Dämmerstunde von Theodor Storm

Im Sessel du, und ich zu deinen Füßen
Das Haupt zu dir gewendet, saßen wir;
Und sanfter fühlten wir die Stunden fließen,
Und stiller ward es zwischen mir und dir;
Bis unsre Augen ineinandersanken
Und wir berauscht der Seele Atem tranken.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Dämmerstunde“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Dämmerstunde“ wurde von Theodor Storm verfasst, einem deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des deutschsprachigen Realismus leistete. Auf Basis der Lebensdaten von Storm (1817-1888) lässt sich das Gedicht in die Epoche des Realismus einordnen, die zwischen 1848 und 1890 in Deutschland angesiedelt ist.

Das Gedicht erweckt beim ersten Lesen einen tiefen und etwas melancholischen Eindruck. Es scheint den ruhigen, intimen Moment zwischen zwei Menschen in der Abenddämmerung zu beschreiben, eine Zeit, die traditionell als Übergang zwischen Tag und Nacht und als Metapher für das Ende gesehen wird.

Das lyrische Ich erzählt von einem intimen Moment, den es zusammen mit einer anderen Person erlebt. Beide befinden sich in einem Zustand der Entspannung, das lyrische Ich zu den Füßen der anderen Person, beide gewendet zueinander. Mit fortschreitender Zeit wird ihre Verbindung immer tiefer und stiller, bis ihre Augen sich schließlich ineinander versenken und sie „berauscht der Seele Atem“ trinken. Diese Beschreibung deutet auf eine intensive emotionale und spirituelle Bindung zwischen den beiden Personen hin.

Die Form des Gedichts besteht aus nur einer Strophe mit sechs Versen, was seine Kompaktheit und Geschlossenheit bekräftigt - ein passendes Format für die Darstellung eines kurzen, jedoch bedeutsamen Moments. Die Sprache ist einfach, aber ausdrucksstark. Der Einsatz von Metaphern wie „und wir berauscht der Seele Atem tranken“ verleiht dem Gedicht eine poetische und spirituelle Qualität. Die Stimmung des Gedichts ist insgesamt ruhig und friedlich, was durch den wiederholten Gebrauch des Wortes „sanft“ und die Beschreibung des still werdenden Raums zwischen den beiden Charakteren unterstützt wird. Indem der Dichter den stillen und intimen Moment in der Dämmerstunde hervorhebt, betont er dessen Bedeutung und Schönheit.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Dämmerstunde“ des Autors Theodor Storm. Im Jahr 1817 wurde Storm in Husum geboren. Zwischen den Jahren 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 41 Worte. Theodor Storm ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Stadt“, „Juli“ und „Knecht Ruprecht“. Zum Autor des Gedichtes „Dämmerstunde“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.

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