Weisheit und Klugheit von Friedrich Schiller

Willst du, Freund, die erhabensten Höhn der Weisheit
erfliegen,
Wag es auf die Gefahr, daß dich die Klugheit
verlacht.
Die kurzsichtige sieht nur das Ufer, das dir
zurückflieht,
Jenes nicht, wo dereinst landet dein mutiger Flug.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Weisheit und Klugheit“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
1759 - 1805
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Licht der Weisheit, welches der Autor des Gedichts, Friedrich Schiller, hervorheben möchte, ist ein erhabenes Highlight des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, einer Zeit, in der die Aufklärung und Romantik eine bedeutende Rolle spielten. Schiller, einer der wichtigsten Vertreter und Schriftsteller der Weimarer Klassik, versucht in seinem Gedicht „Weisheit und Klugheit“ die Unterschiede und Verbindungen dieser beiden Konzepte hervorzuheben.

Auf den ersten Blick ist das Gedicht ansprechend und offenbart eine bemerkenswerte Wertschätzung für den Mut des Strebens nach Weisheit trotz der möglichen Kritik der Klugheit. Eine tiefere Interpretation könnte jedoch zu einigen überraschenden Enthüllungen führen.

Im Allgemeinen bezieht sich das lyrische Ich in Schillers Werk auf den Wunsch, die höchsten Gipfel der Weisheit zu erreichen. Er zieht eine klare Linie zwischen der Klugheit, die er als kurzsichtig bezeichnet, da sie nur die aktuellen Umstände sieht, und der Weisheit, die den langfristigen Horizont berücksichtigt. Dazu fügt der Autor hinzu, dass es notwendig ist, den Mut zu haben, Klugheit zu ignorieren und das Risiko einzugehen, um wirkliche Weisheit zu erlangen.

Ein wesentlicher Aspekt des Gedichts ist Schillers Sprache und Form. Das Gedicht besteht aus einer einzigen Strophe mit sieben Versen. Es ist von einer eleganten Einfachheit geprägt, die seine Botschaft effektiv übermittelt. Die Sprache ist hochpoetisch und metaphorisch, was eine tiefere Bedeutung und Betonung seiner Ideen ermöglicht. Der Flug, das Ufer und die Gefahr sind starke Symbole, die helfen, das Konzept der Weisheit hervorzuheben und die Klugheit darzustellen.

Insgesamt ist das Gedicht „Weisheit und Klugheit“ von Friedrich Schiller eine tiefe Reflexion über die wahre Bedeutung von Weisheit und die Rolle der Klugheit in ihrem Streben. Es ist eine mutige Aufforderung, den bekannten Weg zu verlassen und das Unbekannte zu erforschen, im Glauben, dass dies letztendlich zu größerer Weisheit führen wird.

Weitere Informationen

Friedrich Schiller ist der Autor des Gedichtes „Weisheit und Klugheit“. Geboren wurde Schiller im Jahr 1759 in Marbach am Neckar, Württemberg. In der Zeit von 1775 bis 1805 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Sturm & Drang oder Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Schiller handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen.

Der Sturm und Drang reicht zeitlich etwa von 1765 bis 1790. Sie ist eine Strömung innerhalb der Aufklärung (1720–1790) und überschneidet sich teilweise mit der Epoche der Empfindsamkeit (1740–1790) und ihren Merkmalen. Häufig wird der Sturm und Drang auch als Geniezeit oder Genieperiode bezeichnet. Die Klassik knüpft an die Literaturepoche des Sturm und Drang an. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dominierte der Geist der Aufklärung das philosophische und literarische Denken in Deutschland. Der Sturm und Drang kann als eine Jugend- und Protestbewegung gegen diese aufklärerischen Ideale verstanden werden. Das Auflehnen gegen die Epoche der Aufklärung brachte die wesentlichen Merkmale dieser Epoche hervor. Die Vertreter des Sturm und Drang waren häufig junge Schriftsteller im Alter zwischen zwanzig und dreißig Jahren, die sich gegen die vorherrschende Strömung der Aufklärung wandten. In den Dichtungen wurde darauf geachtet eine geeignete Sprache zu finden, um die persönlichen Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Die traditionellen Werke vorheriger Epochen wurden geschätzt und dienten als Inspiration. Dennoch wurde eine eigene Jugendsprache und Jugendkultur mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Halbsätzen und Wiederholungen geschaffen. Mit seinen beiden bedeutenden Vertretern Schiller und Goethe entwickelte sich der Sturm und Drang weiter und ging in die Weimarer Klassik über.

Zeitlich lässt sich die Weimarer Klassik mit Goethes Italienreise 1786 und mit Goethes Tod im Jahr 1832 eingrenzen. Zwei gegensätzliche Anschauungen hatten das 18. Jahrhundert beeinflusst. Die Aufklärung und die gefühlsbetonte Strömung Sturm und Drang. Die Weimarer Klassik ist eine Verschmelzung dieser beiden Elemente. Sowohl die Bezeichnung Klassik als auch die Bezeichnung Weimarer Klassik sind gebräuchlich. Das literarische Zentrum dieser Epoche lag in Weimar. Die Vertreter der Klassik wollten die antiken Stoffe aufleben lassen. Mit der antiken Kunst beschäftigte sich Goethe während seiner Italienreise. Die Antike gilt nun als Ideal, um Harmonie und Vollkommenheit zu erreichen. Ein hohes Sprachniveau ist für die Werke der Klassik typisch. Während man im Sturm und Drang die natürliche Sprache wiedergeben wollte, stößt man in der Klassik auf eine reglementierte Sprache. Goethe, Schiller, Herder und Wieland bildeten das „Viergestirn“ der Klassik. Es gab natürlich auch noch andere Autoren, die typische Werke veröffentlichten, doch niemand übertraf die Fülle und die Popularität dieser vier Autoren.

Das Gedicht besteht aus 7 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 36 Worte. Friedrich Schiller ist auch der Autor für Gedichte wie „An Minna“, „An den Frühling“ und „An die Gesetzgeber“. Zum Autor des Gedichtes „Weisheit und Klugheit“ haben wir auf abi-pur.de weitere 220 Gedichte veröffentlicht.

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