
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Ein schmerzlicher Sonnenschein; |
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Das mögen die letzten Küsse |
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Des scheidenden Sommers seyn. |
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Mir ist als müßt’ ich weinen |
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Aus tiefstem Herzensgrund – |
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Dies Bild erinnert mich wieder |
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An unsre Abschiedstund. |
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Ich mußte dich verlassen |
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Und wußte du stürbest bald. |
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Ich war der scheidende Sommer, |
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Du warst der kranke Wald. |
Details zum Gedicht „Das gelbe Laub erzittert“
Heinrich Heine
4
16
73
1834
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das zu interpretierende Gedicht „Das gelbe Laub erzittert“ ist von Heinrich Heine, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik. Er lebte von 1797 bis 1856, was eine zeitliche Einordnung des Gedichts in diese Epoche ermöglicht.
Beim ersten Eindruck des Gedicht fallen das melancholische und traurige Grundthema auf. Die Herbststimmung, die durch den Verfall des gelben Laubs dargestellt wird, weist auf ein Gefühl von Verlust und Trauer hin.
Inhaltlich kann man das Werk folgendermaßen zusammenfassen: Das lyrische Ich beschreibt die herbstliche Natur mit dem zitternden, abfallenden gelben Laub und den schmerzhaft umflimmerten Baumwipfeln und verbindet diese Szenerie mit einem Gefühl des Verlusts und der Trauer. Im Laufe des Gedichts wird klar, dass diese Naturbilder den emotionalen Zustand des lyrischen Ichs widerspiegeln: Es musste sich von etwas oder jemandem, der ihm sehr lieb war, verabschieden und leidet sehr darunter.
Die thematische Aussage des Gedichts ist also einerseits eine Betrachtung der Herbstlandschaft, die zusammen mit der Anspielung auf den scheidenden Sommer das Vergehen der Zeit und den Zyklus des Lebens symbolisiert. Auf der anderen Seite spiegelt dieses Naturbild den emotionalen Zustand des lyrischen Ichs wider – seine tiefe Trauer und den Schmerz über den Verlust, den er erlebt hat.
Sprachlich wird das Gedicht vor allem durch seine klare und einfache Sprache sowie eine strukturierte Form mit vier Strophen zu je vier Versen geprägt. Die wiederholte Beschreibung der Natur und die Verwendung von Metaphern wirken emotional und sensibilisieren den Leser für den melancholischen Grundton des Gedichts. Die Sprache ist dabei eher einfach und verzichtet auf komplizierte Wortspielereien oder elaborierte Metaphern, was die Direktheit der Emotionen und die Intensität des lyrischen Ausdrucks unterstützt.
Die Art und Weise, wie das Gedicht Konzepte wie Vergänglichkeit und Verlust aufgreift und in Bilder der Natur verpackt, lässt auf den Einfluss der Romantik schließen. Dies zeigt sich etwa in dem besonderen Fokus auf das Naturbild und in der emotionalen Sensibilität des lyrischen Ichs. Das Gedicht ist ein gutes Beispiel für Heines Fähigkeit, einfache Naturbilder mit tiefen emotionalen Zuständen zu verknüpfen und so eine intensive poetische Erfahrung zu schaffen.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Das gelbe Laub erzittert“ ist Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1834 zurück. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 73 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Das gelbe Laub erzittert“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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