Aus der Marsch von Theodor Storm

Der Ochse frißt das feine Gras
Und läßt die groben Halme stehen;
Der Bauer schreitet hinterdrein
Und fängt bedächtig an zu mähen.
 
Und auf dem Stall zur Winterszeit,
Wie wacker steht der Ochs zu kauen!
Was er als grünes Gras verschmäht,
Das muß er nun als Heu verdauen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Aus der Marsch“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
48
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Aus der Marsch“ stammt von Theodor Storm, einem bedeutenden deutschen Schriftsteller der späten Romantik, der von 1817 bis 1888 lebte. Das Gedicht lässt sich zeitlich also im 19. Jahrhundert einordnen.

Auf den ersten Eindruck handelt das Gedicht von einer Szenerie des ländlichen Lebens, in dem der Autor die Chargen eines Ochsen und die Arbeit eines Bauers beschreibt. In einfacher Sprache und in vierzeiligen Versen erzählt Storm eine Geschichte von der Art und Weise, wie der Ochse Gras frisst und der Bauer danach mäht. In der zweiten Strophe wird der Wechsel der Jahreszeiten und die daraus resultierenden Veränderungen im Verhalten des Ochsen dargestellt.

Das lyrische Ich scheint hier als Beobachter aufzutreten und keinen direkten Kommentar oder Emotionen zu äußern. Allerdings kann man vielleicht eine Botschaft dahinter interpretieren, dass jeder seinen Teil zur Aufrechterhaltung des Lebenszyklus beiträgt - der Ochse durch das Fressen des Grases und der Bauer durch das Mähen.

Eine weitere Interpretation könnte sein, dass das Gedicht auf die Konsequenzen von Entscheidungen hinweist. Der Ochse, der das feine Gras wählt und die groben Halme stehen lässt, muss diese im Winter verdauen.

Hinsichtlich Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht aus zwei Strophen besteht, die jeweils vier Verse haben. Es lässt sich kein festes Reimschema finden, was zur offenen und beobachtenden Haltung des lyrischen Ichs passt. Die Sprache ist einfach und klar, ohne komplexe Metaphern oder Symbole. Dies reflektiert die Einfachheit des ländlichen Lebens und die Naturdarstellung, die in der Romantik eine große Rolle spielte. Im Ganzen gesehen, ist es ein recht schlichtes, aber tiefgründiges Gedicht, das zum Nachdenken über den Kreislauf des Lebens und die Auswirkungen der Entscheidungen einlädt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Aus der Marsch“ ist Theodor Storm. 1817 wurde Storm in Husum geboren. Zwischen den Jahren 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 48 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Theodor Storm sind „Loose“, „Oktoberlied“ und „Von Katzen“. Zum Autor des Gedichtes „Aus der Marsch“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 131 Gedichte vor.

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