Das Leiberregiment von Klabund
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Mir boarische Soldaten |
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San Heuer zünfti g’raten. |
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Geh, Madel, gib mir no mal d’Hand, |
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D’ Musi spuilt und d’ Sunna brennt, |
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Marschieren muaß in fremde Land |
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Des Leiberregiment. |
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Der Kini hot uns g’rufen |
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Zu seines Thrones Stufen. |
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An Schweinernes mit Kraut und Bier |
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Habts ös dös net ihr Sackerment, |
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Na freßens an Franzosen mir |
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Vom Leiberregiment. |
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Die Turkos und Zuaven |
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Die hams a scharf g’laden … |
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Fei vuile hob i nimmer g’sehn, |
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Die wo i gut hob kennt – |
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San gestern Musketier no g’wen |
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Vom Leiberregiment … |
Details zum Gedicht „Das Leiberregiment“
Klabund
3
18
90
1916
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht stammt von dem Dichter Klabund, bürgerlich Alfred Henschke, der von 1890 bis 1928 lebte. Damit fällt das Gedicht zeitlich gesehen in die Epoche des Expressionismus.
Auf den ersten Blick kann man erkennen, dass Klabund in diesem Gedicht einen Dialekt verwendet. Es handelt sich dabei um Bairisch, was eine regionale Einordnung im süddeutschen Raum nahelegt. Das Gedicht setzt sich aus drei Strophen zusammen, jede Strophe besteht aus sechs Versen.
In einfachen Worten beschreibt „Das Leiberregiment“ die Erlebnisse eines bayerischen Soldaten, der in den Krieg ziehen muss. Das lyrische Ich spricht zu einem Mädchen und weist auf die Schwierigkeiten hin, die es auf seinem Marsch durch fremdes Land kann. In der zweiten Strophe geht es darum, dass der König den Soldaten gerufen hat und im Hinblick auf das bevorstehende Schlachtfeld macht der Soldat eine makabre Aussage über die mögliche Nahrung – sollte es kein Schweinefleisch mit Kraut und Bier geben, würde man Franzosen essen. Die dritte Strophe spricht dann die feindlichen Truppen an, die schon geladen haben, und den Verlust von Kameraden, die noch am Vortag dabei waren.
Klabund nutzt hierbei eine sehr bildhafte Sprache und schafft es, die Ernsthaftigkeit der Situation auf eine etwas humoristische Art zu mildern. Dennoch wird der harte Alltag eines Soldaten und die Ernsthaftigkeit des Krieges deutlich.
Die Form des Gedichts ist traditionell und erinnert an Volkslieder oder Soldatenmärsche, die oft einen gleichbleibenden Rhythmus und eine wiederkehrende „Refrain„-Zeile haben, in diesem Fall „Des Leiberregiment“. Die Sprache ist sehr mundartlich und mit typisch bairischen Ausdrücken gespickt, was das Gedicht authentisch und lebensnah wirken lässt. Auch der etwas krude Humor des lyrischen Ichs passt zur Darstellung eines Soldaten, der versucht, dem Schrecken des Kriegsalltags etwas entgegenzusetzen.
Weitere Informationen
Klabund ist der Autor des Gedichtes „Das Leiberregiment“. Im Jahr 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. 1916 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist München. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 90 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Ad notam“, „Akim Akimitsch“ und „Altes Reiterlied“. Zum Autor des Gedichtes „Das Leiberregiment“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.
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Zum Autor Klabund sind auf abi-pur.de 139 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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