Am Aktentisch von Theodor Storm

Da hab ich den ganzen Tag dekretiert;
Und es hätte mich fast wie so manchen verführt:
Ich spürte das kleine dumme Vergnügen,
Was abzumachen, was fertigzukriegen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Am Aktentisch“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
26
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Am Aktentisch“ wurde von Theodor Storm verfasst, einem deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der der realistischen Strömung des poetischen Realismus angehörte.

Auf den ersten Blick handelt das Gedicht von Alltagsroutine und Büroarbeit, was angesichts der Zeit, in der es geschrieben wurde, eher ungewöhnlich ist. Es kann daher angenommen werden, dass Storm hier die Eintönigkeit und Trockenheit des alltäglichen Arbeitslebens thematisiert und möglicherweise kritisiert.

Das lyrische Ich beschreibt einen normalen Arbeitstag am Aktentisch, während dem es Dekrete verfasst. Trotz der Monotonie dieser Arbeit spürt das lyrische Ich ein „kleines dummes Vergnügen“, Dinge zu erledigen und Aufgaben abzuschließen. Dies könnte auf die menschliche Tendenz hinweisen, Zufriedenheit aus der Fertigstellung von Aufgaben zu ziehen, selbst wenn diese Aufgaben repetitiv oder gelegentlich geisttötend sind. Das lyrische Ich scheint hier jedoch ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Ironie an den Tag zu legen, indem es dieses Vergnügen als „dumm“ bezeichnet.

Form und Sprache des Gedichts sind eher schlicht gehalten. Mit nur vier Versen ist das Gedicht kurz und bündig, was gut zur Darstellung der trockenen, nüchternen Büroarbeit passt. Es gibt kein festes Reimschema oder rhythmische Muster, was ebenfalls zur Darstellung der Monotonie des Arbeitstags beitragen könnte. Die Sprache ist ebenso unpretentiös: Es gibt keine auffälligen Metaphern oder anderen dichterischen Mitteln. Die einzige Auffälligkeit ist vielleicht die ungewöhnliche Wortwahl „dekretiert“, die jedoch dazu dient, den bürokratischen Rahmen der Handlung hervorzuheben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Theodor Storms „Am Aktentisch“ auf subtile Weise die Monotonie des Alltagslebens thematisiert und dabei eher untypische Aspekte des beruflichen Lebens in den Vordergrund stellt. Damit leistet es auch einen Beitrag zur kritischen Reflexion der Arbeitskultur im 19. Jahrhundert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Am Aktentisch“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Der Autor Theodor Storm wurde 1817 in Husum geboren. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 26 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 4 Versen. Die Gedichte „Oktoberlied“, „Von Katzen“ und „Weihnachtslied“ sind weitere Werke des Autors Theodor Storm. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Am Aktentisch“ weitere 131 Gedichte vor.

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