Du mußt nichts sein, nichts wollen von Angelus Silesius

Mensch, wo du noch was bist, was weißt, was liebst und hast,
So bist du, glaube mir, nicht ledig deiner Last.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Du mußt nichts sein, nichts wollen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
2
Anzahl Wörter
21
Entstehungsjahr
1624 - 1677
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Du mußt nichts sein, nichts wollen“ stammt von Angelus Silesius, einem schlesischen Dichter und Theologen, der im 17. Jahrhundert lebte. Aufgrund des Autors und der inhaltlichen Ausrichtung des Gedichts kann man es der Barockliteratur zuordnen, die durch Themen wie die Vergänglichkeit des Lebens und Gottestaumel geprägt war.

Der erste Eindruck des Gedichts ist von einer gewissen Schwere und Ernsthaftigkeit geprägt. Es scheint, als ob der Dichter den Leser dazu auffordern möchte, seine alltäglichen Bedürfnisse und Begierden zu hinterfragen und dabei die Möglichkeit einer existenziellen Leere in Betracht zu ziehen.

Im Inhalt spiegelt das lyrische Ich eine Aufforderung zur Selbstreflexion wider. Wenn ein Mensch Dinge besitzt, liebt oder weiß, bedeutet das nach Ansicht des lyrischen Ichs nicht, dass er frei von Belastungen ist. Es scheint, als ob der Dichter andeuten möchte, dass der Mensch in Wahrheit nur dann frei sein kann, wenn er nichts ist und nichts haben will.

Die Form und die Sprache des Gedichts sind klar strukturiert und leicht verständlich. Es besteht aus einer einzigen Strophe mit zwei Versen. Der Dichter verwendet eine direkte Sprache, um seine Botschaft zu übermitteln, was dem Gedicht eine gewisse Dringlichkeit verleiht. Die Aussage ist zwar komplex und tiefgründig, aber durch die klare Struktur und die direkte Ansprache wird sie für den Leser leicht zugänglich gemacht. Die Gedankengänge des Dichters werden durch den Gebrauch starker Kontraste und Antithesen - wie „besitzen“ und „nichts sein“ - verstärkt, die die zentralen Themen des Gedichts zusätzlich hervorheben.

Weitere Informationen

Angelus Silesius ist der Autor des Gedichtes „Du mußt nichts sein, nichts wollen“. Geboren wurde Silesius im Jahr 1624 in Breslau. Im Zeitraum zwischen 1640 und 1677 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Barock kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Silesius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Als Barockliteratur wird in der deutschen Geschichte der Literatur seit 1800 die literarische Produktion in Europa im Zeitraum zwischen etwa 1600 und 1720 bezeichnet und folgt auf die Epoche der Renaissance und des Humanismus. Der Begriff „Barock“ stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet so viel wie schiefrunde, seltsam geformte Perle. Die Bevölkerung Europas entwickelte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg in verschiedene Richtungen. Der Krieg stellte dabei ein prägendes Ereignis dar. Aber auch die Pest übte einen starken Einfluss auf die Verhältnisse der damaligen Zeit aus. Es herrschte in der Epoche des Barocks ein antithetisches (also gegensätzliches) Weltbild. Luxus und Verschwendung der Adeligen standen Leid und Armut innerhalb der einfachen Bevölkerung gegenüber. Die Barockliteratur war ebenso geprägt von inhaltlichen Widersprüchen. Diesseits und Jenseits standen sich ebenso gegenüber wie Ernst und Spiel oder Sein und Schein. In der Barockliteratur wurde die lateinische Sprache von der deutschen abgelöst. Schriftsteller und Werke sind zahlreich in dieser Zeit. Martin Opitz, Andreas Gryphius oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind unverkennbare Vertreter der Zeit des Barocks.

Das Gedicht besteht aus 2 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 21 Worte. Weitere Werke des Dichters Angelus Silesius sind „Vom Gewissen“, „Der Allerverliebteste, der Allerheiligste“ und „Man achtet das Ewige nicht“. Zum Autor des Gedichtes „Du mußt nichts sein, nichts wollen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 1832 Gedichte vor.

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