Das Fischermädchen von Theodor Fontane

Steht auf sand’gem Dünenrücken
Eine Fischerhütt’ am Strand;
Abendroth und Netze schmücken
Wunderlich die Giebelwand.
 
Drinnen schnurrt das Spinnerädchen,
Blaß der Mond in’s Fenster scheint,
Still am Herd das Fischermädchen
Denkt des letzten Sturms und – weint.
 
Und es klagen ihre Thränen:
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„Weit der Himmel, tief die See, –
11 
Doch noch weiter geht mein Sehnen,
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und noch tiefer ist mein Weh.“
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Das Fischermädchen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
61
Entstehungsjahr
1851
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Fischermädchen“ stammt von Theodor Fontane, einem renommierten deutschen Schriftsteller des Realismus. Mit seinem Lebenszeitraum (1819 - 1898) lässt sich das Gedicht in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zeitlich einordnen.

Auf den ersten Blick enthüllt das Gedicht eine melancholische Stimmung. Es erzählt die Geschichte einer Frau, die alleine in einer Fischerhütte am Strand lebt. Sie sitzt am Herd und denkt an den letzten Sturm, was sie dazu veranlasst zu weinen. Ihre Tränen offenbaren tiefe Traurigkeit und Sehnsucht, die in ihrer Intensität den Weiten des Himmels und der tiefen See zu übersteigen scheinen.

Das lyrische Ich könnte aus der Perspektive des Fischermädchens oder eines allwissenden Betrachters sprechen. Die zentrale Aussage des lyrischen Ichs liegt in der emotionalen Belastung und Sehnsucht des Mädchens, welche metaphorisch durch die Unendlichkeit des Himmels und der Tiefe der See dargestellt werden.

Das Gedicht ist in drei Strophen unterteilt, die jeweils aus vier Versen bestehen. Es verwendet eine eher einfache, bildhafte Sprache, die dennoch Emotionen und Atmosphäre effektiv vermittelt. Der Autor nutzt Naturbeschreibungen, um sowohl den physischen Ort (die Fischerhütte am Strand) als auch die emotionalen Zustände des Mädchens (die Sehnsucht und Traurigkeit) zu illustrieren. Im Kontext der Literatur des Realismus könnte das Fischermädchen als Abbild der einfachen, hart arbeitenden Menschen dieser Zeit interpretiert werden, deren Leben oft von Entbehrungen und emotionaler Belastung geprägt war.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Fischermädchen“ ist Theodor Fontane. Der Autor Theodor Fontane wurde 1819 in Neuruppin geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1851. Der Erscheinungsort ist Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 61 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Theodor Fontane sind „An Marie“, „An meinem Fünfundsiebzigsten“ und „Auf der Treppe von Sanssouci“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das Fischermädchen“ weitere 214 Gedichte vor.

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