Gänsezug von Marie von Ebner-Eschenbach
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Die erste Gans im Gänsezug, |
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Sie schnattert: »Seht, ich führe!« |
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Die letzte Gans im Gänsezug, |
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Sie schnattert: Seht, ich leite!« |
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Und jede Gans im Gänsezug, |
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Sie denkt: »- Daß ich mich breite |
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So selbstbewußt, das kommt daher, |
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Weil ich, ein unumschränkter Herr, |
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Denn Weg mir wähl nach eignem Sinn, |
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All meiner Schritte Schreiter bin |
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Und meine Freiheit spüre!« |
Details zum Gedicht „Gänsezug“
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1830 - 1916
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Gänsezug“ ist von Marie von Ebner-Eschenbach, einer österreichischen Schriftstellerin des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Nach dem ersten Eindruck symbolisiert das Gedicht hierarchische Strukturen und stellt persönliches Bewusstsein und Selbständigkeit in Frage.
In einfachen Worten wird folgender Inhalt wiedergegeben: In der ersten Strophe geht es um eine Gans am Anfang und eine am Ende eines Gansezugs. Die erste Gans behauptet stolz, sie führe den Zug, und die letzte Gans behauptet, sie leite den Zug. In der zweiten Strophe wird klar, dass jede Gans im Zug glaubt, sie agiere selbstbestimmt und habe die volle Kontrolle über ihren Weg.
Das lyrische Ich benutzt die Gänse als Metapher, um zu illustrieren, wie Individualität und Freiheit oft lediglich Illusionen sind und wie Menschen oft glauben, sie hätten Kontrolle und Entscheidungsfreiheit, obwohl sie letztendlich nur Teil eines größeren Systems oder einer Gruppe sind.
Das Gedicht hat eine einfache, klare Sprache und die Form ist relativ geradlinig, ohne viel sprachlichen Schmuck oder abstrakte Bilder. Es besteht aus elf Versen, die in zwei Strophen unterteilt sind. Es gibt keinen konkreten Reim, jedoch besteht eine gewisse innere Harmonie durch den rhythmischen Einsatz der Wiederholungen („Gans“, „Gänsezug“). Der Stil und die Thematik sind typisch für Ebner-Eschenbach's Werk, das sich oft durch eine kritische und ironische Betrachtung sozialer Verhältnisse auszeichnet.
Weitere Informationen
Die Autorin des Gedichtes „Gänsezug“ ist Marie von Ebner-Eschenbach. Die Autorin Marie von Ebner-Eschenbach wurde 1830 geboren. Im Zeitraum zwischen 1846 und 1916 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Bei der Schriftstellerin Ebner-Eschenbach handelt es sich um eine typische Vertreterin der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 11 Versen. Marie von Ebner-Eschenbach ist auch die Autorin für das Gedicht „Grabschrift“, „Einschlafen“ und „Lebenszweck“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Gänsezug“ weitere 17 Gedichte vor.
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Zum Autor Marie von Ebner-Eschenbach sind auf abi-pur.de 17 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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