Myrten von Theodor Storm
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Sie brach ein Reis vom Hochzeitskranz |
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Und pflanzt' es gläubig ein: |
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»Nun trage mir ein Kränzlein grün |
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Fürs künftige Töchterlein!« |
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Sind sechzehn Jahre wohl herum; |
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Das Reislein wuchs heran, |
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Hier sitzt das wackre Töchterlein |
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Fehlt nur der Freiersmann. |
Details zum Gedicht „Myrten“
Theodor Storm
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8
38
1817 - 1888
Realismus
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht stammt von Theodor Storm, einem deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, welcher zu den bedeutendsten Vertretern des poetischen Realismus zählt.
Im ersten Eindruck fällt die Einfachheit und Klarheit der Sprache auf. Das Gedicht vermittelt deutlich eine Geschichte über mehrere Jahre hinweg und bedient sich dabei einer natürlichen Symbolik.
Zusammengefasst handelt das Gedicht von einer Frau, die zu ihrer Hochzeit ein Stück des Hochzeitskranzes abbricht und dieses pflanzt. Sie hofft, dass daraus ein grüner Kranz für ihre zukünftige Tochter wächst. Sechzehn Jahre später hat sich diese Hoffnung erfüllt, das Mädchen ist herangewachsen und nur der passende Mann, der 'Freiersmann', fehlt noch.
Interpretiert man nun das Gedicht, so kann man die Anpflanzung des Reises als symbolischen Akt der Gründung einer Familie verstehen. Die Frau hegt und pflegt ihre Hoffnung und diese wächst, wie die Pflanze und das Kind, langsam heran. Der fehlende 'Freiersmann' könnte dabei die Zukunft der Tochter und den Wunsch der Mutter nach Fortsetzung der Familiengeschichte symbolisieren.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Die ersten beiden Verse jeder Strophe beschreiben eine Handlung, die letzten beiden Verse ziehen eine Konsequenz daraus. Sprachlich ist das Gedicht einfach gehalten und vermittelt so die schlichte Schönheit des Alltags und der Natur. Der poetische Wert des Gedichts liegt in seiner Fähigkeit, eine komplexe menschliche Erfahrung - die Gründung einer Familie und das Aufwachsen eines Kindes - in einer einfachen und natürlichen Metapher darzustellen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Myrten“ des Autors Theodor Storm. Geboren wurde Storm im Jahr 1817 in Husum. Zwischen den Jahren 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 38 Worte. Die Gedichte „Die Stadt“, „Juli“ und „Knecht Ruprecht“ sind weitere Werke des Autors Theodor Storm. Zum Autor des Gedichtes „Myrten“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 131 Gedichte vor.
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