Das arme Mädchen von Klabund
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Ich bin so alleine. |
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Wer weint, wenn ich weine? |
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Wenn ich lache, wer lacht? |
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Mein Vater ist gestorben, |
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Meine Mutter gestorben, |
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Mein Liebster in der Schlacht. |
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Habe Blumen gepflückt, |
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Meinem Liebsten geschickt. |
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Er schreibt mir dazu: |
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Du sollst dein armes Leben |
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Dem Herrgott wiedergeben |
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Zur ewigen Ruh ... |
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Maria, die süße, |
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Ließ vor ihren Füßen |
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Den Geliebten erstehn. |
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Er nahm sie auf seine Schwingen, |
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Tät sie in den Himmel bringen, |
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War der Engel Gabriel. |
Details zum Gedicht „Das arme Mädchen“
Klabund
3
18
73
1916
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Das arme Mädchen“ wurde von dem Dichter Klabund verfasst, der von 1890 bis 1928 lebte. Es kann daher in die Epoche des Expressionismus eingeordnet werden, welche von 1910 bis etwa 1925 dauerte und besonders durch eine subjektive und emotional aufgeladene Ausdrucksweise gekennzeichnet war.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr melancholisch und traurig. Das lyrische Ich äußert starke Gefühle von Einsamkeit und Verlust und spricht von Trennung durch Tod und Krieg.
In einfachen Worten zum Inhalt: Das lyrische Ich, wahrscheinlich ein junges Mädchen, drückt seine tiefe Einsamkeit und Traurigkeit aus. Sie hat offenbar durch Tod und Krieg ihren Vater, ihre Mutter und ihren Geliebten verloren und fühlt sich völlig alleine gelassen. Ihre Trauer wird besonders in der ersten Strophe deutlich. In der zweiten Strophe wird durch die Nachricht ihres Geliebten aus dem Krieg angedeutet, dass sie ihr eigenes Leben beenden und so ihre Leiden beenden soll. In der dritten Strophe wird die Geschichte von Maria und dem Engel Gabriel erzählt, als eine Art Hoffnungsschimmer oder Trost, dass möglicherweise im Jenseits Erleichterung auf sie wartet.
In puncto Form besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils sechs Versen. Die simple Struktur und der einfache, direkte Sprachgebrauch schaffen einen starken Kontrast zu den schweren, emotional aufgeladenen Themen von Tod, Trauer und Einsamkeit. Dies könnte eine Art Paradox darstellen, dass selbst in der tiefsten Traurigkeit noch eine Art strukturierender Ordnung existiert. Inspiriert von der biblischen Geschichte von Maria und Gabriel, verwendet das Gedicht religiöse Motive, um seine Botschaft zu vermitteln und Sympathie für das lyrische Ich zu erzeugen.
Weitere Informationen
Klabund ist der Autor des Gedichtes „Das arme Mädchen“. Im Jahr 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1916 entstanden. In München ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 73 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 18 Versen. Die Gedichte „Ad notam“, „Akim Akimitsch“ und „Altes Reiterlied“ sind weitere Werke des Autors Klabund. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das arme Mädchen“ weitere 139 Gedichte vor.
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Zum Autor Klabund sind auf abi-pur.de 139 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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