Nelken von Theodor Storm

Ich wand ein Sträußlein morgens früh,
Das ich der Liebsten schickte;
Nicht ließ ich sagen ihr, von wem,
Und wer die Blumen pflückte.
 
Doch als ich abends kam zum Tanz
Und tat verstohlen und sachte,
Da trug sie die Nelken am Busenlatz,
Und schaute mich an und lachte.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Nelken“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
48
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Nelken“ wurde von Theodor Storm verfasst, einem bedeutenden Vertreter der deutschen Literatur im 19. Jahrhundert, genauer während der Zeit des Realismus.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht eher schlicht und direkt, aber dennoch mit einer heiter-romantischen Metapher. Die erste Strophe beschreibt, dass das lyrische Ich frühmorgens einen Blumenstrauß bindet und diesen anonym an seine Geliebte sendet. Es legt dabei Wert darauf, dass sie nicht erfährt, von wem das Geschenk stammt oder wer die Blumen gepflückt hat. In der zweiten Strophe geht das lyrische Ich zu einem Tanz und bemerkt dort, dass seine Angebetete die Nelken am Busenlatz trägt und ihm zuwinkt.

Trotz der Anonymität des Geschenks versteht die Angebetete, von wem die Nelken kommen, und zeigt dies deutlich durch ihr Verhalten. Die Botschaft des lyrischen Ichs ist also erfolgreich übermittelt worden. Es scheint, als ift das Gedicht ein Spiel aus Distanz und Nähe, aus Zuneigung und Anonymität, das schließlich in einer Art stillen Übereinkunft gipfelt.

Das Gedicht besteht aus zwei Vierzeilern, es handelt sich also um einen Doppelquatrain. Der Reim ist dabei einfach und direkt (abcb), was dem klaren Inhalt entspricht. Die Sprache ist ebenfalls unkompliziert und direkt; es gibt wenig metaphorische oder bildliche Elemente. Hervorzuheben ist jedoch die symbolische Bedeutung der Nelken: Sie stehen klassischerweise für Liebe und Leidenschaft, aber auch für Geheimnis und Rätselhaftigkeit, was gut zum Inhalt des Gedichts passt.

Insgesamt ist „Nelken“ ein romantisches Gedicht, das trotz seiner Einfachheit eine Tiefe in der Darstellung von Liebe und Gefühlen zeigt. Es spiegelt die romantische Idee von Liebe als ein Spiel aus Nähe und Distanz und die subtile Kommunikation zwischen Liebenden wider. Dieses Spiel wird durch die Verwendung der Nelken und ihre symbolische Bedeutung hervorgehoben.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Nelken“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Storm. Storm wurde im Jahr 1817 in Husum geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1833 bis 1888 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 48 Worte. Weitere Werke des Dichters Theodor Storm sind „Oktoberlied“, „Von Katzen“ und „Weihnachtslied“. Zum Autor des Gedichtes „Nelken“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.

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