Beginn des Endes von Theodor Storm

Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz,
Nur ein Gefühl, empfunden eben;
Und dennoch spricht es stets darein,
Und dennoch stört es dich zu leben.
 
Wenn du es andern klagen willst,
So kannst du's nicht in Worte fassen.
Du sagst dir selber: »Es ist nichts!«
Und dennoch will es dich nicht lassen.
 
So seltsam fremd wird dir die Welt,
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Und leis verläßt dich alles Hoffen,
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Bis du es endlich, endlich weißt,
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Daß dich des Todes Pfeil getroffen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Beginn des Endes“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
78
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Theodor Storm, ein deutscher Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der vor allem für seine Novellen und Gedichte bekannt ist. In der Epoche der literarischen Strömung des Realismus tätig, versuchte Storm, seine Werke nahe am wirklichen Leben und an der realen menschlichen Erfahrung zu gestalten. Unklar bleibt aber, wann genau er das hier vorliegende Gedicht „Beginn des Endes“ verfasste.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht dunkel und melancholisch. Es handelt von einer inneren Unruhe und Beklommenheit, die das lyrische Ich offenbar fühlt, aber nicht definieren oder ausdrücken kann. Es scheint sich um ein undefinierbares, störendes Gefühl zu handeln, das das lyrische Ich ständig daran erinnert, dass etwas nicht stimmt. Trotz der Verleugnung und des Versuchs, es loszuwerden (Vers 7-8), und trotz des Scheiterns dieses Versuchs bleibt dieses Gefühl bestehen. Abschließend wird enthüllt, dass diese Unruhe eine Vorahnung des eigenen Todes ist.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus drei gleich strukturierten Strophen mit je vier Versen. Die Verse sind jambisch und reimt sich jeweils paarweise, was dem Gedicht einen gleichmäßigen Rhythmus verleiht.

Die Sprache von Storm ist klar und unverblümt, wobei er Metaphern und bildliche Darstellungen verwendet, um dem Leser das unerklärliche und schwer fassbare Gefühl, das das lyrische Ich durchlebt, näher zu bringen. So spricht er im letzten Vers davon, dass das lyrische Ich „des Todes Pfeil“ getroffen wurde, um die endgültige, tödliche Qualität dieses Gefühls zu vermitteln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Beginn des Endes“ ein bewegendes Gedicht von Theodor Storm ist, das die unspezifische Furcht und Unruhe erkundet, die jemand in der Vorahnung des eigenen Todes empfinden könnte. In einfacher, aber eindringlicher Sprache drückt Storm die menschliche Angst vor dem Unbekannten und Unvermeidlichen aus.

Weitere Informationen

Theodor Storm ist der Autor des Gedichtes „Beginn des Endes“. Geboren wurde Storm im Jahr 1817 in Husum. Das Gedicht ist in der Zeit von 1833 bis 1888 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Der Schriftsteller Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 78 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Theodor Storm sind „Abseits“, „Bettlerliebe“ und „Die Stadt“. Zum Autor des Gedichtes „Beginn des Endes“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.

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