Februar von Theodor Storm
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Im Winde wehn die Lindenzweige, |
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von roten Knospen übersäumt; |
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Die Wiegen sind's, worin der Frühling |
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die schlimme Winterzeit verträumt. |
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O wär im Februar doch auch |
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wie's andrer Orten ist es Brauch, |
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bei uns die Narrheit zünftig! |
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Denn wer, solang das Jahr sich misst, |
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nicht einmal herzlich närrisch ist, |
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wie wäre der zu andrer Frist |
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wohl jemals ganz vernünftig! |
Details zum Gedicht „Februar“
Theodor Storm
3
11
60
1817 - 1888
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Februar“ stammt von dem deutschen Dichter Theodor Storm, der in der Epoche des Realismus, genauer von 1817 bis 1888, lebte.
Beim ersten Lesen des Gedichts fällt auf, dass es sich um ein fröhliches und lebensbejahendes Gedicht handelt, das sich thematisch mit dem Übergang vom Winter zum Frühling beschäftigt und eine Freude an der Narrheit, sprich an Ausgelassenheit und leichtem Wahnsinn, zum Ausdruck bringt.
In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich, wie die roten Knospen an den Lindenzweigen im Wind wehen und wie sie die „Wiegen“ des Frühlings sind, in denen die harte Winterzeit verträumt wird. Der Februar wird also als Übergangszeit gesehen, in der der Frühling bereits in den Startlöchern steht.
Die zweite Strophe thematisiert den Wunsch, dass auch im Februar, wie es in anderen Orten Brauch ist, Narrheit erlaubt und ausgelebt werden soll. Hier zeigt sich eine Verbindung zum Fasching bzw. Karneval, der in vielen Regionen im Februar zelebriert wird.
In der dritten Strophe wird die Wichtigkeit betont, im Laufe des Jahres auch mal närrisch, also fröhlich und ausgelassen, zu sein, um im restlichen Jahr vernünftig sein zu können. Damit bringt das lyrische Ich zum Ausdruck, dass eine Balance zwischen Vernunft und Ausgelassenheit wichtig für das menschliche Wohlbefinden ist.
In Bezug auf Form und Sprache ist auffällig, dass das Gedicht in drei Strophen unterteilt ist, die jeweils aus drei oder vier Versen bestehen. Die Sprache ist verständlich und bildhaft, der Rhythmus angenehm zu lesen, was gut zur heiteren Stimmung des Gedichts passt. Der Einsatz von Reimen und Metaphern, wie etwa die „Wiegen des Frühlings“, tragen zur Lebendigkeit und Anschaulichkeit des Gedichts bei.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Februar“ ist Theodor Storm. Geboren wurde Storm im Jahr 1817 in Husum. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 60 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 11 Versen. Weitere Werke des Dichters Theodor Storm sind „Abschied“, „Abseits“ und „Bettlerliebe“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Februar“ weitere 131 Gedichte vor.
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