Das Weiblein mit der Kunkel von Christian Morgenstern
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Um stille Stübel schleicht des Monds |
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barbarisches Gefunkel – |
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im Gäßchen hoch im Norden wohnt’s, |
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das Weiblein mit der Kunkel. |
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Es spinnt und spinnt. Was spinnt es wohl? |
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Es spinnt und spintisieret... |
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Es trägt ein weißes Kamisol, |
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das seinen Körper zieret. |
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Um stille Stübel schleicht des Monds |
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barbarisches Gefunkel – |
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im Gäßchen hoch im Norden wohnt’s, |
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das Weiblein mit der Kunkel. |
Details zum Gedicht „Das Weiblein mit der Kunkel“
Christian Morgenstern
3
12
61
nach 1887
Moderne
Gedicht-Analyse
Der Autor des vorliegenden Gedichts ist Christian Morgenstern, ein deutscher Dichter und Schriftsteller, der zwischen 1871 und 1914 lebte. Das Gedicht kann daher der Epoche des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zugeordnet werden, der literarischen Strömung des Symbolismus entsprechen könnte.
Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht eine geheimnisvolle und etwas düstere Atmosphäre. Der Rhythmus, die wiederholten Phrasen und die merkwürdigen Beschreibungen tragen zu diesem Eindruck bei.
Das Gedicht berichtet von einem „Weiblein mit einer Kunkel“ (eine alte Bezeichnung für ein Spinnrad), welches in einer nordischen Gasse lebt und unablässig spinnt. Die Beschäftigung des webenden Weibleins und ihre Kleidung (ein weißes Kamisol) sind die einzigen konkreten Details, die über sie gegeben werden. Die wiederkehrende Phrase „Um stille Stübel schleicht des Monds barbarisches Gefunkel“ dient dazu, eine unheimliche und rätselhafte Szene aufzubauen.
Das lyrische Ich schwankt zwischen Neugierde und Furcht vor dem Weiblein. Es möchte wissen, was sie spinnt, definiert dieses aber nicht näher und lässt uns in Unwissenheit. Die Tatsache, dass es beschreibt, wie das barbarische Funkeln des Mondes um stille Stübel schleicht, deutet darauf hin, dass es sowohl von der geheimnisvollen Frau fasziniert, als auch von ihr eingeschüchtert ist.
In Bezug auf die Form des Gedichts, umfasst es drei Strophen zu je vier Versen. Die Strophen folgen keinem festen Reimschema, was zur unkonventionellen und rätselhaften Atmosphäre des Gedichts beiträgt. Die Sprache des Gedichts ist stark bildlich und metaphorisch geprägt, was den Ausdruck der versteckten und mysteriösen Botschaften des Gedichts unterstützt. Es kombiniert einfache und vertraute Bilder (zum Beispiel das Spinnen und das weiße Kleid) mit ungewöhnlichen und unerklärlichen Beschreibungen (zum Beispiel das „barbarische Gefunkel“ des Mondes), was die Spannung im Gedicht erhöht.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Das Weiblein mit der Kunkel“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. Der Autor Christian Morgenstern wurde 1871 in München geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1887 und 1914. In Zürich ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 61 Worte. Die Gedichte „Bundeslied der Galgenbrüder“, „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“ und „Das Auge der Maus“ sind weitere Werke des Autors Christian Morgenstern. Zum Autor des Gedichtes „Das Weiblein mit der Kunkel“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.
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