Not von Ada Christen
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All euer girrendes Herzeleid |
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Thut lange nicht so weh, |
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Wie Winterkälte im dünnen Kleid, |
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Die bloßen Füße im Schnee. |
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All eure romantische Seelennot |
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Schafft nicht so herbe Pein, |
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Wie ohne Dach und ohne Brot |
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Sich betten auf einen Stein. |
Details zum Gedicht „Not“
Ada Christen
2
8
39
1839 - 1901
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das vorgelegte Gedicht trägt den Titel „Not“ und wurde von der österreichischen Dichterin Ada Christen verfasst, die von 1839 bis 1901 lebte. Diese zeitliche Einordnung weist auf das 19. Jahrhundert hin, eine Epoche, die vom Bürgertum und der beginnenden Industrialisierung geprägt war.
Schon beim ersten Eindruck fällt auf, dass das lyrische Ich körperliche und materielle Not gegen emotionales Leid aufwiegt und erstere deutlich schwerwiegender betrachtet. Die im Titel ausgedrückte „Not“ lässt sich also als existenzielle, materielle Not deuten.
Inhaltlich geht es in dem Gedicht darum, das Leiden der Menschen darzustellen, die in Armut leben und physischen Strapazen ausgesetzt sind. Die erste Strophe schildert das Leiden der frierenden, schlecht bekleideten Menschen im Winter, während die zweite Strophe das Leiden der Obdachlosen und Hungernden reflektiert. Diese deutlichen Bilder kontrastieren das lyrische Ich mit dem emotionalen Leid der „girrenden“ Herzen und der „romantischen Seelennot“. Die Botschaft des lyrischen Ichs besteht darin, dass das physische Leiden einen größeren Schmerz darstellt als der emotionale Kummer.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Vierzeilern, was eine einfache Struktur aufweist und die Aussage des Gedichts deutlich und unverkennbar macht. Die Sprache ist dem 19. Jahrhundert entsprechend leicht altertümlich, allerdings keinesfalls unverständlich. Einige Wörter wie „girrendes“ oder „Herzeleid“ drücken eine emotionale Härte aus, die kontrastiert wird durch die präzisen, schmerzhaften Bilder der physischen Not. Damit wird auch sprachlich das Leid der Menschen in materieller Not gegenüber dem emotionalen Kummer hervorgehoben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Ada Christen mit „Not“ ein Gedicht geschrieben hat, das körperliche Not und existenzielles Leid in den Mittelpunkt rückt und dieses gegenüber emotionalem Leid betont. Damit transportiert sie eine starke gesellschaftskritische Botschaft.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Not“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Ada Christen. Die Autorin Ada Christen wurde 1839 in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1855 und 1901. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 39 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Ada Christen sind „Asche“, „Auf Ruinen“ und „Auf dem Meere“. Zur Autorin des Gedichtes „Not“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 81 Gedichte vor.
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