Das Hemmed von Christian Morgenstern

Kennst du das einsame Hemmed?
Flattertata, flattertata.
 
Der’s trug, ist baß verdämmet!
Flattertata, flattertata.
 
Es knattert und rattert im Winde.
Windurudei, windurudei.
 
Es weint wie ein kleines Kinde.
Windurudei, windurudei.
 
Das ist das einsame
10 
Hemmed.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Das Hemmed“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Hemmed“ ist von Christian Morgenstern, einem deutschen Autor und Dichter, der von 1871 bis 1914 lebte. Zeitlich lässt sich Morgenstern somit ins ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert einordnen. Sein Stil ist häufig als humoristisch und grotesk zu beschreiben, wobei die vorliegende Dichtung eher eine melancholische Note aufweist.

Beim ersten Eindruck steht der kurze, prägnante Versstil im Vordergrund, welcher durch die stropheübergreifende Wiederholung ungewöhnlicher Lautkombinationen („Flattertata, flattertata.“ und „Windurudei, windurudei.“) verstärkt wird.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um ein einsames Hemd, welches im Wind flattert. Der ehemalige Träger des Hemdes ist vermutlich verstorben, worauf das Wort „verdämmet“ hindeutet, ein altertümlicher Ausdruck für „verdammt“. Das Hemd wird personifiziert, es weint wie ein kleines Kind und flattert verlassen herum.

Das lyrische Ich möchte die Einsamkeit und Trauer, die es in dem verlassenen, vom Wind umhergetriebenen Hemd wahrnimmt, zum Ausdruck bringen. Es könnte ein Ausdruck für das Gefühl von Verlust und Trauer sein, das der Tod eines anderen Menschen hinterlässt.

Die Form des Gedichts ist stark gekennzeichnet durch seine kurze Strophenform und die konsequente Wiederholung von Lautmalereien („Flattertata“, „Windurudei“). Hierbei verleiht Morgenstern dem Gedicht eine rhythmische, leichte Struktur, die im Kontrast zur Schwere des behandelten Themas steht.

Die Sprache des Gedichts ist eher einfach und direkter Natur, der Gebrauch von altertümlichen Wörtern (z.B. „verdämmet“) und Lautmalereien unterstreicht jedoch die für Morgenstern typische humoristische und surrealistische Note. Die Personifizierung des Hemdes und das Ausdrücken von Emotionen durch dieses, helfen dabei, die Emotionen des lyrischen Ichs greifbar zu machen. Dabei ist das Gedicht typisch für Morgensterns „unsinnige“ Poesie, die trotz ihres grotesken Stils tieferliegende Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Hemmed“ ist Christian Morgenstern. Morgenstern wurde im Jahr 1871 in München geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1887 bis 1914 entstanden. Der Erscheinungsort ist Zürich. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 36 Worte. Die Gedichte „Das Auge der Maus“, „Das Böhmische Dorf“ und „Das Fest des Wüstlings“ sind weitere Werke des Autors Christian Morgenstern. Zum Autor des Gedichtes „Das Hemmed“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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