Sappho an Eranna von Rainer Maria Rilke

Unruh will ich über dich bringen,
schwingen will ich dich, umrankter Stab.
Wie das Sterben will ich dich durchdringen
und dich weitergeben wie das Grab
an das Alles: allen diesen Dingen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Sappho an Eranna“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
5
Anzahl Wörter
31
Entstehungsjahr
1875 - 1926
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor dieses Gedichts ist Rainer Maria Rilke, ein österreichischer Schriftsteller, der von 1875 bis 1926 lebte. Rilke ist weitgehend bekannt für seine lyrischen Werke und Prosa und gilt als einer der bedeutendsten Dichter deutscher Sprache. Das Gedicht „Sappho an Eranna“ ist vermutlich in der Spätphase seiner Schaffenszeit entstanden, als sich Rilke stärker mit antiken Themen beschäftigte.

Schon beim ersten Lesen des Gedichts fällt seine beinahe mystische und intime Atmosphäre auf. Es vermittelt das Gefühl einer tiefen Zuneigung und einer gewissen Form von Leidenschaft. Der Aufruf zur Unruhe und die Anspielung auf den Tod ziehen sich wie ein roter Faden durch das Gedicht und kreieren ein Bild von Intensität und Dringlichkeit.

In einfacheren Worten gesprochen, scheint das Gedicht eine Art Abschieds- oder Übergangsritual zu sein. Das lyrische Ich möchte Unruhe über „Eranna“ bringen und sie „schwingen“, möglicherweise als Auslöser einer Veränderung. Die Referenz auf Sterben und Grab lässt darauf schließen, dass das lyrische Ich plant, diese Veränderung einleiten, erleben oder bezeugen zu wollen und dass der Vorgang des Wechsels oder Übergangs von Eranna an „das Alles“ vollzogen werden soll.

Die Form des Gedichts ist relativ einfach: es besteht nur aus einer fünfzeiligen Strophe, was es kompakt und intensiv macht. Der Sprachgebrauch ist aber anspruchsvoll, da Rilke in seiner Dichtung oft auf metaphorische Übertreibungen zurückgreift, um Gefühle und Aspekte der menschlichen Erfahrung zu erforschen. So kann der „umrankte Stab“, auf den sich das lyrische Ich beziehen möchte, symbolisch interpretiert werden, während „das Sterben“ und „das Grab“ klare Bilder des Endes und der Transformation sind.

Insgesamt ist also Rilkes Gedicht „Sappho an Eranna“ eine ergreifende Darstellung von Transformation und Übergang, die in sehr kompakter und symbolisch reicher Sprache präsentiert wird. Es scheint eine tiefgreifende Veränderung oder Reife von „Eranna“ zu thematisieren, die mit Unruhe und Tod verbunden ist, aber letztlich zu einer Vereinigung mit „dem Alles“ führt.

Weitere Informationen

Rainer Maria Rilke ist der Autor des Gedichtes „Sappho an Eranna“. Geboren wurde Rilke im Jahr 1875 in Prag. In der Zeit von 1891 bis 1926 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei Rilke handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 31 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 5 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Rainer Maria Rilke sind „Als ich die Universität bezog“, „Am Kirchhof zu Königsaal“ und „Am Rande der Nacht“. Zum Autor des Gedichtes „Sappho an Eranna“ haben wir auf abi-pur.de weitere 338 Gedichte veröffentlicht.

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