Das Nasobēm von Christian Morgenstern

Auf seinen Nasen schreitet
einher das Nasobēm,
von seinem Kind begleitet.
Es steht noch nicht im Brehm.
 
Es steht noch nicht im Meyer.
Und auch im Brockhaus nicht.
Es trat aus meiner Leyer
zum ersten Mal ans Licht.
 
Auf seinen Nasen schreitet
10 
(wie schon gesagt) seitdem,
11 
von seinem Kind begleitet,
12 
einher das Nasobēm.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Das Nasobēm“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
53
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht ist „Das Nasobēm“ von Christian Morgenstern, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1871 bis 1914 lebte. Morgenstern ist vor allem für seine humorvollen und satirischen Gedichte bekannt und „Das Nasobēm“ ist ein gutes Beispiel seines Stils und seiner Herangehensweise.

Beim ersten Eindruck kann dieses Gedicht humorvoll wirken, da es dem Leser ein imaginäres Tier, das Nasobēm, vorstellt. Dieses sonderbare Wesen bewegt sich auf seinen Nasen fort und wird von seinem Kind begleitet. Es ist eindeutig ein Fantasiewesen, da es in keinem bekannten Nachschlagewerk wie Brehm, Meyer oder Brockhaus verzeichnet ist, sondern direkt aus Morgensterns „Leyer“ (ein Synonym für Lyra oder Harfe, das hier metaphorisch für seine poetische Kreativität steht) hervorgegangen ist.

Ein zentraler Punkt, auf den das lyrische Ich in diesem Gedicht hinweist, scheint die Kreativität und Freiheit des Dichters zu sein, neue imaginäre Wesen zu erschaffen. Es zeigt, dass Poesie keine Grenzen hat und das Unvorstellbare zum Leben erwecken kann.

Formal gesehen besteht das Gedicht aus drei vierzeiligen Strophen mit einem durchgehenden Endreim (Reimschema AABB). Die Sprache ist einfach und klar, was den skurrilen Inhalt des Gedichtes hervorhebt. Morgenstern verwendet auch eine Art Wiederholung in der ersten und dritten Strophe, was dazu dient, das bizarre Bild des Nasobēm zu betonen und zu verfestigen.

Insgesamt gesehen unterstreicht „Das Nasobēm“ Morgensterns Fähigkeit, die Poesie mit Humor und Fantasie zu bereichern und imaginäre Wesen auf humorvolle und verspielte Weise zum Leben zu erwecken. Es steht symbolisch für die Kreativität des Dichters und die Unbegrenztheit der Poesie.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Das Nasobēm“ des Autors Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Zwischen den Jahren 1887 und 1914 ist das Gedicht entstanden. Zürich ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 53 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“, „Bim, Bam, Bum“ und „Brief einer Klabauterfrau“. Zum Autor des Gedichtes „Das Nasobēm“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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