Das Glück der Liebe von Christian Felix Weiße
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Du kleine Heerde! welche Freude |
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Bringt dir des Frühlings junge Zier! |
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Auf einer blumenvollen Weide |
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Scherzt Lieb und Unschuld frey in dir. |
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Du buhlest nicht um Geld und Ehren, |
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Und blos die Liebe liebt in dir: |
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Wir lassen uns die Klugheit lehren, |
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Und die Natur vergessen wir! |
Details zum Gedicht „Das Glück der Liebe“
Christian Felix Weiße
2
8
47
1758
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Das Glück der Liebe“ wurde von Christian Felix Weiße verfasst, der von 1726 bis 1804 lebte. Damit lässt sich das Werk in die Epoche der Aufklärung einordnen.
Bei der ersten Lektüre erscheint das Gedicht einfach und sanft, es beschreibt mit pastoralen Bildern eine unschuldige Freude, die mit der Natur verbunden ist.
In den ersten vier Versen spricht das lyrische Ich eine „kleine Herde“ an und feiert die Freude, die das Frühlingserwachen ihr bringt. Es skizziert ein Szenario von Unschuld und Liebe, die sich frei auf einer blütenreichen Wiese ausdrücken.
In den nächsten vier Versen führt das lyrische Ich diesen Gedanken weiter, sowohl in Positiv- als auch in Negativform: Die „kleine Herde“ buhlt nicht um Geld oder Ehre - es geht ihr einzig um Liebe. Im Gegensatz dazu kritisiert das lyrische Ich die Menschen, die der „Klugheit“ folgen und dabei die Natur vergessen.
Inhaltlich handelt es sich bei dem Gedicht um eine Idealisierung der Natur und der Liebe sowie um eine Kritik an den materiellen und sozialen Ambitionen der Menschen. Das lyrische Ich scheint eine Rückkehr zu einer natürlicheren und authentischeren Lebensweise zu befürworten, die durch Liebe und Unschuld gekennzeichnet ist.
Von der Form her handelt es sich um ein aus zwei vierzeiligen Strophen bestehendes Gedicht. Die Sprachbilder sind durchgehend einfach und konkret; das Gedicht spricht direkt emotional an und ist leicht verständlich. Dies entspricht dem Geist der Aufklärung, die eine klare und verständliche Sprache befürwortete. Die Metapher der „kleinen Herde“ deutet auf die Simplizität und Direktheit der Gefühle und Wünsche hin, die das lyrische Ich vorschlägt. Ein kritischer Ton ist in den Worten „wir lassen uns die Klugheit lehren, und die Natur vergessen wir“ deutlich spürbar. Es handelt sich hierbei um einen Aufruf, die in dieser Zeit aufkommende Industrialisierung und Materialismus zu hinterfragen und eine naturverbundene Lebensweise zu wählen.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Das Glück der Liebe“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Felix Weiße. Weiße wurde im Jahr 1726 in Annaberg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1758 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Aufklärung zu. Bei Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 47 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Christian Felix Weiße ist auch der Autor für Gedichte wie „An einen Bach im Winter“, „Befehl an Zephyr“ und „Cephalus und Aurore“. Zum Autor des Gedichtes „Das Glück der Liebe“ haben wir auf abi-pur.de weitere 100 Gedichte veröffentlicht.
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