Es gibt eine Sorte von Theodor Storm
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Es gibt eine Sorte im deutschen Volk, |
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Die wollen zum Volk nicht gehören; |
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Sie sind auch nur die Tropfen Gift, |
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Die uns im Blute gären. |
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Und weil der lebenskräftige Leib |
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Sie auszuscheiden trachtet, |
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So hassen sie nach Vermögen ihn |
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Und hätten ihn gern verachtet. |
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Und was für Zeichen am Himmel stehn, |
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Licht oder Wetterwolke, |
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Sie gehen mit dem Pöbel zwar, |
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Doch nimmer mit dem Volke. |
Details zum Gedicht „Es gibt eine Sorte“
Theodor Storm
3
12
65
1817 - 1888
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Es gibt eine Sorte“ stammt vom Autor Theodor Storm, einem Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der besonders in der Epoche des Realismus Wirkung zeigte.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht politisch und gesellschaftlich orientiert. Es zeigt auf, dass es eine Gruppe innerhalb der deutschen Bevölkerung gibt, die sich vom restlichen Volk unterscheidet und abgrenzt.
Inhaltlich spricht das Gedicht eine bestimmte Gruppe von Menschen an, die zwar Teil des deutschen Volkes sind, sich aber nicht dazugehörig fühlen. Das lyrische Ich bezeichnet diese Menschen als „Gift“, das in der Blutbahn des Volkes gärt. Sie sind unerwünscht und der Organismus, hier metaphorisch benutzt für das Volk, versucht sie auszuscheiden. Diese Menschen verachten das Volk und würden es gerne zur Strecke bringen. Sie laufen mit dem „Pöbel“, aber nicht mit dem Volk, was darauf hinweist, dass sie vielleicht die Unruhestifter sind oder sich mit den niedrigeren Schichten identifizieren und nicht mit der breiten Masse.
Durch die Verwendung von Metaphern wie „Tropfen Gift“ und „Lebenskräftiger Leib“ schafft Storm starke und eindringliche Bilder, die die emotionalen Spannungen und sozialen Konflikte verdeutlichen, die durch diese Gruppe verursacht werden. Die Struktur und Form des Gedichts ist sehr regulär und fest, was eine Art von Ordnung und Disziplin suggerieren könnte, die von dieser abweichenden Gruppe nicht anerkannt wird.
Die Sprache ist deutlich und direkt, was die direkte Ausdrucksweise und die Härte der Botschaft des Dichters verstärkt. Dies zeigt die Entschlossenheit des Dichters, diese einzigartige Situation in der deutschen Gesellschaft zu adressieren und zu kritisieren, und gibt einen Einblick in die tiefen sozialen Spaltungen, die im 19. Jahrhundert existierten.
Insgesamt ist das Gedicht eine starke Kritik an jenen, die sich von ihrem Volk distanzieren und Unruhe stiften, und zeigt die damaligen gesellschaftlichen Konflikte auf. Es appelliert an die Einheit und Integrität des Volkes und vermittelt eine klare Botschaft der Ablehnung gegenüber denjenigen, die diese Untergraben.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Es gibt eine Sorte“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Storm wurde im Jahr 1817 in Husum geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1833 und 1888. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 65 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Der Dichter Theodor Storm ist auch der Autor für Gedichte wie „Oktoberlied“, „Von Katzen“ und „Weihnachtslied“. Zum Autor des Gedichtes „Es gibt eine Sorte“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 131 Gedichte vor.
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