Das Wasser (Christian Morgenstern) von Christian Morgenstern

Ohne Wort, ohne Wort
rinnt das Wasser immerfort;
andernfalls, andernfalls
spräch’ es doch nichts andres als:
 
Bier und Brot, Lieb und Treu, –
und das wäre auch nicht neu.
Dieses zeigt, dieses zeigt,
daß das Wasser besser schweigt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Das Wasser (Christian Morgenstern)“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Wasser“ stammt von dem Dichter Christian Morgenstern, welcher zwischen dem 6. Mai 1871 und dem 31. März 1914 lebte. Damit lässt sich das Gedicht zeitlich in das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert, auch bekannt als die Zeit um die Jahrhundertwende, einordnen.

Erster Eindruck beim Lesen des Gedichtes könnte sein, dass es sich um eine sehr einfache und überschaubare lyrische Arbeit handelt, da es kurz ist und auf den ersten Blick wenige komplexe Worte oder Phrasen enthält. Doch ein kritischer Blick offenbart ein gewisses Maß an Tiefgründigkeit.

Das lyrische Ich stellt fest, dass Wasser ständig und ohne Worte fließt. Würde das Wasser sprechen, es würde nichts anderes sagen als wiederholte Floskeln wie „Bier und Brot, Lieb und Treu“ - Dinge, die als selbstverständlich und altbekannt gelten. Daher, argumentiert das lyrische Ich, ist es besser, dass das Wasser schweigt. Mit anderen Worten, das Gedicht betont die Schönheit und Wichtigkeit von Stille und Nicht-Sprache und wie sie manchmal mehr ausdrücken können als ausgetretene Phrasen.

Das Gedicht nutzt eine sehr bildliche Sprache, um Wasser als nonverbalen Akteur darzustellen, der mehr Bedeutung hat, als es auf den ersten Blick scheint. Es verwendet einfache Reime und einen rhythmischen Fluss, um die ständig fließende Bewegung des Wassers zu symbolisieren, während der Inhalt des Gedichts tiefere philosophische Fragen über die Natur der Sprache und Kommunikation aufwirft.

Die Wahl der Worte und der Aufbau des Gedichtes spiegeln eine für Morgenstern typische spöttische Betrachtung der Welt wider, in der Alltägliches eine übergeordnete Bedeutung erhält und zum Nachdenken anregt. Der poetische Stil des Gedichts ist klar und konzise, was zu einer leicht zugänglichen Interpretation führt, die dennoch Platz für tiefergehende Reflexionen und Analysen lässt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Wasser (Christian Morgenstern)“ ist Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1887 und 1914. In Zürich ist der Text erschienen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 37 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Brüder!“, „Bundeslied der Galgenbrüder“ und „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das Wasser (Christian Morgenstern)“ weitere 189 Gedichte vor.

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