Das Geierlamm von Christian Morgenstern

Der Lämmergeier ist bekannt,
das Geierlamm erst hier genannt.
 
Der Geier, der ist offenkundig,
das Lamm hingegen untergrundig.
 
Es sagt nicht hu, es sagt nicht mäh
und frißt dich auf aus nächster Näh.
 
Und dreht das Auge dann zum Herrn.
Und alle haben’s herzlich gern.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Das Geierlamm“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Geierlamm“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, der von 1871 bis 1914 lebte. Morgenstern ist besonders für seine komischen und skurrilen Gedichte bekannt, die oft als „unernste Lyrik“ bezeichnet werden, und dieses Gedicht ist keine Ausnahme.

Auf den ersten Blick könnte „Das Geierlamm“ humoristisch und absurdistisch erscheinen. Die Verbindung von einem Lamm und einem Geier in einem Tier, das „Geierlamm“, scheint ein typisches Beispiel für Morgensterns Witz zu sein.

Das Gedicht handelt von einem erfundenen Wesen namens „Geierlamm“, das unbekannt und „untergründig“ ist, im Gegensatz zum bekannten und offensichtlichen Geier. Anders als ein typisches Lamm sagt es weder „hu“ noch „mäh“ und frisst Menschen aus nächster Nähe, was weiter zur Absurdität des Wesens beiträgt. Nach dem Verzehr wendet es seine Augen zum „Herrn“ und wird von allen geliebt.

Wenn wir nach der Botschaft des lyrischen Ichs suchen, könnte das Gedicht als Satire auf die menschliche Gesellschaft gedeutet werden. Das Geierlamm scheint ein Symbol für eine versteckte Gefahr oder Heuchelei zu sein, die nur oberflächlich gesehen und dennoch herzlich begrüßt wird.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht recht einfach strukturiert. Es besteht aus vier Zweizeilern (Couplets), die in einem simplen Reim gehalten sind. Die Sprache ist alltäglich und unkompliziert, was zur überspitzten Natur und dem satirischen Ton des Gedichts beiträgt.

Zusammenfassend ist Morgensterns „Das Geierlamm“ ein humorvolles und absurdes Gedicht, das auf subtile Weise Gesellschaftskritik äußern könnte. Es verdeutlicht Morgensterns Fähigkeit, skurrile und fantastische Elemente in seinen Werken zu verwenden, um tiefere Themen und Botschaften zu erforschen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Geierlamm“ ist Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. In der Zeit von 1887 bis 1914 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 46 Worte. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Bundeslied der Galgenbrüder“, „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“ und „Das Auge der Maus“. Zum Autor des Gedichtes „Das Geierlamm“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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