Bona Fide von Christian Morgenstern

Palmström geht durch eine fremde Stadt...
Lieber Gott, so denkt er, welch ein Regen!
Und er spannt den Schirm auf, den er hat.
 
Doch am Himmel tut sich nichts bewegen,
und kein Windhauch rührt ein Blatt.
Gleichwohl darf man jenen Argwohn hegen.
 
Denn das Pflaster, über das er wandelt,
ist vom Magistrat voll List - gesprenkelt.
Bona fide hat der Gast gehandelt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Bona Fide“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1871 - 1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Bona Fide“ stammt von dem deutschen Autor und Lyriker Christian Morgenstern, der vom 6. Mai 1871 bis zum 31. März 1914 lebte. Es ist daher in die Epoche des Symbolismus und des frühen 20. Jahrhunderts einzuordnen.

Betrachtet man das Gedicht auf den ersten Blick, so bemerkt man zunächst die Erzählung über eine Figur namens Palmström, die durch eine fremde Stadt geht. Ingeheim erweist sich die Situation als merkwürdig, das lyrische Ich ist zwar davon überzeugt, dass es regnet, und doch zeigt der Himmel keinerlei Anzeichen dafür.

Einfach ausgedrückt beschreibt das Gedicht die Tätigkeit von Palmström, der trotz der scheinbaren Abwesenheit von Regen, seinen Schirm aufspannt. Der Grund hierfür ist, dass das Pflaster, auf dem er geht, nass ist und er daher den Schluss zieht, dass es regnen muss. Dieses Handeln wird als Bona Fide, also in gutem Glauben, bezeichnet.

Palmströms Tätigkeit ist die Hauptbotschaft des Gedichts. Hierbei handelt es sich um einen Ausdruck von Skepsis und Misstrauen, der gleichzeitig als Kritik an der Gesellschaft verstanden werden kann. Das lyrische Ich reflektiert die scheinbare Manipulation durch oberflächliche Indizien und die Unfähigkeit, die Wahrheit zu erkennen und zu akzeptieren.

Die poetische Form des Gedichts ist ein Drei-Strophen-Gedicht mit jeweils drei Versen pro Strophe, was eine klare und strukturierte Anordnung schafft. Die Sprache ist einfach und unkompliziert, die Aussage wird auf ironische Weise vermittelt. Es werden keine komplexen oder verschachtelten Satzstrukturen verwendet, was zur Verständlichkeit und Zugänglichkeit des Gedichts beiträgt. Die symbolische Bedeutung, die sich hinter den Worten verbirgt, stellt eine tiefergehende Analyse und Interpretation des Texts dar.

Zusammenfassend handelt es sich bei dem Gedicht „Bona Fide“ von Christian Morgenstern um eine scharfsinnige und ironische Beobachtung von Verhalten, die eine tiefere Gesellschaftskritik impliziert. Die einfache Struktur und Sprache tragen dazu bei, diese Aussage eindrucksvoll zu vermitteln.

Weitere Informationen

Christian Morgenstern ist der Autor des Gedichtes „Bona Fide“. Der Autor Christian Morgenstern wurde 1871 in München geboren. Im Zeitraum zwischen 1887 und 1914 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 62 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Christian Morgenstern sind „Brief einer Klabauterfrau“, „Brüder!“ und „Bundeslied der Galgenbrüder“. Zum Autor des Gedichtes „Bona Fide“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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